Blizzcon 2023: Mit The War Within beginnt in World of Warcraft die Weltenseelen-Saga
Chris Metzen ist zurück und begeistert die Fans mit spannenden Ankündigungen.
Das Beste kommt ja bekanntlich immer zum Schluss: Das galt auch für die Eröffnung der Blizzcon 2023, die nach dreijähriger Zwangspause seit 2019 wieder vor vollem Haus im Anaheim Convention Center stattfand. Nach einer emotionalen Danksagung von Mike Ybarra, Präsident von Blizzard Entertainment, einer überraschungsfreien Antrittsrede von Neu-Boss Phil Spencer (Wo bleibt Starcraft!), der Ankündigung des mittlerweile 39. Overwatch-Helden sowie mehr oder weniger spektakulären Neuigkeiten zu World of Warcraft Classic, Diablo IV, Hearthstone und dem Mobile-Moba Warcraft Rumble, betrat Chris Metzen die Bühne.
Eigentlich hatte Thundergod Metzen seine Karriere als Vice President Creative Development nach 23 Jahren beendet, doch Ende 2022 wurde er wieder in die Führungsriege berufen und ist nun maßgeblich für die Entwicklung der kommenden Erweiterungen verantwortlich. Metzen erwies sich einmal mehr als echter Crowdpleaser und präsentierte mit glaubhafter Begeisterung nicht nur wie erwartet die kommende zehnte Erweiterung von World of Warcraft, The War Within, sondern auch gleich die beiden folgenden Teile der sogenannten Weltseelen-Saga.
Was euch im zweiten Kapitel Midnight und dem Abschluss des Handlungsbogens in The Last Titan erwartet, wird wohl Thema der nächsten drei bis vier Blizzcon sein. Zu The War Within, das 2024 erscheint, gibt es aber schon eine ganze Reihe an spannenden Informationen und einen echten Gänsehaut-Trailer, in dem Thrall und ein sichtlich angeschlagener Anduin Wrynn über eine mysteriöse Stimme aus dem Inneren des Planeten und eine unheimliche Bedrohung sprechen. Spätestens beim abschließenden Schwenk auf das gigantische Schwert von Sargeras am Horizont gab es in der Halle kein Halten mehr. Blizzard kann einfach richtig gute Cinematics.
In den anschließenden Panels und Gesprächen mit Entwicklern wie Game Director Ion Hazzikostas konnte ich mehr über die geplanten Features der kommenden Erweiterung erfahren und möchte euch einige echte Highlights vorstellen, zu denen die vier neuen, abwechslungsreichen Zonen gehören. In The War Within werden eure Charaktere auf ihrem Weg zum neuen Maximallevel 80 in die Tiefen Azeroths hinabsteigen, bis ins Zentrum des nerubischen Reiches.
Die Hauptkampagne beginnt zunächst an der Oberfläche auf dem Kontinent Khaz'Algar und der paradiesischen Insel von Dorn. Dort trefft ihr auf die von den Titanen geschaffenen Irdenen, ein neues Volk von Steinzwergen, das nach Abschluss der Kampagne sowohl der Allianz als auch der Horde als Verbündete zur Verfügung steht. Das wird wohl besonders „Alles für die Horde“-Anhänger freuen, die seit ewiger Zeit mal wieder ein Zwergenvolk rekrutieren können.
Die Irdenen sind zersplittert und in drei Fraktionen - die Ungebundenen, die Eidgeschworenen und die Maschinenflüsterer - aufgeteilt, die sich voneinander entfremdet haben und die ihr im Laufe der Geschichte wieder zu einem Volk vereinen müsst, um euch einen schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die Neruber zu sichern.
Die erste Zone unter der Oberfläche von Azeroth sind die Schallenden Tiefen, ein Industriegebiet mit Lavaöfen und mächtigen Gießereien, die nach dem Fortgang der Irdenen von den Kobolden unter der Führung des Kerzenkönigs übernommen wurden. Weiter unten stoßt ihr auf Heilsturz, das von einem riesigen Kristall erleuchtet wird. Doch die Kraft des Lichtspenders schwindet und die dort lebenden Arathi erleben immer wieder Zeiten der Dunkelheit, in deren Schatten Monster lauern.
Die letzte Station in Richtung Planetenkern ist dann Azj-Kahet, das düstere und gefährliche Zentrum des nerubischen Reiches. Hier bekommt ihr es mit dem uralten und grausamen Spinnenvolk der Neruber zu tun und könnt euch auf die Rückkehr der Antagonistin Xal’atath gefasst machen.
Laut Game Director Ion Hazzikostas war es den Entwicklern besonders wichtig, dass sich die Zonen unter der Oberfläche auf keinen Fall klaustrophobisch anfühlen sollten. Dazu wurden offene Räume erschaffen, die von der künstlichen Sonne des Kristalls erleuchtet werden, was auch das Wachstum von Pflanzen möglich macht. Ihr müsst also nicht endlos durch triste Höhlen wandern, sondern könnt abwechslungsreiche Biotope erkunden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass der Dynamische Flug, der bereits in Dragonflight zum Einsatz kommt, direkt beim Betreten des Kontinents Khaz'Algar freigeschaltet wird und euch ermöglicht, ohne lästige Ladezeiten die übereinanderliegenden Zonen zu durchqueren.
Für alle World of Warcraft-Spieler, denen einfach die Zeit fehlt, sich auf lange Erkundungen und Raids zu begeben, werden die Tiefen eingeführt. Dabei handelt es sich um zunächst ein Dutzend kurzer Abenteuer für 1 bis 5 Spieler, bei denen ihr in der ersten Saison von dem Archäologen und Elite-NPC Brann Bronzebart begleitet werdet. Erledigt ihr den Auftrag, erwartet euch fette Beute und reichlich Erfahrung. Die Tiefen sollen wenig Zeit in Anspruch nehmen, sich aber befriedigend und belohnend anfühlen. Da bin ich offen gestanden gespannt drauf, denn auch mir mangelt es oftmals einfach an Freizeit, um mich mit ausufernden Weltquests zu beschäftigen.
Ein weiteres angekündigtes Feature sind die Kriegsmeuten, ein System, das alle Charaktere eines Accounts miteinander verbindet. So können Ruhm, Ruf, Erfolge und Ressourcen von allen Charakteren genutzt werden, egal welcher Fraktion sie angehören. Ein starkes Quality of Life-Feature, das mit dem neuen Transmog-System noch weiter verfeinert wird. Findet ihr eine Vorlage, die euer aktueller Charakter nicht nutzen kann, freut sich vielleicht einer eurer anderen Helden darüber. Ihr müsst also nicht mehr euren Charakter wechseln, um bestimmte Ausrüstungsgegenstände als Vorlage hinzuzufügen, sondern sammelt einfach fleißig, was ihr findet.
Darüber hinaus gibt es mit den Heldentalenten zahlreiche, meist passive Fähigkeiten, mit denen ihr euren Charakter in einem eigenen Talentbaum weiter spezialisieren könnt. Die dafür nötigen Punkte sammelt ihr auf dem Weg zu Level 80 und investiert sie in individuelle Klassenverbesserungen. Außerdem dürft ihr euch in den neuen Zonen auf acht Dungeons freuen, vier für den Stufenaufstieg und vier für die Höchststufe. Und noch eine richtig gute Nachricht für Gildenspieler: Mit den realmübergreifenden Gilden spielt nicht nur die Fraktion keine Rolle mehr, sondern auch, auf welchem Server ihr euch befindet.
Es sollte also kein Problem mehr sein, mit seinen Freunden weiterzuspielen, auch wenn diese mal den Server wechseln oder neue Mitglieder für die Gilde zu finden. Denn die zum Teil langjährigen Freundschaften und das gemeinsame Erleben von Abenteuern sind genau das, was auch mich nach Jahrzehnten immer wieder nach Azeroth zieht.