BioShock
Auch auf PS3 großartig
Das Arsenal der Schusswaffen entspricht mehr oder weniger dem Shooter-Standard - unter anderem Schrotflinte, Maschinengewehr, Raketenwerfer, Rohrzange. Und dann wären da ja noch die Toniken und Gen-Upgrades. Die statische Entladung verpasst Aggressoren einen kleinen Schock, wenn sie den Spieler treffen. Als Security Expert hackt man schneller diverse Bots, Stationen und andere Gerätschaften im altbekannten Mini-Spiel. Und der EVE-Link beschert bei der Verwendung von Verbandszeug zusätzlich eine kleine Menge EVE, sozusagen das BioShock'sche Mana. Die Möglichkeiten sind vielseitig und der Platz so gut wie nie ausreichend für alle Boni. Entscheidungen sind gefragt.
Rapture war ursprünglich als eine Heimat für Künstler, Wissenschaftler und Gelehrte gedacht. Den Part der Wissenschaftler sieht man speziell den Waffen, Plasmiden und Toniken an. Das Künstlerische spiegelt sich wiederum in der Stadt selbst wieder. Das Look and Feel stimmt hier an jeder Ecke. Rapture flimmert größtenteils industriell über den Bildschirm. Dann gibt es Ecken, die vor Grünzeug und Gärten nur so strotzen. Und immer wieder kommt die Rummelplatz-Atmosphäre zur Geltung. Verkaufsautomaten, die man auf dem Weg durch das heruntergekommene Paradies antrifft, preisen ihre Waren mit Jahrmarkt-typischen Klängen und einer freudigen Stimme an. BioShock ist im Hinblick darauf so vielseitig, dass sich aus jedem Bereich quasi ein eigenes Spiel gestalten ließe.
Optisch bewegt sich die PS3-Fassung nach einem Jahr zu 99 Prozent auf einer Höhe mit Xbox 360 und PC. Lediglich an seltenen Stellen stört mal eine kleine Textur, die bei näherer Betrachtung deutlich sichtbar in großen Pixeln erstrahlt. Ein kleiner Fehler. Glücklicherweise kaum anzutreffen und daher verschmerzbar. Genau wie die nicht ausgemerzten Makel, zum Beispiel der billige Hintergrund nach dem Flugzeugabsturz. Im Wasser erkennt man deutlich den Rand des Levels, während Wolken teilweise munter unterhalb dieses nahen Horizonts vorbeischweben. Aber es ist ja nur eine Szene. Den Entwicklern sei verziehen.
BioShock entfacht also auch auf Sonys Konsole ein optisches Feuerwerk, das im Zusammenspiel mit dem grandiosen Soundtrack und den stimmungsvoll eingesetzten Sounds für Begeisterung sorgt. Leider ist ein bemängelter Kritikpunkt aus unserer Vorschau noch vorhanden. Übersetzte Texte der englischsprachigen Schilder, Plakate und Texte werden nicht standardmäßig eingeblendet, wie es in den beiden bereits erhältlichen Fassungen der Fall ist. Man muss erst sämtliche Untertitel aktivieren, um diese sehen zu können. Alles andere als optimal.
Was die PS3-Version von BioShock von den anderen Fassungen abheben soll, sind die exklusiven Inhalte. Leider stehen diese bislang nicht zur Verfügung, weswegen wir sie später noch einmal gesondert unter die Lupe nehmen. Wir vermuten, dass Publisher Take Two bald neue Infos diesbezüglich ausplaudert. Da man den Content keineswegs auf die Blu-Ray packt, sondern extra zum Download anbietet, wollen die Käufer schließlich wissen, wann sie denn damit rechnen dürfen. Näheres dazu erklärten wir bereits in unserer BioShock-Vorschau.
Prinzipiell könnte ich an diese Stelle das Fazit aus unserem BioShock Test für die Xbox 360 einfügen. Es würde weiterhin seine Gültigkeit behalten. Dieses Spiel fühlt sich einfach von vorne bis hinten fantastisch, überzeugend, lebendig und glaubwürdig an. Über das, was dieses Spiel so besonders macht, lässt sich sicherlich stundenlang diskutieren. Fakt ist jedoch: BioShock ist und bleibt in seiner Gesamtheit einfach ein Meisterwerk. Ebenso auf der PlayStation 3. Punkt. Aus. Wer es bislang verpasst hat, sollte spätestens jetzt zugreifen.
BioShock steht ab morgen in den Händlerregalen.