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BattleForge

Echtzeitstrategie Reloaded

Der kreative Knoten ist geplatzt. Nach Jahren des konzeptionellen Stillstandes ist das Echtzeitstrategiegenre scheinbar dazu bereit, den nächsten Schritt zu wagen. Weg von den klassischen Kampagnen-Missionen, dem statischen Basenaufbau und dem simplen Deathmatch-Gefechten. Hin zu modernen Gameplayansätzen, die bereit sind, über die Genregrenzen hinauszublicken.

Die Altmeister von Blizzard werden im Herbst mit Starcraft 2 zwar noch ein recht klassisches Exemplar unter die Leute bringen, doch ein Titel wie BattleForge zeigt, wo die Reise hingeht. Hier trifft ein innovatives Online-System auf Karten á la Magic - The Gathering. Ihr zieht vor allem gemeinsam in die Schlacht und müsst auf eine umfangreiche Kampagne verzichten.

Wie es das gerade erschienene Worldshift vorgemacht hat, entfernt sich BattleForge von der klaren Trennung zwischen On- und Offline-Modus, . Stattdessen erlebt Ihr die Welten in einem stetigen Fluss. Ihr kämpft gemeinsam und alleine. Mal gegen den Computer, mal gegen einen menschlichen Mitspieler. Ihr nehmt an Turnieren teil, tauscht Karten und gründet Clans.

EA Phenomic möchte durch dieses System die Multiplayer-Welt revolutionieren, wie es einst Blizzard mit dem Battle.net tat. Doch BattleForge geht noch einen Schritt weiter. Die Story liefert lediglich den Hintergrund. Es gibt zwar ein paar Solo-Missionen, aber es ist die Sucht nach Karten, die Euch vorantreiben und stundenlang vor den Bildschirm bannen soll.

Der Kerl mit dem nackten Hintern ist ein Enforcer.

Basenbau und Einheitenproduktion fallen nahezu vollkommen flach. Euer aus aus 20 Karten bestehendes Battle-Deck stellt Ihr vor dem Kampf per einfach zu steuerndem Editor zusammen. Neben einer Grundausstattung liegt jeder Vollversion ein Booster-Pack mit zufälligen Karten und Download-Code bei. Nachschub erhält man via Micropayment und als Belohnung für bestandene Missionen. Allein in den ersten Monaten nach Release möchte EA Phenomic 200 zusätzliche Karten liefern.

Gefragt nach dem wohl etwas schwierigen Balancing einer solchen Menge, betont Producer Sebastian Nell: „Stein, Schere, Papier. Game Designer Volker Wertich hat sich dazu ein geniales System ausgedacht, das perfekt funktioniert!“ Welche Zaubersprüche, Spezialgebäude, Fern- und Nahkämpfer Ihr einpackt, bleibt Euch selbst überlassen. Vier unterschiedliche Elemente bestimmen die Ausrichtung des Decks.

Feuerkarten sind vor allem für die Offensive geeignet, richten viel Schaden an und überwältigen den Gegner mit ihrer puren Kraft. Das Element bietet aber auch gigantische Einheiten wie den Juggernaut, der mit seinem gewaltigen Horn im Handumdrehen mächtige Festungen in Grund und Boden stampft. Besonders effektiv ist das Inferno. Es initiiert einen gewaltigen Meteorregen, der unter den Gegnern verheerenden Schaden anrichtet.

Im Hintergrund schlagen mächtige Feuer- und Eis-Zauber ein.

Setzt Ihr auf Eis, könnt Ihr heilen und den Gegner verlangsamen. Außerdem stehen Einheiten wie der Enforcer zur Verfügung, der zwar nur wenig Schaden anrichtet, es Euch aber im Gegenzug erlaubt, in einem kleinen Radius auch auf fremdem Territorium Nachschub zu ordern. Details zu den beiden anderen Elementen sind leider noch geheim. Im Rahmen der Vorführung konnten wir zwar ein paar grüne und violette Karten entdecken, die wir aber nicht in unser Set integrieren durften.

Sie sollen das Spektrum sinnvoll erweitern und dem Spiel noch mehr Tiefe verleihen. Mischt Ihr die Karten, müsst Ihr auf bestimmte Synergien verzichten, bekommt aber das Beste aus den unterschiedlichen Welten geliefert. Eine Sonderstellung nehmen die wenigen Gebäude ein, zum Beispiel der Dragon Shrine, der allen Einheiten in seiner Umgebung einen Lebensenergiebonus in Höhe von 20 Prozent verschafft.