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Bericht: Microsoft-Dienstleister hörten Kinect-Aufnahmen von Xbox-Usern an

"Xbox, sag Solas, dass er sich heilen soll!"

Einem Bericht von Motherboard zufolge haben Dienstleister Microsofts Tonaufnahmen gehört, die Xbox One Kinect und Cortana in den Wohnungen von Usern gemacht hatten.

Es ist eine Praxis, die mit dem Beginn des Xbox One Lebenszyklus eingesetzt wurde, um die Qualität der Stimmbefehle an Kinect zu verbessern, aber diverse externe Vertragskräfte berichten nun, dass sie auch Dinge zu hören bekamen, die die Konsolen aus Versehen aufnahmen. Microsoft betonte, man sei damit offen umgegangen, außerdem seien die Aufnahmen ihren Usern nicht zuzuordnen, zum Schutz ihrer Privatssphäre.

"Viele der Xbox-Sachen, an die ich mich erinnern kann, sind offensichtlich unbeabsichtigte Aktivierungen der Aufnahmen, in denen Leuten Cortana "Nein" sagten, während sie offenbar gerade beim Spielen und bei einem normalen Spiel-Chat waren", so einer der Dienstleister (Motherboard hält ihre Identitäten geheim, weil sie NDAs unterzeichnet hatten).

"Gelegentlich hörte ich Sachen wie, 'Xbox, sag Solas, dass er sich heilen soll', oder etwas Ähnliches, ein Stimmkommando für Dragon Age: Inquisition", sagt einer und erwähnt, dass es sich meist um Kinderstimmen gehandelt habe.

Letzten Monat kündigte Microsoft an, dass Cortana von der Konsole genommen werde, Allerdings kann man sie immer noch durch ein Alexa und einem Google Assistenten steuern - zwei andere Firmen, die bereits Probleme dafür bekommen hatten, Dienstleister in Tonaufnahmen reinhören zu lassen.

2013 diskutierte Microsoft Spielerbedenken bezüglich ihrer Persönlichkeitsrechte beim Gebrauch von Xbox One und Kinect. Seinerzeit bestand man darauf: "Wenn die Xbox One angeschaltet ist und ihr einfach ein Gespräch führt, wird das nicht aufgenommen oder hochgeladen."

Man sollte aber betonen, dass Dinge nur aufgenommen und rausgeschickt wurden, wenn die Dienste aktiviert wurden - ob man nun absichtlich "Hey, Xbox" sagte oder die Konsole das nur missverstanden hatte - und die Daten verließen die Konsole nicht ohne die Zustimmung ihrer Besitzer.

Hörst du zu?

Microsoft räumt diese Maßnahmen ein und sagte, in der Vergangenheit hätten Dienstleister Stimmaufnahmen von Diensten wie Cortana und Skype angehört, um diese Features zu verbessern. Der frühere Dienstleister hat ebenfalls erwähnt, dass sich diese dadurch nach und nach tatsächlich verbesserten.

In einer Stellungnahme Motherboard gegenüber sagte ein Microsoft-Vertreter, dass das Unternehmen Xbox-Aufnahmen nicht mehr anhöre.

Ebenfalls erklärte man, dass Microsoft sein allgemeines Privatsphäre-Statement überarbeitet habe, um deutlicher zu machen, dass hin und wieder Menschen Aufnahmen von seinen anderen Dienste anhörten und betonte, dass man niemals verschwiegen hätte, dass diese Stimmdaten gesammelt würden.

"Wir holen immer Verbraucher-Erlaubnis ein, bevor wir Stimmdaten sammeln. Wir unternehmen Schritte, um die Stimm-Ausschnitte zu de-identifizieren und die Privatsphäre der User zu schützen. Wir fordern einen Umgang mit diesen Daten, der höchsten Privatsphäreschutz-Standards des Gesetzes genügt", so Microsoft und bekundete, weiter aktiv an zusätzlichen Schritten zu arbeiten, seinen Kunden mehr Transparenz und Kontrolle darüber zu geben, wie ihre Daten zur Verbesserung der genutzten Produkte eingesetzt werden.

Im Grunde klingt es nur logisch, dass man eine Stimmerkennung nur dann verbessert, wenn sich gelegentlich jemand aus Fleisch und Blut auch die Aufnahmen anhört und wenn alles wie versprochen komplett anonym geschah, kann ich persönlich nichts Sinisteres hieran erkennen. Dennoch eine gute Erinnerung daran, einen bewussten Umgang mit Technologie zu pflegen. Wir haltet ihr es mit Mikrofonen und Kameras an Smart-Devices?

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
In diesem artikel

Dragon Age: Inquisition

PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, PC

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