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BlazBlue: Continuum Shift Extend - Test

Kloppen wie die Großen

Während Arc System Works' BlazBlue-Reihe auf den HD-Konsolen durch eine eher fragwürdige Update-Politik gerade Sympathien verspielt, scheint das Motto beim ersten Vita-Auftritt von Noel Vermillion, Ragna the Bloodedge, Makoto und Co. eher "Alles drin, alles dran" zu lauten: Das Handheld-Gekloppe entspricht bis auf die gezwungenermaßen minimal reduzierte Auflösung ziemlich exakt dem todschicken Konsolen-Vorbild.

Eingebettet in eine ziemlich komplexe (oder zumindest doch komplizierte) Handlung hauen sich die aufwendig designten Protagonisten vor geradezu verschwenderisch detaillierten Kulissen Waffen und Fäuste um die Ohren. Während die Steuerung schnell verstanden ist - drei Grundattacken und ein Spezialknopf genügen, um die komplexen Manöver auszuführen -, ist es oft erst einmal gar nicht so einfach, die komplexen Figuren zu beherrschen. Während Noel oder Ragna gute Einsteiger-Charaktere sind, braucht man schon eine Weile, bis man die wilde Taokaka gebändigt hat, die Marionette von Carl Clover beherrscht oder Ärztin Litchis Kampfstab taktisch klug einzusetzen weiß.

Im Gegensatz zu manch anderer zeitgenössischer Klopperei gibt sich BlazBlue aber überraschend einsteigerfreundlich. Neben zahlreichen Story- und Challenge-Modi bietet das Spiel auch absolut vorbildliche Einführungen in die komplexe BlazBlue-Geschichte und natürlich in die Feinheiten des Kampfsystems. Noch schöner wäre all das aber natürlich, wenn diese feinen Optionen auch in deutscher Sprache vorlägen, zumal die deutsche Lokalisation der ersten BlazBlue-Episode ja ganz vorzüglich war. Im Eifer des Gefechts stört das aber niemanden mehr. Wenn sich die butterweich animierten 2D-Helden mit ihren eleganten Spezialattacken beharken, dann entsteht schon nach kurzer Zeit ein wundervoller Prügel-Flow - kaum ein 2D-Titel fühlt sich so flüssig, elegant und doch komplex an wie der inoffizielle Nachfolger der Guilty-Gear-Reihe.

Die Vita spielt bei all dem herrlichen 2D-Wahnsinn auf dem Bildschirm ganz vorzüglich mit. Die Ladezeiten sind zwar spürbar, aber immer noch soweit im Rahmen, dass sie nicht lästig werden. Die herrlichen Grafiken des Konsolen-Vorbilds wurden ohne Abstriche auf den Handheld übertragen und dank des exzellenten, herrlich exakten Steuerkreuzes der Vita gehen auch die komplexesten Manöver angenehm von der Hand - nach der feinen Umsetzung von Capcoms Ultimate Marvel vs. Capcom 3 ist BlazBlue: Continuum Shift Extend bereits der zweite Top-Klopper: Sony scheint mit der Vita eine ganz ausgezeichnete Beat'em-Up-Plattform geschaffen zu haben!

Man mag über die Update- und Download-Politik von Arc System Works sagen was man will, aber die Extend-Variante von BlazBlue auf der Vita hat es wirklich in sich. Alle Figuren, alle Hintergründe, Spielmodi und Extras von den Heimkonsolen wurden blitzsauber auf die Vita übertragen und auch die drei Kämpfer, für die man im PS3 und Xbox-360-Vorgänger noch separat zur Kasse gebeten wurde, sind von Anfang an verfügbar.

Vor allem aber die einwandfreie Spielbarkeit der BlazBlue-Serie wurde ganz hervorragend auf die Vita herübergerettet. Seid ihr nicht gerade eiserne Arcade-Stick-Verfechter, dann fühlt sich das Vita-BlazBlue auf dem feinen Steuerkreuz noch ein wenig exakter an als die PS3-Fassung und sogar dramatisch besser als die 360-Version. Prügelfreunden ohne BlazBlue-Erfahrung sei die Vita-Umsetzung wärmstens ans Herz gelegt. Nennt ihr natürlich schon die Konsolen-Fassungen euer Eigen, dann solltet ihr hier nur zugreifen, wenn ihr auch unterwegs nicht auf die bunten BlazBlue-Recken verzichten könnt. Wollt ihr BlazBlue: Continuum Shift Extend aber per Download erwerben, dann seid gewarnt: Die Edel-Klopperei bringt weit über drei Gigabyte auf die Waage - da kommt manch eine flachbrüstige Speicherkarte schnell an die Grenzen ihrer Kapazität.

BlazBlue: Continuum Shift Extend ist für die PlayStation Vita erhältlich, die Versionen für Xbox360 und PlayStation 3 sind inhaltlich identisch.

9 / 10

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