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Bionicle Heroes

Hüftsteife Roboter

"Legosteine sind doch nur etwas für Kinder!" - das dachte ich jedenfalls lange Zeit auch und konnte mir ein Videospiel mit den bunten Klötzchen kaum vorstellen. Bis mich Travellers Tales Games mit Lego Star Wars eines Besseren belehrte und mit putziger Atmosphäre, Esprit und nicht zuletzt jeder Menge Spielwitz überzeugte. Kein Wunder, dass man daher mit Spannung der Veröffentlichung von Bionicle Heroes entgegen blickte. Lego-Roboter in einem Videospiel - das klingt plötzlich nach mächtig viel Spaß. Und das auch noch auf der Wii - bei dieser Kombination verspricht man sich Action und Spielspaß pur. Aber leider kommt es erstens anders und zweitens als man denkt ...

Die Macht der Masken

Feuer frei auf alles, was sich bewegt!

Das liegt aber nicht an der Hintergrundgeschichte, denn die wird von TT Games gewohnt witzig inszeniert und mit amüsanten Zwischensequenzen fortgeführt. Ihr seid natürlich der im Mittelpunkt stehende Held, ein Auserwählter, der dazu bestimmt ist, die Insel Voya Nui von der bösen Herrschaft der Piraka zu befreien. Diese haben den Bewohnern nicht nur die "Maske des Lebens" gestohlen, sondern sie mit ihrer Macht auch gleich unterworfen.

Damit Ihr Eure Aufgabe nicht ohne Hilfsmittel bewältigen müsst, erhaltet Ihr eine magische TOA Inika-Maske. Sie ermöglicht Euch, in die Lego-Haut von gleich sechs verschiedenen bionischen Plastik-Helden zu schlüpfen und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten einzusetzen. Und tatsächlich ist nichts leichter als das: Zwar sind die dafür notwendigen sechs Masken in den verschiedenen Levels der sechs Szenarien verstreut, die Suche danach wird Euch aber höchst einfach gemacht. Meist stolpert Ihr nebenbei über die Artefakte und nutzt das Potenzial aller Bionicles praktisch von Beginn an aus.

Naja, nicht ganz. Denn einige der speziellen Elementarkräfte (Windstoß, Fackel, Frost, etc.) schaltet Ihr erst im weiteren Spielverlauf frei beziehungsweise kauft sie ein. Während Ihr die Primärbewaffnung der Helden (Schnellfeuerwaffe, Wasser-Strahlenwaffe, Granatwerfer, Snipergewehr) in ihrer Basisausführung sofort nutzt, benötigt Ihr für das Aufrüsten der Wummen sowie der Spezialfähigkeiten jede Menge Legosteine. Diese sammelt Ihr entweder durch das Zerstören von Objekten und tierischen Widersachern - die alle aus Legosteinen bestehen -, oder beim Öffnen von Truhen und ähnlichen Aktionen.

Ihr ballert demnach mit Euren Robots einfach alles über den Haufen und erhöht damit Euer Lego-Konto. Das hört sich nicht nur ziemlich simpel an, das ist es auch. Im Prinzip besteht das Spielgeschehen aus nichts anderem, als Euch durch die höchst linear aufgebauten Levels zu bewegen und die kleinen, aus Lego-Klötzchen bestehenden Feinde, aus dem Weg zu räumen. Danach investiert Ihr die Steinchen im Laden für eine bessere Rüstung, effektivere Waffen oder eben Spezialfunktionen der Robots. Diese erlauben Euch beispielsweise an Orte zu gelangen, die zuvor unzugänglich waren.

Eintönigkeit pur

Legos her oder es knallt!

Als wäre das Gameplay nicht schon simpel genug und eintönig obendrauf, haben die Entwickler zusätzlich noch einen verkappten Cheat eingebaut, den sie Heldenmodus nennen. Sobald Ihr eine bestimmte Anzahl von Legos gesammelt habt (und das geht ziemlich schnell), wird der "Gold-Status" aktiviert. Resultat: Eure Spielfigur ist unverwundbar und die Effektivität der Schießprügel deutlich angehoben. Dieser Zustand dauert prinzipiell unbegrenzt an, jedenfalls so lange, bis Ihr alle Feinde des Levels gekillt habt und dann in aller Ruhe eine goldene „Konstraction“ auslöst.

Diese Manöver begrenzen die einzelnen Spielabschnitte in der Regel in leicht konsumierbare Häppchen und ermöglichen das Voranschreiten in einen neuen Bereich. Per Knopfdruck baut Ihr beispielsweise Maschinen zusammen oder erstellt Brücken. Die Animationen ähneln allerdings stark dem Einsatz der "Macht" bei Lego Star Wars, wobei der Eindruck entsteht, dass die Game-Engine wohl aus diesem Spiel wiederverwendet wurde.