Bee Movie - Das Game
Bee Movie, C Spiel?
Ohne ihn gesehen zu haben: Bin ich der Einzige, der einen Film namens Bee Movie, in dem eine Biene namens Barry B. Benson herausfindet, das die Menschen die Schwarz-Gelb gekringelten Blumen-Fans in organisierter Weise ihres Honigs berauben, nur leidlich originell findet? (Chefred: Ja!) Selbstverständlich können die Bienen sprechen (auch mit Zweibeinern, wenn sie nur wollen), gehen zur Schule/zum College, fahren in Ihren Stöcken Auto und haben auch sonst mit allzu normalen Problemen zu kämpfen.
Nach dem Spiel zum Film zu urteilen, wird diese zu Tode gerittene Animationsfilm-Formel auch recht kompetent auf das Bienen-Setting angewandt. Dennoch würde ich mir wünschen, die Kreativen würden diese wunderbare Technologie mal für etwas anderes einsetzen als den ewigen "Fische-, Ameisen-, Superhelden-, Autos-sind-auch-nur-Menschen" - Schmonzes.
Die 120 Millionen Dollar, die Bee Movie bislang alleine in den Staaten eingespielt hat, lassen jedoch vermuten, dass ich mit diesem Wunsch doch ziemlich alleine dastehe. Daher halte ich besser einfach meine Klappe und teste weiter Spiele. Das mir vorliegende Spiel zum Film tut allerdings ebenfalls recht wenig, um mich ins Kino zu locken. Der Konsolen-Nebenjob, des von Sitcom-Ikone Jerry Seinfeld gesprochenen Bienenmannes ist ein simpel gestricktes, dafür aber stellenweise recht hübsch anzusehendes Spielchen, das man bedenkenlos dem Zockernachwuchs unter den Weihnachtsbaum legen kann. Erfahrenere Spieler wird es hingegen wenig begeistern.
Wirklich Award-würdiges Spieldesign sieht zwar anders aus, dennoch kommt man nicht umhin, dem durchweg solide präsentierten Genremix einen gewissen Charme zuzustehen: Mit einigen Abstrichen ist das hier saubere Unterhaltung für die Jüngsten. Barry lässt im Rahmen eines TV-Interviews die Geschehnisse, die ihn zum Helden machten, noch einmal Revue passieren, was Euch folglich die Gelegenheit gibt, die turbulentesten Szenen des Filmes einmal selbst nachzuspielen. Vor das Abenteuer hat die Bienenkönigin allerdings den Schweiß gesetzt und so müsst Ihr zwischen den einzelnen Storyparts den einen oder anderen 1-Euro-Job im frei begehbaren, wuseligen Bienenstock erledigen.
Dieser ist eine Art quietschbunte Miniaturausgabe von San Andreas und gefüllt mit reichlich krabbeligen Artgenossen. Eure Aufgaben, die Ihr stets an bestimmten Terminals abholen müsst, reichen von einer Art abgespecktem Crazy Taxi, bei dem eine gewisse Anzahl an Bienenmitbürgern von A nach B kutschiert werden will, über Autorennen bis hin zu rudimentären Auffangspielen und dem Absolvieren von Quick Time Events. Etwa beim Reparieren von Wachsautos. Allen Aufgaben gemein ist – neben der Tatsache, dass man alles irgendwo anders schon einmal gemacht hat – dass man kaum verlieren kann. Ein enorm wichtiger Punkt in Kinder-Spielen.
Die Taxi-Missionen erledigen sich dank des grobmaschigen Straßennetzes und großzügigen Zeitlimits von selbst, die Rennen hat man schon kurz nach dem Start so gut wie gewonnen und die Quick Time Events müssten eigentlich Slow Time Events heißen. Obendrein ist die Fahrphysik der Autos und die Steuerung der anderen Minigames dermaßen banal ausgefallen, dass einem so ein lebensfroher Bienerich wie Barry schon leid tun kann: Es kommt einfach kein Spaß auf, während man das seichte Pflichtprogramm erfüllt. Der Menüpunkt "Mehrspieler" lässt zunächst hoffen, dass einem bei dieser Fleißarbeit ein Mitspieler zur Hand gehen darf, allerdings steht hier nur die Option zur Wahl, zu zweit ein Rennen über einen beliebigen Kurs zu bestreiten. Verlässt Barry dann aber den Bienenstock, wird das Spiel deutlich unterhaltsamer, wenn auch nicht eben origineller.
“Draußen“ findet die Reaktionstest-Verliebtheit der Beenox Studios ihren Höhepunkt. Im flauschigen Ringelpulli von Barry fliegt Ihr in automatisch ablaufenden Sequenzen durch Parks, durch dichten Straßenverkehr oder nehmt als blinder Passagier auf einer Filzkugel unfreiwillig an einem Tennisspiel Teil.