Bericht: Activision Blizzard hätte auch an Facebook verkauft werden können
Gestern wurde der Verkauf des Spielegiganten an Microsoft bekannt gegeben. Für Bobby Kotick war das angeblich aber nicht der einzige potenzielle Käufer.
Mit dem Verkauf von Activision an Microsoft platzte gestern eine kleine Bombe in der Spielewelt. Eine noch größere wäre es vielleicht gewesen, wenn das Unternehmen an einen anderen Schirmherren gefallen wäre, und zwar Facebook. Berichten zufolge hatte Activision-Blizzard-Chef Bobby Kotick nämlich früher Pläne, die Firma an Zuckerbergs Unternehmen zu verkaufen.
Wie Bloomberg berichtet, schien der CEO schon vor einer Weile darüber nachgedacht zu haben, das riesige Spieleunternehmen zu verkaufen - genauer gesagt nach den schweren Vorwürfen wegen sexuellen Belästigung bei Activision Blizzard. Wie es scheint, hatte Kotick danach bereits überlegt, das unter Beschuss stehende Unternehmen lieber abzutreten.
Microsoft hatte angeblich bereits 2020 Interesse daran, Activision zu kaufen, damals war der CEO aber noch nicht zu einem Geschäft bereit. Nachdem nun 2021 allerdings der Aktienkurs des Unternehmens fiel und Activision wegen eines toxischen Arbeitsklimas unter Beschuss geriet, sah Xbox-Chef Phil Spencer Bloomberg zufolge eine Chance für einen weiteren Vorstoß und voilà: Diesmal zeigte sich Kotick bereit zum Verkauf.
Zuvor sah sich der CEO aber auch noch bei anderen möglichen Geschäftspartnern um, darunter bei Facebook oder genauer gesagt beim Mutterkonzern Meta Platforms. Weder dieser Deal noch ein weiterer mit einem anderen Medienunternehmen kamen allerdings zustande.
Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Bobby Kotick es schon eine Weile ernst mit dem Verkauf von Activision war. Man hat offenbar nicht nur wegen eines guten Angebots von Microsoft zugeschlagen. Vielmehr wollte der Firmenchef nach all der Kritik offenbar dringend einen Deal erzielen und Phil Spencer war letztlich der Richtige dafür.
Ein frecher Vergleich zum sinkenden Schiff, das Kotick mal lieber verlässt, wäre trotz allem nicht ganz richtig, denn Activision besitzt selbst jetzt nach den Anschuldigungen noch einen riesigen Marktwert - wie Zahlen beweisen, hat Microsoft sich damit das aktuell wirtschaftlich wertvollste Spieleunternehmen überhaupt geschnappt.
Bobby Kotick könnte seinen Stuhl bei Activision also bald verlassen - was für ein riesiges, finanzielles "Trostpflaster" er dabei mitnimmt, darüber kann einem wiederum schwindelig werden. Auch ist noch unsicher, wie sich die Übernahme langfristig für die Spielerschaft auswirkt - und auf die Plattformen, für die Activision-Spiele erscheinen.