Bobby Kotick bleibt CEO? Activision Blizzards Aktionäre haben abgestimmt
Für die nächste Amtszeit.
Der viel kritisierte Bobby Kotick wurde bei einer Aktionärsversammlung als CEO von Activision Blizzard wiedergewählt.
Bobby Kotick bleibt CEO - aber wie lange noch?
Aus den Unterlagen der Jahreshauptversammlung des Unternehmens geht hervor, dass über die Führungskräfte der nächsten Amtszeit abgestimmt wurde. Trotz der Kontroversen und des laufenden Rechtsstreits um Belästigungen am Arbeitsplatz erhielt Kotick mehr als 533,703,580 Stimmen für seine Wiederwahl. Nur 62,597,199 stimmten gegen seine Wiederwahl.
Das Votum und die Wiederwahl Koticks kommt kurz nach einer internen Untersuchung durch den Vorstand des Unternehmens, die "keine Beweise" für das Ignorieren von Belästigungen durch Führungskräfte ergab. Trotzdem fordern viele Aktionäre und Mitarbeiter den Rücktritt des neugewählten CEOs. Der Zug ist mit der Wiederwahl wohl vorerst abgefahren. Oder?
Durch die Mehrheit der Stimmen darf Kotick jetzt für ein weiteres Jahr im Amt bleiben - sofern er nicht zurücktritt oder abgesetzt wird. Sobald die Übernahme von Microsoft abgeschlossen ist, ist das tatsächlich möglich, denn hier soll Phil Spencer, der CEO von Microsoft Gaming übernehmen. Die Übernahme soll in der ersten Jahreshälfte 2023 abgewickelt sein.
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Neben der Wiederwahl von Kotick wird der Vorstand auch über die Erstellung eines Berichts abstimmen, der die Belästigungen im Unternehmen untersuchen soll. Doch selbst wenn die Aktionäre für einen solchen Bericht stimmen, ist Activision Blizzard noch lange nicht dazu verpflichtet, diesen zu erstellen.
So oder so ist Koticks erneuerte Amtszeit als CEO ein Schlag ins Gesicht für jeden, der gehofft hatten, dass der Mann für all die schlimmen Dinge, die unter seiner Führung im Unternehmen vorgefallen sein sollen, zur Verantwortung gezogen wird. Zumindest sendet diese Entscheidung ein äußerst fragwürdiges Signal.