BlazBlue: Continuum Shift
Halbe Fortsetzung zum Nice-Price
Das sind die drei neuen Figuren. Oder doch nicht? Tatsächlich bietet das neue BlazBlue noch ein paar weitere, komplett neue Kämpfer. Da ist beispielsweise Makoto Nanaya, eine sehr knapp bekleidete Kämpferin mit einem langen, buschigen Eichhörnchen-Schwanz und einem ziemlich hyperaktiven Kampfstil.
Oder Valkenhayn R. Hellsing, eigentlich bekannt als der Butler von Vampirdame Rachel Alucard – auch er schließt sich in der neuen Episode dem Kämpferfeld an und überrascht mit einer Werwolf-Verwandlung. Doch vor die neuen Figuren haben die Entwickler den kostenpflichtigen Download gesetzt.
Und das ist ein Faktor, den ich für bedenklich halte. Es ist ja schön, dass das neue BlazBlue von Anfang an für angenehme 40 Euro in die Läden kommt. Bedenkt man allerdings, dass die neuen Figuren in den USA fast mit acht Dollar zu Buche schlagen, dann sieht die Sache gleich wieder anders aus. Klar, man versteht das Anliegen von Entwickler und Publisher – der Preis für runtergeladenen Download-Content geht quasi direkt und ohne die dicken Retail-Abzüge an die Entwickler und bringt auch bei einem Gebrauchtkauf noch Kohle in die Kasse.
Trotzdem hinterlässt diese Politik einen etwas schalen Nachgeschmack, zumal hier wirklich elementare Features betroffen sind – 50 Prozent der richtig neuen Figuren bekommt man nur gegen Aufpreis? Ich weiß nicht... freilich, es macht das Spiel nicht schlechter, trotzdem hoffe ich, dass dieses Beispiel keine Schule macht.
Aber genug gejammert – läuft das neue BlazBlue erst einmal wieder auf dem großen HD-Fernseher, habt ihr ein paar motivierte und zumindest halbwegs talentierte Mitspieler und im Idealfall auch zwei gute Arcade-Sticks zur Hand, dann ist der Abend oder gleich das ganze Wochenende gerettet. BlazBue: Continuum Shift spielt sich schnell, flüssig und ganz schön anspruchsvoll. Mit jeder Runde werdet ihr ein wenig besser, mit jeder Aktion lernt ihr den Kämpfer eurer Wahl ein Stück besser kennen, egal ob ihr mit einem relativ klassischen Kämpfer wie Jin Kisaragi, der kaum zu bändigenden Taokaka oder dem extrem anspruchsvollen Arakune antretet. Bereits beim Release des Erstlings war klar, dass BlazBlue ganz oben im Prügel-Olymp mitkämpft, die Fortsetzung bestätigt und unterstreicht diesen Eindruck nur noch weiter.
Dabei geht Arc System Works bei der zweiten BlazBlue-Episode den vergleichsweise sicheren Weg. Evolution statt Revolution. Aber hey, ich für meinen Teil bin damit absolut einverstanden, bot doch der erste Teil bereits jede Menge revolutionäres Beat'em-Up-Material. Die verfeinerte Balance und die neuen Figuren sind für erfahrene BlazBlue-Kämpfer mehr als Grund genug, auch in die Fortsetzung zu investieren und aus dieser ein Maximum an Spielzeit rauszuquetschen.
Nur mit der Download-Politik bin ich so gar nicht einverstanden. So richtig neu fühlen sich im Spiel nur zwei Figuren an, das kostenpflichtige Runterladen der anderen neuen Kämpfer hinterlässt einen etwas unangenehmen Nachgeschmack. Bitte liebe Entwickler, packt doch beim nächsten Mal den kompletten Content auf die Disc und verlangt dafür halt den Vollpreis... denn ein Spiel wie BlazBlue verkauft man ohnehin nicht weiter, ein BlazBlue – egal ob Calamity Trigger oder Continuum Shift – hält man in Ehren und reserviert ihm einen Ehrenplatz in der Spielesammlung.
BlazBlue: Continuum Shift ist ab dem 30. November für PS3 und Xbox360 erhältlich.