Beat Saber auf PS VR2 ist, was es immer war: das Beste, was die Virtual Reality zu bieten hat
Kostenloses Update für Besitzer der PS-VR-Version.
Ich habe mich letzte Nacht mal wieder köstlich zum Obst gemacht. Ihr wisst ja sicher, wie das mit Beat Saber ist: Wenn man leuchtende Würfel mit stylischen Lichtschwertern zerschneidet und sich dabei schwungvoll in den Takt der meist elektronischen Musik wirft, kommt man sich so unfassbar cool vor… bis man Videoaufnahmen von Leuten sieht, die das auch spielen, oder im schlimmsten Fall eigenes Beweismaterial vor Augen geführt bekommt. Coolsein heißt da, wenn man trotzdem tanzt – in VR zumindest. Macht das bitte nicht auf einer echten Tanzfläche nach!
Warum das dermaßen gut ist? Weil sich jeder erfolgreich zerschnipptelte Würfel so unverschämt befriedigend anfühlt, dass ich mich furchtbar gerne zum Kasper meines Wohnzimmers mache. So gerne, dass ich die lang erwartete Umsetzung von Beat Saber eben gleich nach ihrer überraschenden Veröffentlichung heruntergeladen habe. Dieses Spiel gehört zum Wichtigsten, das PlayStation VR2 noch gefehlt hat, und so ist es umso schöner, dass Sonys aktuelles VR-Headset jetzt endlich seine eigene Version bekommen hat. Zumal sie für all Jene kostenlos ist, die Beat Saber schon für das erste PS VR gekauft haben.
Und selbst wenn man es nicht über die PS4 kennt, sondern von guter PC-Hardware kommt: Die Farben, die hohe Bildrate sowie das klare Bild sind auch bei dieser Umsetzung die Trümpfe der PlayStation-5-Fassung. Zumal diese Qualität nicht nur dafür sorgt, dass Beat Saber mit PS VR2 verdammt schick aussieht – man kann das Geschehen auch so viel besser lesen, dass die ankommenden Würfel sogar vergleichsweise langsam wirken. Man hat mehr Zeit zum Reagieren, weil der Kopf schneller erfasst, was passiert. Der Unterschied ist nicht riesig, aber klar vorhanden.
Nun ist der Ton über die mitgelieferten Ohrstöpsel nicht das Glanzstück dieser Umsetzung. Dafür kann das Spiel aber nichts und gerade im Sommer werde ich mir bestimmt keine fetten Kopfhörer aufsetzen. Ich spiele nie um Punkte, sondern immer nur aus Spaß an der Freud – auch weil ich das möglichst schnelle Wippen der Handgelenke nach wie vor für keine besonders gesunde haptische Notwendigkeit halte. Aber selbst beim entspannten Zerhackstückeln wringt mich Beat Saber auf den höheren Schwierigkeitsgraden wie ein klitschnasses Handtuch aus. Von daher bin ich für die kleinen Ohrstöpsel ganz dankbar.
Gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass die Umsetzung weniger auf die Besonderheiten von PS VR2 zurechtgeschnitten ist, als man vielleicht denken sollte. Zumindest spüre ich im immerhin recht kräftigen Rütteln der Sense-Controller keine nennenswerten Feinheiten, während ein Schütteln am Kopf gar nicht erst vorhanden ist. Gerade davon hätte ich mir einen Mehrwert erhofft. Ich habe jedenfalls extra meinen Kopf in eine der vorbeiziehenden Wände gesteckt – nada.
Hinzu kommt, dass die Controller zwar hervorragend in den Händen liegen, allerdings nur, wenn man sie fest umgreift. Dabei spiele ich Beat Saber gerne so, dass ich die „Lichtschwerter“ relativ locker halte und ähnlich wie die Sticks am Schlagzeug relativ viel in den Händen bewege. Und das funktioniert hier eben nicht so gut, weshalb es mir auch häufiger als in anderen Versionen passiert, dass ich den lässigen Flow durch das versehentliche Drücken einer Taste pausiere.
Ich erwähne das aber nur der Vollständigkeit halber. Lasst euch wegen solcher Kleinigkeiten bloß nicht von Beat Saber abhalten! Es gehört nach wie vor zum Besten, was ihr in VR spielen könnt, weil es genauso intuitiv wie immersiv ist und sich quasi ohne physische Übersetzungsfehler einfach richtig anfühlt. Dass es jetzt sogar ein elfteiliges Musikpaket mit Songs von Queen gibt, dürfte ohnehin der beste Beweis dafür sein, was für eine Erfolgsgeschichte der von gerade mal zwei Personen (plus einem Komponisten) entwickelte VR-Hit geschrieben hat. Also: fröhliches Headset-Schwitzen!