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Beyond a Steel Sky: Die Rätsel sind schon mal gut ...

… mit der Technik hapert's aber noch ein wenig.

26 Jahre nach der Veröffentlichung - noch im letzten Jahrtausend - erhält Beneath a Steel Sky endlich seine Fortsetzung. Charles Cecil und Watchmen-Mitschöpfer Dave Gibbons kombinieren für den Nachfolger erneut ihre Fähigkeiten und schicken euch in eine Welt, die sich getrost als Mischung aus Cyberpunk und Mad Max bezeichnen lässt. Damals kämpften Protagonist Robert Foster und sein KI-Kumpel Joey gegen eine fiese KI, im zweiten Teil spinnt Revolution diese Handlungsfäden einige Zeit später weiter.

Foster steht erneut im Mittelpunkt des Geschehens, das damit beginnt, dass ein Kind entführt wird und er versprecht, dass er es zurückbringt. Die Spuren führen euch aus dem wüstenähnlichen Ödland nach Union City, einer Megastadt voller Technologie, mit der die vermeintlich glücklichen Bewohner vor allem überwacht werden. Dort hält sich auch euer früherer Kumpel Joey auf, der hier als eine Art Gott angebetet wird. Was geht hier vor sich? Was passiert mit den Kindern? Und steckt von was vom alten Joey in ihm? Das sind Dinge, die es herauszufinden gilt.

Und ein wenig davon schaute ich mir in den letzten Tagen anhand einer Preview-Version des Spiels an. Eine, die vor allem zwei Dinge beweist: zum einen lassen die anfänglichen Rätsel auf Gutes schließen. Zum anderen hat Revolution noch einiges an Arbeit im Hinblick auf die Technik vor sich. Das betrifft hier zum Beispiel die Animationen, die zum Teil unfertig sind. In anderen Situationen stehen die Charaktere bei Gesprächen so, dass sie ihre Köpfe merkwürdig verdrehen. Und ein Gesprächspartner stand auf einem hüfthohen Pfosten am Straßenrand, was so mit Sicherheit nicht vorgesehen ist.

Gespräche bringen euch weiter, ist ja schließlich ein Adventure.

Aber das sind Dinge, die der frühen Version geschuldet sind, zumal Beyond a Steel Sky noch keinen konkreten Termin hat. Ursprünglich war von 2019 die Rede, dann von 2020, spezifisch äußerte sich das Team seitdem nicht. Ist nicht schlimm, denn am Ende profitieren alle davon, wenn sie sich so viel Zeit nehmen wie sie dafür brauchen - solange sie es tun.

Wo der Vorgänger noch ein klassisches Point-and-Click-Adventure war, schlägt Beyond a Steel Sky in Sachen Perspektive eher den Weg eines Telltale-Spiels ein, wobei ihr aber gefühlt mehr Freiräume habt. Wie in einem Action-Adventure steuert ihr Foster aus der Third-Person-Perspektive durch die Spielwelt, immer auf der der Suche nach neuen Rätseln und Gesprächspartnern.

Redet ihr mit anderen Personen, habt ihr verschiedene Themenbereiche zur Auswahl. Links stehen normalerweise die allgemeineren Sachen, rechts die spezifischeren Dinge, die zur Erfüllung eurer aktuellen Aufgabe wichtig sind und euch neue Hinweise liefern können. Es hilft definitiv, alle Gesprächsoptionen auszureizen. Ob ihr dabei was Neues erfahrt, zeigt euch das Spiel am oberen Bildschirmrand mittels grüner Pfeile neben dem jeweiligen Thema an.

Die Suche nach einem vermissten Kind führt euch in die große Stadt.

Was den Kern des Spiels anbelangt, das Rätseln, ist das hier anspruchsvollere Kost als das, was die Telltale-Spiele euch boten. Dahingehend verknüpft Beyond a Steel Sky somit das perspektivische Element dieser Titel mit den typischen Rätselqualitäten eines klassischen Adventures. Und das sind gute Nachrichten. Die Rätsel zu lösen, gestaltet sich als befriedigende Herausforderung, die - bis jetzt - nicht zu leicht und ebenso wenig zu schwer ausfällt. Strengt euer Hirn an und ihr kommt auf die Lösungen. Viele Rätsel sind miteinander verwoben, was heißt, dass ihr erst das eine machen müsst, um zum Beispiel einen Gegenstand für ein anderes Rätsel zu erhalten, dessen Lösung euch dann woanders weiterbringt. So entsteht ein gutes Gefühl für Fortschritt und ihr habt regelmäßige Erfolgserlebnisse.

Und dabei geht es nicht allein darum, Dinge zu finden oder zu kombinieren. Eine weitere Option ist zum Beispiel das Werkzeug, das ihr früh im Spiel bekommt - nachdem ihr einen Vogel in einen elektrischen Zaun gelockt habt - und euch verschiedene technische Gerätschaften hacken lässt. Ihr rekonfiguriert die Programmierung, indem ihr Schaltflächen austauscht. Das hat zum einen einen praktischen Nutzen, weil es euch bei Rätseln hilft. Zum anderen stellt ihr damit häufig kleine Albernheiten an, lasst den Getränkeautomaten unendlich viele Dosen ausspucken oder bewässert ein paar Blumen mit der Sprinkleranlage. Ihr habt so das Gefühl, ein wenig was in der Welt verändern zu können.

Inwieweit ihr die Welt in Beyond a Steel Sky dann am Ende verändert, das bleibt abzuwarten. Bis jetzt sieht das alles - buchstäblich - gut aus, was nicht allein für die Rätsel gilt. Das Spiel hat einen sehr schönen Comic-Look, der ihm gut zu Gesicht steht. Die bisherigen Aufgabenstellungen sind gelungen und nicht zu knackig, dass es frustrierend wäre. Wenngleich Revolution auf technischer Seite noch was zu tun hat, bevor Beyond a Steel Sky bereit zur Veröffentlichung ist. Ich bin aber zuversichtlich, dass Cecil und sein Team das hinbekommen. Wie gut das gelingt, das sehen wir dann, wenn das Spiel erscheint - wann auch immer das sein mag.


Entwickler/Publisher: Revolution Software - Erscheint für: PC, Apple Arcade, Konsolen - Erscheint am: noch nicht bekannt - Gespielte Version: PC


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