BIU: 'Spielplatz Internet boomt'
Jeder Vierte über zehn spielt im Netz
Im vergangenen Jahr hat jeder vierte Deutsche über zehn Jahre das Internet zum Spielen genutzt.
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU).
Dabei wurden von 2008 bis 2011 jeweils im Januar und Februar 25.000 in Deutschland lebende Menschen zu ihren Spielgewohnheiten im Netz befragt.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Internet-Gamer demnach um 17 Prozent auf 14,5 Millionen Meschen, wobei sich der Umsatz mit Internet-Spielen auf 268 Millionen Euro beläuft (+ 28 Prozent).
Mit 11,3 Millionen Nutzern stellen Browser-Games die bevorzugte Spielvariante dar. Der Browser-Gamer ist im Durchschnitt 36 Jahre alt und rund zwei Drittel der Spieler älter als 30 Jahre.
5,6 Millionen Menschen nutzen unterdessen "Online-Games", wozu man etwa World of WarCraft, Guild Wars, Counter-Strike oder Call of Duty zählt. Der Altersdurchschnitt liege hier bei 34 Jahren, die Hälfte der Spieler sei über 30 Jahre alt. Im Gegensatz zu den Browser-Games, die bei Frauen und Männern ähnlich beliebt sind, dominieren hier jedoch die Männer mit 58 Prozent.
"Internet-Spiele zählen zu den Gaming-Trends der Stunde", kommentiert Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU, die wachsenden Nutzerzahlen von Games-Angeboten im Internet. "Befeuert durch den Trend, in sozialen Netzwerken wie Facebook zu spielen, gewinnen vor allem Browser-Games aktuell stark an Popularität. Dabei spielen deutsche Anbieter ganz vorne mit. Das Internet-Fieber hat aber auch die klassischen PC- und Konsolenspiele längst erreicht. Es gibt praktisch kaum noch ein Spiel, das nicht mit einer Online-Funktion ausgestattet ist."
Die Ausgaben für Online-Abos und Premium-Accounts lagen im Jahr 2010 bei rund 194 Millionen Euro, die Gebühren für Online-Games stellen mit 167 Millionen Euro dabei einen Großteil davon dar. Gegenüber 2009 stiegen die Ausgaben auch um 24 Prozent.
2010 verdreifachte sich zudem die Zahl der Menschen, die virtuelle Zusatzinhalte kauften. Insgesamt 3,2 Millionen Spieler sorgten hier für einen Umsatz von 73 Millionen Euro (2009: 53 Millionen), die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben pro Spieler sanken jedoch von 48 Euro im Jahr 2009 auf 23 Euro.
"Der Gesamt-Umsatz mit Games-Software in Deutschland betrug insgesamt 1,86 Milliarden Euro in 2010. Der Großteil dieses Umsatzes wird nach wie vor durch den klassischen Vertrieb von Spielen auf Datenträgern und per Download erwirtschaftet. Neuere Geschäftsmodelle wie der Verkauf von Abonnements und virtuellen Inhalten machen mittlerweile einen Anteil von 15 Prozent aus und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen," so Wolters.