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Battlestations: Midway

Es ist Krieg und jeder macht mit!

Alle hören auf mein Kommando! Ich bin hier der Chef. Punkt. Wenn ich will, dass meine Kriegsschiffe die Inselgruppe von Südosten unter Feuer nehmen, dann machen sie das auch. Alle, ohne Ausnahme. Gleiches gilt für meine Flugzeuggeschwader. Und wenn ich Lust habe, dann klettere ich selbst ins Cockpit eines Jagdfliegers oder Sturzbombers und fliege den Angriff. Ich darf das, schließlich habe ich hier das Sagen.

So einfach ist das.

Volle Kraft voraus!

Ein direkter Treffer im Munitionslager kommt einem Kopfschuss gleich.

Und so einfach ist es wirklich. Ihr übernehmt in Battlestations: Midway sowohl die Rolle des passiven Taktikers, als auch die des aktiven Kämpfers. Eine feste Zuordnung gibt es dabei nicht. Mal verbringt man mehr Zeit im Kartenraum, mal sitzt man öfters im Geschützturm eines Zerstörers oder im Cockpit eines Torpedoflugzeugs – das hängt ganz von der Mission, sowie Eurer Spielweise ab. Bevor Ihr aber großspurig Flottenverbände durch den Pazifik taktiert und Euch Luftkämpfe mit japanischen ZEROs liefert, müsst Ihr erst einmal lernen, wie das überhaupt funktioniert.

In der Naval Academy wird der angehende Kriegsheld mit den Spielmechanismen vertraut gemacht. Trotz der Komplexität von Battlestations: Midway ist die Steuerung wunderbar einfach. Per Knopfdruck wechselt Ihr zwischen den Einheiten, den Waffen und den Befehlsmenüs. Die Schiffe und Flugzeuge agieren von allein: Sie fahren oder fliegen zu den ihnen vorgegebenen Wegpunkten, greifen Gegner an usw. Erst wenn der Spieler eine Einheit aktiv anwählt und den Analogstick berührt, steuert er diese selbst. Über eine taktische Karte befehlt Ihr Euren Units, wo sie sich hinbewegen und welche Feinde sie unter Feuer nehmen sollen. Und diese schießen natürlich zurück. Ein direkter Treffer kann ein Leck in den Rumpf reißen, die Maschine beschädigen oder einen Brand entfachen. Mit dem Schadenskontroll-Menü weist man das Reparaturteam an das Wasser abzupumpen, den Dieselmotor wieder flott zu machen oder das Feuer zu löschen. Und zwar bevor es die Munitionskammer erreicht! Alles verstanden? Gut, dann seid Ihr jetzt fertig fürs Gefecht.

Nicht mit uns!

Patroullien-Boote sind zwar klein, können Kriegsschiffen mit ihren Torpedos aber dennoch gefährlich werden.

Die Einzelspieler-Kampagne beginnt dort, wo auch für die Vereinigten Staaten von Amerika der Zweite Weltkrieg begann: In Pearl Harbor. Ihr verfolgt den Krieg aus der Warte von Henry Walker, einem jungen aufstrebenden Offizier der U.S. Navy. Als die Japaner den amerikanischen Stützpunkt angreifen, befindet er sich an Bord eines Patrouillen-Bootes. Eure erste Aufgabe ist es, die kaiserlichen Flugzeuge und Zwei-Mann-U-Boote mit Flugabwehrkanonen und Wasserbomben vom Himmel bzw. aus dem Wasser zu holen. Keine sonderlich ruhmreiche Mission, aber ideal, um die Steuerung unter Gefechtsbedingungen zu testen. Mit jeder weiteren Schlacht kommen weitere Einheiten unter Euer Kommando, darunter Fregatten, Zerstörer, Flugzeugträger, U-Boote, sowie Dutzende von Jagdfliegern, Sturz- und Torpedobombern. Aber auch Hafenanlagen und Flugplätze, wo Ihr neue Schiffe und Flugzeuge nachproduzieren lassen könnt, stehen zur Verfügung. Das bedeutet mehr Verantwortung, aber auch mehr spielerische bzw. taktische Möglichkeiten. Und natürlich auch mehr Action. Die Kampagne selbst erstreckt sich über elf Missionen, wobei in jedem Einsatz mehrere einzelne Ziele erfüllt werden müssen. Das große Finale bildet die Schlacht von Midway, an der allein vier japanische sowie zwei amerikanische Flugzeugträger beteiligt waren. Das wird mit Sicherheit ein grandioses Spektakel!

Flottenmanöver

So viele Schiffe und Flugzeug zu befehligen, ist einfacher als man glauben möchte.

Neben der Kampagne gibt es in Battlestations: Midway noch zwölf separate Herausforderungen und einen Mehrspieler-Modus. Die Challenges sind spezielle Einzelmissionen, in denen Ihr etwa mit einem japanischen Zerstörer vor einer großen amerikanischen Verfolgerflotte fliehen müsst. Nicht unbedingt einfach, aber dafür überaus unterhaltsam.

In den Multiplayer-Einsätzen ziehen bis zu acht Spieler mit- bzw. gegeneinander ins Gefecht. Nehmen nur zwei Flottenkommandanten an einer Schlacht teil, gestalten sich diese meist taktischer. Der Grund dafür ist einfach. Da sie die Kontrolle über den gesamten Kampfverband haben, können und müssen sie effektiver planen – wodurch auch weniger Zeit für den aktiven Kampfeinsatz bleibt. Bei mehreren Mitspielern wird die Befehlsgewalt über die Einheiten unter ihnen aufgeteilt: Weniger Verantwortung bedeutet mehr Zeit. Und mehr Zeit bedeutet mehr direkte Action. Natürlich hat es wenig Sinn, wenn jeder Kommandant sein eigenes Süppchen kocht. Möchte man siegen, ist es wichtig sich abzusprechen und gegenseitig zu unterstützen. Dank der Xbox-Live-Chat-Funktion ist das aber überhaupt kein Problem. Jede Mehrspieler-Map bietet ein anderes Setting, andere Einheiten und andere Missionsziele. So bleibt es auch beim Online-Krieg spannend. Damit Battlestations: Midway auch langfristig seinen Reiz behält, plant Eidos neue Multiplayer-Karten und Einheiten zum Download anzubieten.

Südsee-Atmosphäre

Die Entwickler von Eidos Hungary haben sich aber nicht nur hinsichtlich des außergewöhnlichen Gameplays ins Zeug gelegt. Auch die technische Präsentation ist, soweit wir das jetzt schon beurteilen können, tadellos. Die über 60 verschiedenen Schiffs- und Flugzeugtypen sind detailgetreu nachmodelliert. Man kann sogar die Bordbesatzung erkennen, wie sie auf dem Deck ihren Arbeiten nachgehen. Wasser- und Lichteffekte können sich ebenfalls sehen lassen. Was inzwischen recht selten ist, dafür aber umso schöner, sind die CG-Zwischensequenzen , die man nach erfolgreichem Abschluss einer Mission in der Einzelspielerkampagne zu sehen bekommt.

Zugegeben, wenn man Battlestations: Midway zum ersten Mal in Aktion sieht – nur sieht, nicht selbst spielt – ist man ein wenig desorientiert: Was ist da nur los? Hunderte von Schiffen und Flugzeugen sind auf dem Bildschirm zu sehen. Ständig wechselt der Spieler zwischen den Einheiten, setzt hier ein paar Wegpunkte, gibt dort einem U-Boot den Befehl zum Tauchen. Irgendwie passiert ja etwas, aber man kann es nicht so recht nachvollziehen. Aber es macht Sinn. Und vor allem macht es Spaß. Man muss nur das Joypad selbst in die Hand nehmen und es ausprobieren. Battlestations: Midway ist kein gewöhnliches Strategie-Spiel und auch kein gewöhnliches Action-Game, sondern eben eine gute Mischung aus beidem. Besonders reizt mich der Mehrspieler-Modus. Ich kann es kaum erwarten meine Xbox-Live-Freundesliste mit Schiffskanonen, Torpedos, Flugabwehrgeschützen und Bomben nach allen Regeln der Kriegskunst aufzumischen.

Battlestations: Midway erscheint auch für den PC. Was den Spielinhalt und Umfang betrifft sind die beiden Versionen identisch.

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