Endlich gibt es neue Infos zu Blue Protocol, das bereits seit der Ankündigung in 2019 einen kleinen Hype ausgelöst hat und auf das viele Anime- und RPG-Fans immer noch erwartungsvoll ihre Hoffnungen stecken. Nun wurde verkündet, dass das Online-RPG (offiziell: Online-Multiplayer-Action-RPG) mit Amazon Games zusammen auf einen globalen Release in der zweiten Hälfte 2023 hinarbeitet. Blue Protocol wird kostenlos für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S erscheinen und im Folgenden erfahrt ihr nicht nur, welche Hauptelemente im neusten Trailer enthüllt wurden, sondern auch, was Franchise Lead bei Amazon Games Mike Zadorojny und Executive Producer Sokichi Shimooka bei Bandai Namco Online uns im Interview verraten haben. Mehr Eindrücke zum Spiel, zu den Charakteren und zum Bezahlsystem, bekommt ihr im obigen Video.
Bei der Aufmachung und Animation für Blue Protocol könnte man zuerst an die erfolgreichen Spiele von Hoyoverse denken, aber dieser Eindruck täuscht. In Blue Protocol werdet ihr nämlich nicht in mehrere Rollen schlüpfen, sondern gestaltet euren eigenen Avatar, der für das gesamte Spiel euer Hauptcharakter bleibt. Ihr werdet in Zonen, nicht in einer offenen Welt, die Geschichte des Planeten erkunden und dabei auf die verschiedensten Verbündeten und Gegner stoßen. Man soll, wie in einem Anime, einen festen Cast von Charakteren kennenlernen und ihre Beweggründe nach und nach verstehen. Mich erinnert es an FFXIV, das ebenfalls mit Zonen arbeitet und sich selbst als "Single-Player-Online-RPG" bezeichnet.
Allerdings steht bei Blue Protocoll die Erkundung mehr im Fokus, als bei anderen Online-Spielen, bei denen die Geschichte ebenfalls eine zentrale Rolle einnimmt. "Man soll jeden Berg, den man sieht, auch besuchen können und entdecken, was sich dahinter verbirgt", erklärt Mike Zadorojny. Ihr werdet außerdem Dungeons mit bis zu sechs Freunden erkunden können. Auch Raids mit größeren Gruppen sind möglich. Und gerade was das Gameplay betrifft, so war der neuste Trailer, der bei den Game-Awards vorgestellt wurde, besonders hilfreich.
Blue Protocol will mit einem actionreichen Kampfsystem und vereinfachter Steuerung eine breite Zielgruppe ansprechen. Zudem wird es in der Welt Zonen geben, die ihr erkunden könnt. Aber warum nimmt man nicht, wie aktuell gängig, gleich eine ganz offene Welt? Dazu hat Executive Producer Sokichi Shimooka eine Antwort für uns, die Sinn macht:
"In diesem Koop-Action-RPG wird die Kommunikation und Interaktion mit anderen Spielern unerlässlich sein. Diese 'Zonen' sind ein essenzielles Element der Entwicklung von sowohl der Kommunikation zwischen einander, als auch der Entfaltung eines actionreichen Kampfsystems. In diesem Spiel soll niemand in ein vollgepacktes Areal mit Monster-Horden rennen, sondern eher mit genug Menschen zusammenarbeiten, um in einen Sinn für geschmeidige Kooperation zu entwickeln. Wir wollen Spielern ein Gefühl von natürlicher An- und Entspannung in der großen Spielwelt bieten." So ganz getrennt werden die Zonen außerdem nicht sein können, denn es soll größere Events geben, die seltene Weltbosse hervorbringen, um Spielerinnen und Spieler der ganzen Karte für besonderes Loot zusammenzubringen.
Damit im Laufe des Spiels Komplexität reinkommt, setzt das Team auf die eigene Gestaltung des Hauptcharakters. Damit ist nicht nur das detailreiche Anpassen des Aussehens, sondern vor allem die Optimierung des Kampfsystems gemeint. Es wird bereits zum Launch fünf Klassen geben, von denen jede eine einzigartige Fähigkeit besitzt. Diese heißen Klingenwächter, Zwillingsschläger, Pfeilpirscher, Fluxweber und Feindbrecher. Jede Klasse arbeitet mit Skillpunkten, die ihr nach jedem Level erhaltet und Talenten, die beim Meistern einer Fähigkeit freigeschaltet werden. Zwischen den Klassen könnt ihr jederzeit wechseln.
Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten Echos. Das sind spirituelle Überbleibsel von den alten mystischen Kreaturen der Insel. Diese könnt ihr im Kampf zur Unterstützung für mächtige Angriffe beschwören.
Anime wird übrigens laut Amazon Games "nur" das Stilmittel für Blue Protocol sein. Hierfür arbeitet Bandai Namco Online Inc, der Zweig von Bandai, der für die Entwicklung von Online-Spielen zuständig ist, mit verschiedenen Animationsstudios zusammen. Für die Eröffnungssequenz ist Studio Troyca zuständig (Aldnoah.Zero, IDOLiSH7), für Zwischensequenzen und kleinere Animationen, andere Studios, wie Wonderium (Macross Delta, Fantasy Life) oder Flat Studio (Summer Ghost). Hauptsächlich seien aber Teams aus dem Bandai Namco Studios Visual Art für die Animationen verantwortlich, erklärt Sokichi.
Man möchte mit dem neuen Online-RPG eine breite Masse ansprechen und den Titel so groß werden lassen, wie die erfolgreichen Vorreiter Lost Ark oder New World. Natürlich hatte gerade der letzte Titel einige Hürden hinter sich, doch Mike versichert uns: "Wir haben aus den Fehlern und dem Feedback hinter den anderen Titeln gelernt. Mit jedem großen Release, das eine Live-Service-Komponente einbringt, werden die Herausforderungen und Risiken von der Presse dokumentiert. Das war für uns eine gute Gelegenheit, um daraus zu lernen. Durch vergangene Fehler entwickeln wir uns stetig zu besseren Partnern: Bei Blue Protocol gilt das eben für die Zusammenarbeit mit Bandai Namco."
Mit den neuen Ankündigungen gibt es eine offizielle Seite für den Westen. Ähnlich wie 2019, wird es nun auch hier nächstes Jahr einen Closed Beta Test für Blue Protocol geben. Alles Weitere dazu findet ihr auf der offiziellen Webseite.