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Belinea X25 Gamer-Laptop

Man gönnt sich ja sonst nichts

Für den Speicher gilt das nicht unbedingt. 8 Gigabyte bei 16 GB maximaler Belegung sind derzeit wirklich ok, aber OS-seitig geht da theoretisch deutlich mehr. Gefunden habe ich den zweiten Slot nicht – aber da er belegt ist und auch so angezeigt wird, gehe ich davon aus, dass er da ist. Dafür stieß ich auf die zwei großen, entsprechend dem Rest des Gerätes phänomenal verarbeiteten Kupfer-Kühlkörper, die die Abwärme nach hinten ablassen.

Zwei vollwertige Nvidia Geforce 285M Karten tun hier ihren Dienst. Und wenn dieses Gespann einen echten Nachteil hat, dann dürfte es wohl die fehlende Unterstützung von DirectX 11 sein. Beide Karten haben 512 MB dedizierten DDR3-Speicher und, wie ein Blick unter die hinter Abdeckung verrät, erstaunlich solide Kühlkörper inklusive einer äußerst ruhigen Lüftung. Diese macht sich zwar gerade nach langer 3D-Laufzeit bemerkbar, bleibt aber unter den Limits der meisten Desktop-PCs, selbst der weniger technisch versierten.

Auf geht’s, wie schlägt sich das Belinea im Spielbetrieb? Beim ersten Test wollte ich es nicht überfordern und legte das inzwischen ja etwas ältere Crysis Warhead ein. 1080p-Auflösung, beinahe alle Details und 8-faches HQ AA. Ruckelts? Nein. Läuft es sündig flüssig? Ja, ziemlich. Bei Modern Warfare 1 sieht es ähnlich gut aus, also Zeit moderner zu werden.

Auch die dicke Heatpipe zu einem weiteren Ablass ist nicht ganz so üblich bei generell portablen Geräten. Der X25 erreichte im Dauerbetrieb nie irgendwelche auch nur annähernd kritischen Temperaturen.

Bei Modern Warfare 2 musste ich bei einigen Details wie dem AA und den Schatten zurückgehen, um die hohe Auflösung von 1080p halten zu können. Gut, das Ganze sieht auch mit 2xMSAA noch ziemlich anständig aus und bringt es locker auf die nötigen 30 Frames. Wer mehr will, muss auf Details oder Auflösung verzichten.

Für die letzte Runde FPS hält Metro 2033 her und auch hier lässt sich praktisch alles bei voller Auflösung einschalten. Fassen wir es kurz zusammen: Das Belinea X25 bringt derzeit mehr als genug Power mit, um seinem Anspruch als Gamer-Laptop auf der Höhe der Zeit gerecht zu werden.

Die Frage ist hier eher, wie es mit der Zukunft aussieht. Mit dem Aufrüsten sieht es hier wie bei fast allen Laptops eher mau aus, auch wenn die Möglichkeit einer weiteren CPU nicht zu verachten ist. Außerdem lässt sich derzeit eigentlich sagen, dass zumindest im herkömmlichen Gaming ohne 3D jetzt nicht über Nacht mit großen Sprüngen zu rechnen ist. Wer heute einen guten PC hat, dürfte mit dem für wesentlich länger glücklich sein als es in den letzten Generationen der Fall war. Auf der anderen Seite gibt es jetzt schon Grafikkarten, die die Geforce 285M im X25 relativ alt aussehen lassen.

Die Retro-Anzeigen für WLAN, Lautstärke usw. sind vielleicht nicht jedermanns Fall, ich finde sie allerdings klasse.

Diese beherrschen vor allem DirectX 11, und wenn das irgendwann auch nicht mehr reicht, lassen sie sich gegen DX12-taugliche tauschen. Das geht hier leider nicht. Daher müsst ihr nehmen, was ihr bekommt. Und ich muss zugeben: Das ist eine ganze Menge: Das Belinea X25 ist ein Statement, ein kontemporärer Triumph des technokratischen Paradigmas und, falls das so wenig Sinn macht, wie ich denke: Das X25 ist ein absolut phänomenaler Laptop. Die Leistung wird nicht nur durch Komponenten garantiert, die hohe Nummern haben, sondern auch durch eine vorbildliche Verarbeitung, die dem Preis entspricht. Das Design bleibt dezent – sehen wir von dem Tribal mal ab – und wenn die einzige echte Schwäche die nicht beleuchtete Tastatur ist, dann hat man es mit einem beachtlichen Stück Technik zu tun.

Kommen wir zum Preis zurück und solltet ihr darüber nachdenken müssen, für den Kauf einen Kredit aufzunehmen, bei dem ihr große Teile eures Besitzes als Sicherheit angeben müsst, dann solltet ihr euch vielleicht doch lieber für etwas entscheiden, was nicht in die Kategorie „Luxusgegenstand“ gehört. Seid ihr aber viel unterwegs, habt ein paar (tausend) Euro extra auf dem Konto und wollt an all euren Zielpunkten angemessen und ohne Abstriche spielen, dann ist das euer Gerät.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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