Bionic Commando: Das bisher ambitionierteste Projekt
Internationale Zusammenarbeit
Für Capcom ist das jüngst angekündigte Remake von Bionic Commando wohl das bislang ambitionierteste Projekt.
Die Entwicklung übernimmt bekanntlich das schwedische Team GRIN. Unterstützt werden Sie dabei von Ben Judd, dem ersten ausländischen Produzenten bei Capcom. Ihm steht wiederum Keiji Inafune beratend zur Seite.
Die beiden bisher von Inafune betreuten NextGen-Projekte - Lost Planet ist eines davon - waren zwar recht erfolgreich, allerdings gingen 90 Prozent der Exemplare außerhalb Japans über die Ladentheke. Daher will sich das Unternehmen verstärkt auch um den amerikanischen und europäischen Markt kümmern anstatt lediglich japanische Spiele im Westen zu veröffentlichen.
Nach Angaben von Judd wachsen die Märkte in den USA und Europa kräftig an, während die Zahlen in Japan leicht rückläufig sind.
"Es gibt einige Leute, die glauben, dass nur Capcom Japan gute Spiele erschaffen kann. Aber das stimmt nicht", erklärt Judd. Mit Bionic Commando macht man den ersten Schritt zu einem vermischten Designprozess, mit dem Capcom-Titel Spieler auf der ganzen Welt ansprechen sollen. Andere, zumeist sehr konservative japanische Unternehmen, würden dieses Risko keinesfalls eingehen. Die Zusammenarbeit aller Teammitglieder bereite zwar noch die andere oder andere Schwierigkeit, allerdings würden sie auch daraus lernen.
In Bezug auf Bionic Commando hatte man übrigens eine Menge zu tun, um Capcom Japan von der Idee zu überzeugen. Der Grund dafür? Vor allem in Europa und den USA war der Klassiker sehr beliebt, während er in Japan kaum bekannt ist.
Für diesen Zweck ist allerdings Judd da. Er selbst könne das Potential eines Titels für den amerikanischen oder europäischen Markt gut abschätzen. Für Capcom Japan wäre dies schon schwieriger.
Judd hat es bei Capcom vom Übersetzer zum ersten ausländischen Produzenten geschafft und ist dem Unternehmen dafür sehr dankbar, da es gerade in Japan nicht so einfach ist.