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Battlestations: Pacific

Konsequent verbessert

Der Stütztpunkt wechselt indes Battlefield-like über einen Balken den Besitzer, der durch die eigene Anwesenheit vor Ort langsam aber sicher gefüllt wird. Mehr als die Beobachterrolle nimmt man jedoch leider nicht ein. Vielleicht ja irgendwann in einem etwaigen Nachfolger, eine Bereicherung wären aktiv steuerbare Landscharmützel aber allemal. Nach der Eroberung steht der Stützpunkt mitsamt Bewaffnung zur Verfügung, gelegentlich bekommt man somit auch Nachschub. Einfach über die linke Schultertaste den Support Manager aufrufen, gewünschte Einheit auswählen und in die Luft oder aufs Wasser befördern. Unkomplizierter und schneller geht’s kaum.

Wer den ersten Teil relativ schnell durchgespielt hat, wird sich in Pacific über zwei umfangreiche Kampagnen mit jeweils 14 Missionen freuen. Der obligatorische US-Feldzug darf selbstverständlich nicht fehlen. Alternativ ändert man mit den Japanern den Geschichtsverlauf und erobert nach dem Angriff auf Pearl Harbor den gesamten Pazifik. Die verschiedenen Missionen laufen natürlich meist auf Kämpfe hinaus, schließlich ist Pacific ein Kriegsspiel. Eine Story im eigentlichen Sinne ist nicht vorhanden, vor jedem Ausflug gibt's eine kleine Beschreibung der Vorgeschichte und der zu erledigenden Ziele.

Mal muss ein feindlicher Träger versenkt, mal eine Insel gegen eine amerikanische Invasion verteidigt, mal eine Schiffsgruppe auf offener See bombardiert werden. Besonders atmosphärisch sind die Gefechte im Sturm, während Blitze den Horizont mitsamt der düsteren Wolken erhellen und ins Wasser einschlagen, hohe Wellen an die Schiffe klatschen und der heftige Regen niederprasselt. Das macht es nicht gerade einfacher, den Feind gezielt ins Visier zu nehmen.

Battlestations: Pacific - Multiplayer-Modi

Im Laufe der japanischen Kampagne schleicht man sich unter anderem bei Nacht und hellem Mondschein in den Hafen der australischen Metropole Sydney, um einen Munitionsfrachter in die Luft zu jagen. Aber erst, nachdem zuvor mehrere Transportschiffe identifiziert wurden. Hier gilt es, sich geschickt an einfahrende Schiffe zu hängen und unentdeckt zu bleiben sowie Fangnetzen oder Minen auszuweichen.

Während man so in den nächtlichen Stunden durch die enge Hafeneinfahrt dahin pirscht, kommt zuweilen ein wenig „Das Boot“-Feeling auf. Selbst vor idyllischen Flecken macht der Krieg nicht halt. In einer Bucht, in der man glatt am Strand liegen und Urlaub machen könnte, geht es heftigst zur Sache.

Selten schlägt das Spiel jedoch mal etwas zu sehr über die Stränge, macht es einem nicht einfach. Der Großteil der Einsätze ist folglich ohne größere Probleme im ersten Anlauf schaffbar. Dann wiederum gibt es Aufträge, die einem wirlich alles abverlangen. Vor der Küste Afrikas soll man sich beispielsweise mit einem deutschen U-Boot treffen. Dummerweise tauchen erst ein alliierter Konvoi und später noch eine Gruppe U-Boot-Jäger auf. Mit zwei Unterseefahrzeugen soll man es nun mit fünf Zerstörern und einem Flugzeugträger aufnehmen. Keine einfache Sache, da unter der Meeresoberfläche irgendwann die Luft ausgeht und man von oben mit Wasserbomben eingedeckt wird.

Battlestations: Pacific schafft es dabei immer, ein echtes Mittendringefühl zu erzeugen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Soundkulisse. Kanonensalven hämmern im Sekundentakt aus den Boxen, Zerstörer geben den typischen Sonarping von sich und vom Himmel fallende Bomben kündigen sich mit einem nicht zu überhörenden Pfeifton an, bevor sie mit einem gewaltigen Feuerball einschlagen oder das Schiff um Haaresbreite verfehlen.

Hautnah mit dabei.

Speziell Beobachter kommen hier auf ihre Kosten. Schnell in die Cockpit-Perspektive des nächsten Fliegers gewechselt und zuschauen, wie die agilen Flugmaschinen unter heftigem Feindfeuer zum Sturzflug ansetzen, zwischen Flottenverbänden umher schwirren und nach zu starkem Beschuss auseinanderbrechen und in mehreren rauchenden, brennenden Trümmern zu Boden fallen.

Wenn man schließlich beide Kampagnen durchgezockt hat, kann man seine strategischen Qualitäten mit anderen Spielern messen. Bis zu acht Teilnehmer treten in fünf unterschiedlichen Varianten gegeneinander an. Entweder eskortiert beziehungsweise zerstört man wichtige Ziele, greift mit nur einer steuerbaren Einheit auf beiden Seiten in eine Inseleroberung ein, tritt wiederum nur mit einer Einheit gemeinsam gegen eine KI-Flotte an und muss von allen die meisten Punkte erzielen, fechtet in einem Duell den Sieger aus oder reißt sich diverse Inseln unter den Nagel, um zuerst das Punktelimit von 5.000 Zählern zu erreichen.

Auch hier kommt es natürlich auf die cleverste Taktik und die richtigen Einheitenkombinationen an. Je nach Spielerzahl und dem Verlauf der Schlacht dauern die Gefechte mindestens schon mal 30 Minuten, der Ausgang der Schlacht schwankt mitunter hin und her. Speziell wenn es um die Eroberung mehrerer Eilande geht, ist in einem 1on1 starkes Multitasking zwischen verschiedenen Verbänden gefragt. Ansonsten teilt man sich die Arbeit mit bis zu vier Kollegen.

Wenn Ihr mit etwas langsameren Spielen (und dem Zweiten Weltkrieg) nichts anfangen könnt, solltet Ihr Euch Battlestations: Pacific wirklich nicht näher anschauen. Gemächlichere Gemüter entdecken hier allerdings einen mehr als gelungen Action-Strategie-Mix für sich, der die Dynamik der früheren Gefechte einfach gut rüberbringt. Während man heutzutage nur ein Knöpfchen drückt und Raketen aus kilometerweiter Entfernung ins Ziel jagt, geht es in Battlestations. Pacific noch Auge in Auge zur Sache. Intensive Dogfights am Himmel, sich mit Artillerie eindeckende Flottenverbände und die hektische Suche nach einem U-Boot, das gerade noch auf der Karte zu sehen war, machen Pacific zu einem echten taktischen Vergnügen.

Obendrein ist der Nachfolger auch noch - wie von den Machern versprochen - wesentlich komfortabler und länger als Teil 1, bietet eine hübsche Optik mit detaillierten Modellen und einen gelungenen Multiplayer-Modus. Pacific ist in praktisch allen Belangen besser als Midway und lohnt sich somit definitiv auch für Besitzer des Vorgängers.

Battlestations: Pacific ist bereits für Xbox 360 und PC erhältlich.

8 / 10

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