BioWares Melo über Day-One-DLCs, Online-Pässe und Mikrotransaktionen
'Spieler sind zufriedener, weil sie in der Lage sind, Geld auszugeben, wann sie wollen.'
Im Rahmen der GDC Europe sprach Biowares Online Development Director Fernando Melo auch über die Geschäftsstrategie des Entwicklers und das Anbieten von zusätzlichen Inhalten gegen Geld.
Dazu zählt auch Day-One-DLC, von dem man überzeugt ist, dass die Spieler daran Interesse haben.
"Fans wollen mehr Content. Von dem Moment an, in dem das Spiel startet", erklärt Melo. "Sie tendieren dazu, 'ich will es jetzt!' zu sagen. Es muss also da sein, wenn es fertig ist. Sie entscheiden, wann sie es kaufen, ob nun am ersten Tag oder später."
Zum Start von Mass Effect 3 war ein erster zusätzlicher Story-DLC erhältlich, den sich die Spieler (sofern sie nicht schon die Collector's Edition hatten) zusätzlich kaufen konnten. Ebenso enthält der DLC einen neuen Charakter mit zusätzlichen Dialogoptionen und weiteren Hintergrundinfos.
Day-One-DLC mache jedenfalls Sinn, sagt Melo, weil man so die Autoren und Concept Artists, die mit ihrer Arbeit an Mass Effect 3 bereits fertig waren, gleich wieder mit einem neuen Projekt beschäftigen konnte - während ihre Kollegen weiterhin am Hauptspiel arbeiteten.
Eine weitere Form des Day-One-DLCs sei der Online-Pass. Obwohl etwa neue Exemplare von Mass Effect 2 besagten Online-Pass enthielten, entstammten doch 11 Prozent der DLC-Umsätze des zweiten Teils aus dem Online-Pass. Und dieser umfasste Inhalte, die als Anreiz für neue Kunden geplant waren.
"Das ist vergleichbar mit free-to-play-Titeln oder Spielen mit einem Premium-Dienst", sagt Melo und meint damit etwa Call of Duty Elite oder Battlefield 3 Premium. Einen Online-Pass könne man als etwas Ähnliches betrachten, als eine Art 'out of the box'-Premium-Service."
Mass Effect 3 führte auch Mikrotransaktionen ein, durch man sich im Multiplayer-Modus gegen echtes Geld Booster-Packs kaufen kann, die wiederum neue Waffen, Charaktere, Upgrades und ähnliches freischalten - alternativ kann man sie ebenfalls via Ingame-Währung kaufen.
"Wenn man fünf DLC-Pakete zu je 10 Dollar hat, kann man insgesamt auch nur 50 Dollar verdienen", erklärt er. Mikrotransaktionen bieten das "Potential für mehr" Umsätze und geben Spielern eine zusätzliche "Wahl".
"Spieler sind tatsächlich zufriedener, weil sie in der Lage sind, Geld auszugeben, wann wie wollen. Vermutlich wollen sie das nicht direkt tun, aber sie sind vielleicht zufriedener, wenn sie das 'im Eifer des Gefechts' machen."
Für BioWare laufen diese Mikrotransaktionen laut Melo in jedem Fall "sehr erfolgreich", wodurch man auch mehrere kostenlose Multiplayer-DLCs veröffentlichen konnte. Die spornten wiederum die Spieler dazu an, mehr zu spielen und wiederum mehr Geld in Content-Pakete zu investieren.