BioShock 2
Zurück im Wahnsinn
Während ihr die blitzschnelle Kämpferin verzweifelt mit Blei eindeckt, schnappt sie sich herumstehende Gegenstände und stößt sie mit Telekinese auf euch. Benzin-Pfützen, die sich vorher hervorragend als Fallen eigneten, werden für euch selbst zu einer brennenden Gefahr. Es kommt zu einem harten, packenden Gefecht, das euch zumindest für kurze Zeit die spielerische Ähnlichkeit zum Vorgänger vergessen lässt.
Leider endet damit auch schon die Vorschauversion. Es bleibt nur noch ein Blick auf den Multiplayer-Modus, der von den Unreal-Tournament-Spezialisten Digital Extremes aus dem Boden gestampft wurde. Für eine ausführliche Partie fehlten leider die menschlichen Gegner, aber zumindest auf dem Papier klingt die Mehrspieler-Variante interessant. Wie bei Call of Duty: Modern Warfare sammelt ihr durch Kills Erfahrungspunkte in Form von ADAM. Jedes Mal wenn ihr einen Level aufsteigt, könnt ihr diesen Stoff in Upgrades investieren. Dabei bekommt man einen Einblick, was euch später im Single-Player an neuen Plasmiden erwartet. Mit einer Sprung-Fähigkeit bewegt ihr euch von Balkon zu Balkon, legt mit dem Geisir-Plasmid tödliche Falllen und könnt euch sogar für eine gewisse Zeit in einen Big Daddy verwandeln.
Dieser taucht auch beim Capture-the-Sister-Modus auf. Hier bekommt das verteidigende Team eines dieser Monster zur Verfügung gestellt, um die eigene Little Sister zu beschützen. Gelingt es den Angreifern diese zu entführen und in der Rückrunde ihren eigene Schwester zu beschützen, haben sie gewonnen. Zusätzlich wird es auch einen klassischen Deathmatch und einen Team-Deathmatch-Modus geben. Unterm Strich bleibt aber unklar, ob der Mehrspieler-Modus genug Substanz besitzt, um sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. Immerhin dürfte sich das wilde Geballer samt magischer Fähigkeiten deutlich anders als vergleichbare Titel spielen. Ob das reicht, wird sich wohl erst nach dem Launch herauskristallisieren
Rapture, diese faszinierende Welt auf dem Meeresgrund, zieht euch auch beim zweiten Durchgang in ihren Bann. Das noch immer einmalige Design, die fantastisch animierten Wassermassen und die dichte Atmosphäre trösten dabei über die nur zaghaft eingesetzten Innovationen und die vielen recycelten Elemente hinweg. Die Entwickler scheinen auf Nummer Sicher zu gehen. Bis auf die neue Perspektive, ein paar frische Fähigkeiten und Gegner ist BioShock 2 optisch und spielerisch, zumindest in einigen Momenten, seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Das ist angesichts der hochwertigen Vorlage ganz sicher kein Verbrechen und wird wahrscheinlich für eine würdige Fortsetzung sorgen, trotzdem habe ich irgendwie mehr erwartet.
Und auch der Mehrspieler-Modus hält bis auf den Einsatz der Plasmide wenig Überraschungen parat. Durch die zerklüfteten Schlachtfelder, die mächtigen Big Daddys und die hackbaren Roboter könnte daraus noch etwas besonderes entstehen. Bis zum ausführlichen Test steht dieses Versprechen aber noch unerfüllt im Raum. Nichtsdestotrotz wird wohl kein Fan des ersten Teils an diesem neuen Abenteuer vorbeikommen. Die Geschichte verspricht schon jetzt packende Momente und überraschende Wendungen. Das reicht in Kombination mit dem prächtigen Szenario bestimmt wieder für ein erstklassiges Spiel. Doch wird es auch so unvergesslich wie der Erstling sein?
BioShock 2 erscheint am 9. Februar 2010 für Xbox 360, PS3 und PC.