Battlefield: Bad Company 2

Danach müsst ihr euch einen Berg hocharbeiten, ein paar Computer hacken und anschließend mit einem Jeep verschwinden. Die intelligenten Gegner kreisen euch dabei ständig ein und versuchen euch in die Zange zu nehmen. Da eure Deckung durch Explosivwaffen einfach weggeschossen werden kann, sollte man in Bewegung bleiben. Die Schusswechsel sind noch intensiver als im Vorgänger. Ihr trefft auf mehr und besser bewaffnete Kontrahenten. Kaum habt ihr euer Fluchtfahrzeug erreicht, startet auch schon ein packender Fahrabschnitt.

Verfolgt von Hubschrauber, Trucks und anderen Geländefahrzeugen, jagt ihr verschneite Serpentinen entlang, während euer Team aus allen Rohren feuert. Spätestens hier stellt man sich die Frage: Wieso eigentlich kein Koop-Modus? Dazu Karl Magnusson: „Wir haben uns ganz bewusst auf die Einzelspieler-Erfahrung konzentriert. Die aufwändige Ingame-Inszenierung macht dabei den Einsatz menschlicher Mitspieler schwierig. Außerdem planen wir noch ein paar Überraschungen für den DLC. Wir werden unsere Fans nicht enttäuschen.“

Wer trotzdem gemeinsam mit drei Freunden losziehen möchte, wird sich über das Squad-Deathmatch und den Squad-Rush-Modus freuen. Die sonst so epischen Mehrspieler-Gefechte fallen hier viel intimer aus. In der ersten Variante tretet ihr mit vier Mann gegen weitere Teams an. Ein einzelner Schützenpanzer sorgt währenddessen für den entsprechenden Druck.

Nur ein gut eingespieltes Team kann diese mächtige Waffe lange genug halten, um das Gefecht zu ihren Gunsten zu entscheiden. Eine packende Mehrfronten-Schlacht entbrennt, die aber deutlich chaotischer als in den anderen Spielmodi ausfällt.

Squad-Rush erinnert dagegen an Counter-Strike, Modern Warfare und Co. Ein Team muss zwei Stationen beschützen, das andere sie zerstören. Ohne Fahrzeuge entbrennen auf den recht übersichtlichen Karten packende Infanterie-Gefechte, die durch die zerstörbaren Gebäuden neue Taktiken erfordern. Ideal für kleinere Clan-Fights. DICE macht damit klar: Bad Company 2 liefert die umfangreichste und vielfältigste Mehrspieler-Erfahrung des Genres ab. Ihr erlebt sowohl brachiale Fahrzeugschlachten als auch kleine Infanterie-Scharmützel. All das in Kombination mit freischaltbaren Waffen, dutzenden Trophäen, einem Level-System und natürlich einem hervorragenden Einzelspieler-Modus. Fertig ist ein Rundum-sorglos-Paket für Shooter-Fans.

Update: Gestern Nacht konnte ich in Form der PC-Beta noch einen Blick auf die PC-Fassung werfen. Momentan gibt es zwar noch ein paar Probleme mit der Server-Stabilität und dem Server-Browser, dafür sieht das Spiel wirklich fantastisch aus und ist überraschend genügsam. Leider kommt es momentan noch immer wieder zu Abstürzen, doch dafür ist ja eine Beta da. Die Xbox-Fassung bewegt sich dagegen auf Augenhöhe mit der PS3-Variante. Je nachdem wo ihr aktiver seid, könnt ihr also bedenkenlos zugreifen.

Was Inszenierung und Dramatik angeht, wird Battlefield: Bad Company 2 seinen Vorgänger im Einzelspieler-Modus um Längen schlagen. Die deutlich dramatischere Hintergrundgeschichte gewinnt zwar keinen Originalitäts-Preis, passt aber besser zu einem knallharten Ego-Shooter. Außerdem hat die ungewöhnliche Truppe nicht ihren Humor verloren, ein klarer Vorteil gegenüber der bierernsten Konkurrenz. Trotzdem wurmt mich der fehlende Koop-Modus. Das Spiel schreit geradezu nach einer Kampagne mit menschlichen Mitspielern. Doch leider steht gerade die aufgemotzte Inszenierung diesem Feature im Weg. Eine Schande.

Außerdem hoffe ich, dass man in späteren Kampagnen-Leveln etwas mehr Bewegungsfreiheit bekommt. Die bombastischen Skripts in allen Ehren, ein Battlefield braucht Luft zum Atmen. Enge Schlauchlevel gibt es ja schon bei der erfolgreichen Konkurrenz. Ganz anders sieht es dagegen beim Multiplayer-Modus aus. Dank den neuen Spielmodi und vielen Detailverbesserungen gibt es nur wenig auszusetzen. Das Ganze spielt sich hervorragend und wird ab März meinen Spielplan bestimmen. Tief im Herzen wünsche ich mir zwar immer noch ein Comeback des Commander-Modus, doch wer weiß, was der nächste PC-only-Titel bringt – mehr zu diesem Thema gibt es morgen im passenden Interview.