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Bionic Commando

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Immerhin wurden die Level sehr großzügig gestaltet. Radioaktive Bereiche begrenzen zwar etwas Euren Bewegungsradius, trotzdem wirkt das Spiel offen und abwechslungsreich. Wenn die Schwungmechanik einigermaßen verstanden wurde, jagt Ihr mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die einstmals blühende Metropole.

Mit jedem neuen Feature Eures Arms beginnt sich gleichzeitig das Gameplay zu öffnen. Ihr bekommt immer mehr Möglichkeiten, die Umgebung zu manipulieren und die Gegner auf vielfältige Arten aus der Welt zu schaffen.

Neben den Standard-Troopern, die sich mit ihrer ansehnlichen Künstlichen Intelligenz, durchschlagkräftigen Sturmgewehren und Schockstäben gut zu verteidigen wissen, trefft Ihr auf biomechanische Mechs und Scharfschützen, die frische Taktiken erfordern. Einige Monster könnt Ihr nur im Rücken erwischen, andere müsst Ihr mit geworfenen Gegenständen betäuben.

Richtig anspruchsvoll sind die Fluggeräte, die Euch mit Raketen und Gatling-Gun bearbeiten. Hier spielen die vielfältigen Angriffsarten ihre Stärke aus. Entscheidet selbst, ob Ihr ein Auto packt und es in Richtung Himmel schleudert, das Ding mit einer großkalibrigen Waffe bearbeitet oder nach einem Raketenwerfer sucht.

Grrrr, satte 15 Restarts an einer Stelle.

Mit etwas Geschick lassen sich ansehnliche Kombos produzieren, die nach einer Weile in Waffen-Upgrades und einem Lebensenergie-Boost resultieren. Richtige Endgegnerkämpfe gab es bis zum letzten spielbaren Abschnitt der uns vorliegenden Vorschau-Version nicht, doch eine gewaltige Roboterspinne im Hintergrund verspricht ein spannendes Finale.

Kurze Zwischen-Sequenzen treiben dabei immer wieder die Story voran. Neben der Weltrettung macht sich Nathan natürlich auch um eine alte Liebschaft sorgen. Er jagt sie genauso wie die Verantwortlichen hinter der Katastophe. Lug, Trug und Intrigen sind mal wieder an der Tagesordnung. Kein ausgeklügelter Hollywood-Plot, aber immerhin gehobenes Popcorn-Kino.

Auch musikalisch wird Blockbuster-Niveau geboten. Gefällige Musikstücke und nette Sounds machen Lust auf mehr. Nur die bereits erwähnte Zweitwaffe wirkt dünn und austauschbar. Angesichts der restlichen Qualität ein Umstand, der sich bis zum Release hoffentlich noch ändern wird. Besitzer des Arcade-Titels Bionic Commando Rearmed bekommen übrigens ein paar interessante Abzweigungen und Spezialräume geliefert. Eine geschickte Verknüpfung der beiden Titel, die über die üblichen Mini-Elemente hinausgeht.

Dieser Hintergrund verspricht ein großes Finale.

Beim Multiplayer setzt Grin dagegen wieder auf bewährte Standards. Neben dem obligatorischen Deathmatch wird es auch eine Capture the Flag-Variante geben. Richtig spannend werden diese Elemente aber durch die bionischen Erweiterungen der Mitspieler. Wenn sich zehn Spieler schwingend und ballernd durch die Gegend kämpfen, entsteht ein vollkommen anderes Spielgefühl, als bei der Konkurrenz. Erste Multiplayer-Sessions machen schon Lust auf mehr. Ob sich das Spiel aber gegen die starke Baller-Konkurrenz durchsetzen kann, ist leider mehr als fraglich.

Bionic Commando ist ein anspruchsvolles Biest. Nach anfänglichen Frustmomenten und trotz einiger, bis zuletzt nerviger Schwung-Passagen, sorgt das komplexe Gameplay am Ende doch für ein unverbrauchtes Spielgefühl. Mit jeder neuen Fähigkeiten gewinnt der Titel an Fahrt und schwingt sich, im wahrsten Sinne des Wortes, qualitativ immer weiter in die Höhe. Steuerung und Grafik sind zwar noch lange nicht perfekt und besitzen noch jede Menge Ecken und Kanten, die es auszubügeln gilt. Trotzdem könnte aus Bionic Commando noch eine spannendes Action-Game werden, das sich wohltuend von den üblichen Third-Person-Deckungs-Ballereien abhebt. Allein die äußerst dürftige Pistole, die Euch immerhin über das gesamte Spiel erhalten bleibt, sowie der etwas tranige Hauptdarsteller könnten mir persönlich noch die bionische Suppe versalzen. Mal abwarten, was die Vollversion bringt.

Bionic Commando erscheint am 22. Mai für Xbox 360, PS3 und PC.

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