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Bericht: West and Zampella sprachen mit mehreren Publishern, darunter EA

Activision bezeichnet Klage als 'wertlos'

Die Schlammschlacht zwischen Activision und den ehemaligen Infinity-Ward-Bossen Jason West und Vince Zampella geht munter weiter.

Wie G4TV berichtet, standen West und Zampella vor ihrer Entlassung in Kontakt mit mehreren anderen Publishern, darunter auch Electronic Arts.

Beide verklagen den Publisher auf "mindestens 36 Millionen Dollar" und die weitere Kontrolle des Modern-Warfare-Franchise.

"Nach allem, was wir Activision gegeben haben, sollten wir nicht klagen müssen, um bezahlt zu werden", sagt Zampella.

Zwischenzeitlich hat auch der Publisher selbst auf die Klage reagiert: "Activision ist enttäuscht, dass Mr. Zampella und Mr. West sich für eine Klage entschieden haben und glaubt, dass ihre Anschuldigungen wertlos sind."

"Über acht Jahre hinweg haben die Activision-Aktionäre diesen Führungskraften das Kapital zur Verfügung gestellt, das sie brauchten, um Infinity Ward zu gründen. Ebenso finanzielle Unterstützung, Ressourcen und kreative Unabhängigkeit, die ihnen dabei half, enormen beruflichen Erfolg und persönlichen Wohlstand zu erreichen."

"Als Gegenleistung erwartetet Activision ganz ligitim, dass sie ihre Verpflichtungen achten, so wie jede andere Führungskraft, die einen Vertrauensposten innerhalb des Unternehmens besetzt. Obwohl das Unternehmen eine enorme Geduld zeigte, glaubt es fest daran, das seine Entscheidungen aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Handlungen gerechtfertigt war."

"Activision fühlt sich auch weiterhin dem Call-of-Duty-Franchise verpflichtet, das es besitzt, und wird weiterhin aufregende und innovative Produkte für Millionen von Fans produzieren."

Kein Blatt vor den Mund nehmen West und Zampella unterdessen in ihrer Klage. Die 16 Seiten umfassende Klageschrift, in der man dem Publisher "erstaunliche Arroganz und ungezügelte Habgier" vorwirft, hat mittlerweile ihren Weg ins Internet gefunden.

Nachdem man "die Taschen von Activision mit Milliarden von Dollar an Umsatz gefüllt habe", sei es "nicht überraschend" gewesen, dass man für seinen Lohn klagen müsse. Und zwar "aufgrund der Tatsache, dass Activision von einem CEO geführt wird, der damit öffentlich zitiert wurde, dass er glaubt, der beste Weg, um ein Spieleunternehmen zu führen, wäre eine Arbeitskultur voller 'Skepsis, Pessimismus und Furcht' - und der außerdem lieber seine Anwälte anstatt seiner Angestellten bezahlt."

Die Probleme fingen offensichtlich schon nach Veröffentlichung des ersten Modern Warfare an: "West und Zampella waren nicht so begierig darauf wie Activision, mit der Entwicklung von Modern Warfare 2 zu beginnen. Trotz der Zusage von Activision, dass West und Zampella komplette Freiheit bei der Führung von Infinity Ward als unabhängiges Studio hätten, begann Activision damit, Infinity Wards Fähigkeit zur Produktion von Qualitätsspielen zu stören."

"Zum Beispiel zwang Activision die Mitarbeiter von Infinity Ward dazu, die Spiele mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und unter aggressiven Zeitplänen zu entwickeln. West und Zampella waren besorgt, dass Activision mehr Wert auf Quantität statt Qualität legt."

Ebenso waren die beiden besorgt, dass durch die ständige Produktion von Call-of-Duty-Fortsetzungen die Kreativität der IW-Angestellten "ausbrennen" könnte.

"West und Zampella waren nicht darauf erpicht, ihre Verträge zu verlängern. Insbesondere nicht, da ihre Spiele zahllose Auszeichnungen erhielten und Activision Milliarden von Dollar einbrachten, während Infinity-Ward-Angestellte keinen fairen Anteil erhielten."

Später erwähnt man eine von Activision-Publishing-Chef Mike Griffith unterschriebene Absichtserklärung von Ende März 2008, in der West und Zampella die "kreative Authorität über die Entwicklung aller Spiele der Modern-Warfare-Marke (oder jedem anderem Call-of-Duty-Spiel, das in der Post-Vietnam-Ära, der nahen oder fernen Zukunft spielt)" zugesichert wird, ebenso wie "die vollständige Kontrolle über das Infinity-Ward-Studio".

"Die Absichtserklärung zeigt explizit, dass kein solches Spiel ohne die schriftliche Zustimmung von West und Zampella kommerziell veröffentlicht werden kann."

Weiterhin behaupten die beiden, dass Activision nach dem Release von Modern Warfare 2 eine Unterschung begann, um "einen Grund für die Entlassung von West und Zampella zu schaffen", wodurch man ihnen keine Boni zahlen müsse.

Im Zuge der Untersuchung sei man "für mehr als sechs Stunden in einem fensterlosen Konferenzraum befragt worden", während weitere Ermittler "andere Infinity-Ward-Mitarbeiter in ihren Befragungen zum Weinen brachten." Jegliche Verweigerung der Zusammenarbeit hätte man demnach als "Insubordination" ausgelegt. West und Zampella "wüssten sowieso bereits, was sie getan oder was sie nicht getan hätten."

Anschließend gab Activision den beiden "weniger als sechs Stunden für eine Reaktion" auf die Ergebnisse der Untersuchung. "Es war zwecklos, da Activision seine Entscheidung schon getroffen hatte. Tatsächlich gab man bereits in seinem 'SEC Form 10-K Annual Report' Auskunft darüber."

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