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Biomutant - Waschbär-Kung-Fu-Mutanten im Weltraum

Sci-Fi-Fabel um niedliche Tiere auf einem weit, weit entfernten Planeten.

Neben Fortsetzungen altgedienter Marken wie Assassin's Creed, Need for Speed, Super Mario oder Battlefront hatte die diesjährige Gamescom hier und da auch ein paar ganz neue Spielenamen zu bieten. Einer davon lautet Biomutant und der Inhalt des Spiels klingt erst mal nach einem superheißen Trash-Film: Es geht um einen mutierten Waschbären mit Kung-Fu-Fähigkeiten, der in einer postapokalyptischen Welt den Baum des Lebens und somit einen ganzen Alien-Planeten retten muss. Was wahnwitzig beliebig klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen aber als ein wunderschönes, buntes Open-World-Rollenspiel vor einem abgedrehten Sci-Fi-Szenario, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt.

Biomutant spielt in der Post-Apokalypse einer fremden Welt. Mit dem oft damit verbundenen Ödland hat das Szenario aber nichts zu tun.

Die Welt von Biomutant kennt keine Menschen, stattdessen wird sie ausschließlich von anthropomorphen Tieren bevölkert, die bei mir allesamt ein wohlig-warmes Beyond-Good-and-Evil-Gefühl auslösten. Sprechen können sie jedoch nicht - die einzige menschliche Stimme im Spiel kommt von einem allwissenden Erzähler, was wohl unterstreichen soll, dass die Entwickler ihr Spiel als eine Fabel verstanden wollen wissen. Ob der Titel am Ende auch auf einer besonders weisen Pointe endet, muss aktuell noch offen bleiben, tatsächlich mutet das Setting aber ein wenig an wie ein postmodernes Öko-Drama: Damit der Baum des Lebens gerettet werden kann, müsst ihr euren mutierten Waschbär an die fünf Wurzeln des Baumes schicken und diese dort heilen - stets in Kooperation mit den indigenen Stämmen.

Das mag Hippie-haft klingen, aber keine Sorge: Gekämpft wird in Biomutant auch. Das funktioniert sowohl im Nah- als auch im Fernkampf und sah in den gezeigten Spielszenen recht schnell aus, so als hätten die Kämpfe einen wirklich guten Flow. Weil aber Biomutant ein Rollenspiel ist, gibt es natürlich auch Charakterentwicklung. So erlernt ihr von Trainern neue Fähigkeiten, eignet euch aber auch bestimmte Mutationen an, die euch ebenfalls neue Skills einbringen, unter anderem eine, die Imperator Palpatines Machtblitzen aus Star Wars zum Verwechseln ähnlich sieht. Die zu erlernenden Fähigkeiten beeinflussen aber nicht nur den Kampf - ihr könnt beispielsweise auch lernen, aus dem Nichts einen Pilz vor euch wachsen zu lassen, der euch dann als Trampolin dient. So könnt ihr Stellen erreichen, die ansonsten nicht zugänglich wären.

Die Entwickler setzen auf eine herrliche bunte Grafik, die es auch zulässt, dass dieses dreiköpfige Monster in Pink daherkommt.

THQ Nordic versprach bei der Gamescom darüber hinaus eine Spielwelt, die vier mal vier Kilometer groß sein soll und zusätzlich über eine Unterwelt von vergleichbarer Größe verfügt. Dazu kommt alles, was sonst noch typischerweise zum Genre gehört: Schnellreise-Funktionen, Crafting-Systeme, Waffen-Upgrades und vieles mehr. Auffallend war schon jetzt die optische Kuriosität einiger Inhalte. Zu den ebenfalls steuerbaren Kampfrobotern gehört so beispielsweise eine riesige mechanische Hand, auf der ihr reiten könnt und die aus ihrem Zeigefinger schießen kann.

Die Entwickler mögen sich bei ihrem Protagonisten insgesamt stark von Guardians of the Galaxy inspiriert haben lassen - davon abgesehen wirkt das Szenario von Biomutant aber erfrischend neu und anders. Die Spielwelt ist wunderbar bunt, sie zeigt eine Art von Post-Apokalypse, in der nicht nur Wüste zurückgeblieben ist, sondern die Natur sich ihren Raum zurückholt. In den wenigen Momenten, die im Rahmen der Gamescom sichtbar waren, schien Biomutant, als könnte es das Zeug zu einem erfolgreichen neuen Rollenspiel-Franchise haben.

Entwickler/Publisher: Experiment 101/THQ Nordic - Erscheint für: PC, PS4, Xbox One - Erscheint: 2018 -

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