Skip to main content

Beaterator

Mobiles Musikstudio

Die Wurzeln von Beaterator reichen bis ins Jahr 2005 zurück. Damals veröffentlichten einige Mitarbeiter von Rockstar ein kleines, aber feines Musik-Flash-Tool, das recht schnell sehr viel Zuspruch aus der Community erhielt. Und zwar so sehr, dass daraus mittlerweile ein äußerst umfangreiches Programm für Sonys portable Spieleplattform geworden ist. Oder, wie die Mannen von Rockstar es nennen, „die tragbare Variante von Timbalands Tonstudio“.

Große Worte, hinter denen aber auch Taten stecken. Wie man bei Rockstar weiterhin angibt, hat Timbaland Gefallen an Beaterator gefunden, weil es eben kein „Spiel“ im eigentlichen Sinn ist. Also kein Guitar Hero und kein Rock Band, sondern ein richtiges Programm, mit dem man wirklich selbst seine eigenen Songs zusammenstellt.

Er selbst steuerte letztendlich rund 1.300 eigene Loops und Samples bei, die man in der umfangreichen Bibliothek von Beaterator findet. 1.700 weitere haben die Handheld-Experten von Rockstar Leeds, die übrigens auch das Original von 2005 entwickelten, selbst ausgetüftelt. Macht insgesamt also 3.000 Vorlagen. Genügt das nicht, kann man obendrein noch eigene Samples zusammenstellen und abspeichern.

Was auf den ersten Blick nach einem reinen Profi-Programm klingt, wurde von Rockstar bewusst so gestaltet, dass auch Einsteiger sich langsam in die Thematik einarbeiten können. Das Ganze teilt sich gewissermaßen in drei Stufen ein. Stufe 1 nennt sich „Live-Play-Modus“, mit dem man in wenigen Minuten eigene Songs kreiert. Mit ein paar Tastenbetätigungen aktiviert man für jede der maximal acht Spuren, die in diesem einfachen Modus sehr simpel als Lautsprecher dargestellt werden, eine von vier Vorlagen des gewählten Genres (House, Pop und so weiter), kann diese aber auch nach Belieben austauschen. Will man gleich richtig loslegen, kann man hier auch sofort die Aufnahme starten. Das Live-Play soll die Einsteiger also keineswegs mit irgendwelchen Zeitleisten oder anderen Details verwirren, wie man es sonst aus ähnlichen Programmen kennt. Nichtsdestotrotz werkelt diese Mechanik im Hintergrund und wird natürlich benötigt, um wirklich feine Detailänderungen vorzunehmen.

Den nächsten Schritt stellt die „Studio-Session“ dar, im Grunde genommen eine Mischung aus Live-Play und dem späteren Song-Crafter. Neben der Wahl der einzelnen Samples pro Spur lassen sich hier auch unabhängig voneinander weitere Effekte integrieren, die Songgeschwindigkeit anpassen oder die Lautstärke regulieren, falls man beispielsweise ein bestimmtes Sample besonders deutlich hervorstechen lassen möchte. Auch hier zeigt sich die Benutzeroberfläche noch relativ unkompliziert, was sich wiederum wie die natürliche Evolution des Live-Play-Modus anfühlt.

Beaterator - Trailer

Letztendlich kann man sich im Song-Crafter bis ins kleinste Details austoben. Hier sieht man alle Zeitleisten der acht Spuren, die, während der Song abgespielt wird, auch on the fly erweitert werden können. Einfach Spur wählen, Taste drücken und das gewählte Sample wird platziert. Es lassen sich sogar individuelle Bereiche definieren und per „copy and paste“ als Strophen oder Refrains verwenden, damit man sie nicht ständig nochmal von Hand erstellen muss. Leider bleibt diese Auswahl stets nur im Arbeitsspeicher und kann nicht richtig abgespeichert werden, um sie irgendwann später nochmal abrufen zu können.

In Sachen Komfort kann man sich dabei kaum beklagen. Bevor man ein Sample in seinen Song steckt, spielt man auf Wunsch eine Vorschau dazu ab. Ebenso bietet man diverse Tutorial-Videos, Texthilfen und ein Glossar an, das spezielle Begriffe genauer erläutert. Noch mehr gefällig? Beaterator lässt euch zum Beispiel über den Drum-Crafter eigene Drum-Pads mit maximal vier Takten erschaffen, selbiges funktioniert mit Melodien. Über das Mikrofon des Handhelds nimmt man zudem eigene Geräusche oder Gesang auf, kann ihn anschließend mit Klangeffekten untermalen, ihn umkehren oder die Tonhöhe anpassen.

Die Möglichkeiten sind also vielfältig, sowohl in Bezug auf die vorhandene Sample-Bibliothek als auch in Bezug auf eigene Kreationen. Überhaupt will man die Käufer dazu anregen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. „Alle Vorlagen sind immer nur Vorschläge“, heißt es. Man kann nahezu alles verändern, den eigenen Wünschen anpassen und das machen, was einem gefällt. Ein Export als MIDI- oder WAV-File, um am PC beispielsweise noch weitere daran zu feilen, und ein Upload in den Rockstar Social Club mitsamt Bewertung durch andere Nutzer dürfen da natürlich nicht fehlen.

Wenn es um Musik geht, höre ich eigentlich lieber zu anstatt selbst aktiv zu werden – eine kleine Runde Guitar Hero oder Rock Band zähle ich jetzt mal nicht dazu. Als Laie in punkto Musikerstellung war ich daher doch überrascht, wie einfach und unkompliziert man mit Beaterator in wenigen Minuten Songs erstellen kann, die sich dann auch schon mal ganz ordentlich anhören. Natürlich braucht es mehr Zeit, um wirkliche Meisterwerke aus dem Boden zu stampfen, aber die Zeit werden sich diejenigen unter euch, die genau das wollen, vermutlich sowieso nehmen. Mit seiner umfangreichen Sound-Bibliothek und den vielfältigen Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung bietet Beaterator jedenfalls eine ganze Menge Inhalt, mit dem man sich eine ganze Weile beschäftigen kann.

Beaterator erscheint am 2. Oktober für die PlayStation Portable. Eine iPhone-Umsetzung folgt später.

Schon gelesen?