Borderlands 3 - Jenseits von Pandora: Noch! Mehr! Waffen!
Neue Vault Hunter-Klassen und eine Reise durch die Galaxis
Nachdem die Vault Hunter der Widerstandsbewegung Crimson Raiders dem Oberbösewicht Handsome Jack endgültig das Handwerk gelegt haben, bahnt sich bereits neues Ungemach auf Pandora an. Ein gewaltbereiter Kult mit dem Namen Children of the Vault macht sich auf dem Wüstenplaneten breit und eure Aufgabe ist es, den Drahtziehern auf die Spur zu kommen. Ein paar eroberte Festungen und Dutzende dahin gemetzelte Pychos und Banditen später, macht ihr die Bekanntschaft mit den Anführern des Kults, den durchgeknallten Zwillingen Troy und Tyreen Calypso.
Die fürchterlichen Geschwister, die über die Fähigkeit verfügen wie ein Psycho-Vampir das Leben aus ihren Opfern zu saugen, haben das Ziel die ultimative Macht im Universum in die Hände zu bekommen. Um was es sich dabei genau handelt, ist noch nicht bekannt, möglicherweise spielt wieder der begehrte Rohstoff Eridium eine wichtige Rolle. Wie dem auch sei, ihr sollte das Vorhaben der Fieslinge auf jeden Fall verhindern und diesmal nicht nur Pandora, sondern gleich die ganze Galaxis retten.
Für diese Aufgabe stehen euch vier neue Vault Hunter-Klassen zur Verfügung: Die magiebegabte Sirene Amara, Moze, der mit einem Mech-Anzug ausgerüstet ist, der Jäger FL4K mit der Fähigkeit tödliche Kreaturen im Kampf zu beschwören und der Technik-affine Zane, der mit Drohnen und digitalen Abbildern von sich in die Schlacht zieht. Bevor ihr mit dem Looten und Shooten so richtig loslegt, lässt sich der Wunschcharakter noch mit Skins, unterschiedlichen Köpfen und witzigen Emotes ein Stück weit individualisieren.
Die ersten Erfahrungspunkte sammelt ihr in der Einführungsmission auf Pandora, in der euch der redselige Roboter Claptrap die Spielmechanik der Mischung aus First-Person-Shooter und Action-Rollenspiel in aller Ruhe erklärt. Fans der ersten Borderlands-Spiele werden sich sofort heimisch fühlen, was zum einen an der markanten Cell-Shading-Optik liegt, die nahezu unverändert beibehalten wurde und zum anderen an der unglaublichen Anzahl an Waffen, die sich schon in den ersten Spielminuten auf den Schlachtfeldern findet.
Für mich war die üppige Waffenauswahl immer einer der großen Pluspunkte des Looter-Shooters und in Borderlands 3 legen die Macher von Gearbox noch mal kräftig zu, wie ich bei meinem gut 90-minütigen Anspielen einiger Missionen erfreut feststellen durfte. So haben zum Beispiel die meisten Knarren jetzt einen zweiten Feuermodus spendiert bekommen. Eine eher schrottige Pistole verschießt normale Kugeln, die wenig Schaden anrichten. Nach dem Umschalten stehen dann durchschlagkräftige Mikro-Raketen zur Verfügung die aus einem zweiten Lauf abgefeuert werden.
Waffen können zudem mehrere Elementareigenschaften besitzen, zwischen denen ihr wechseln könnt. Wenn Kälte und Eis gegen einen Boss nicht genügend Schaden anrichten, dann vielleicht Feuer oder Radioaktivität, die den unglücklichen Gegner verstrahlt und dabei stetig Lebenspunkte abzieht. Das Spektrum an kreativen Tötungsmechanismen ist immens, es gibt Maschinengewehre, die mit dem ersten Schuss einen Marker abfeuern, der alle weiteren Kugeln automatisch anzieht. Auch wenn ihr dabei in eine ganz andere Richtung zielt. Oder Maschinenpistolen, die bis zu sechs Mini-Ableger produzieren, die hüpfend alles unter Feuer nehmen, was sich noch auf dem Schlachtfeld tummelt. Der Fantasie der Entwickler waren wirklich keine Grenzen gesetzt.
Tödlich seid ihr aber nicht nur mit Feuerwaffen: Sobald ihr Level 3 erreicht habt, steht euch der Skill-Tree des Vault Hunters offen. Jeder Charakter verfügt über individuelle aktive und passive Fähigkeiten, die sich durch den Einsatz von Augmentierungen noch weiter verbessern lassen. Amara kann beispielsweise früh den Action-Skill Phaseslam erlernen, bei dem die Kämpferin in die Luft springt und bei der Landung alle Gegner in der näheren Umgebung zu Boden wirft. Mit Phasecast erschafft sie eine Astralprojektion, die sich den Feinden entgegenstellt und Phasegrasp lässt Amara Gegenstände per Telekinese aus der Ferne ergreifen und dann wegschleudern, beispielsweise ein Benzinfass mitten in eine Gruppe Psychos.
Was hat sich noch getan? Euer Vault Hunter ist deutlich beweglicher, turnt geschmeidig über Vorsprünge und legt beim Laufen optional noch eine Rutschpartie hin. Deckungen lassen sich zerstören und die Umgebung kann zu eurem Vorteil genutzt werden, in dem ihr beispielsweise Öllachen mit einem Schuss in Brand setzt oder Gegenstände auf Feinde schleudert. Das Gemetzel ist übrigens im Stil des ersten Borderlands wieder recht brutal in Szene gesetzt, es zerplatzen Köpfe, Blutfontänen spritzen und Gliedmaßen fliegen durch die Gegend.
Nach den ersten Missionen auf Pandora, führt euch die Jagd auf die Calypso-Zwillinge quer durch die Galaxis. Dazu bemannt ihr das Raumschiff Sanctuary III, das euch gleichzeitig als fliegendes Hauptquartier und sozialem Treffpunkt dient. Von hier aus startet ihr eure Abenteuer auf anderen Planeten oder unterhaltet euch mit alten Bekannten, wie Sir Hammerlock oder Moxxxi, die eine Bar auf der Sanctuary eröffnet hat. Zwischen den actionreichen Ausflügen auf fremde Planeten könnt ihr in aller Ruhe die Ausrüstung optimieren, an Spielautomaten euer Glück versuchen oder an der Wand im Jagdzimmer die Trophäen von besiegten Bossen betrachten.
Alte Bekannte trefft ihr nicht nur auf der Sanctuary 3, im Verlauf der Geschichte stehen euch immer wieder Figuren aus der gesamten Borderlands-Serie zur Seite. In Promethea, dem Sitz der Atlas Corporation, sollt ihr die feindliche Übernahme des Waffenkonzerns durch einen Konkurrenten verhindern. Und der fährt dicke Geschütze auf und wirft euch eine Armee an High-Tech-Söldnern und mit Feuerbomben ausgerüstete Juggernauts entgegen.
Ohne die Hilfe durch den Vault Hunter Zer0 aus Borderlands 2 hättet ihr an dem Auftrag ordentlich zu knabbern. Aber der Roboter-Assassine erweist sich als schlagkräftig und ebnet euch den Weg bis zum obligatorischen Bosskampf. Den Missionsabschluss gegen Gigamind, ein telepatisch hochbegabtes Gehirn im Glas, müsst ihr dann allerdings allein bestreiten. Dafür können Zer0 und andere NPCs, die immer wieder mal an eurer Seite kämpfen, euren Vault Hunter in den regulären Kämpfen wiederbeleben, wenn dieser sich ein paar Kugeln zu viel einfängt.
Das hat allerdings bei mir nicht immer zuverlässig funktioniert, weil Zer0 zu dem Zeitpunkt meines Ausblutens gerade im Feuergefecht mit einigen Gegnern verwickelt war und mich wohl schlicht übersehen hat. Laut einem befragten Entwickler von Gearbox war das einfach Pech, normalerweise eilen die NPC-Helfer flugs heran, um den Spieler wieder auf die Beine zu bringen. Kleiner Tipp: Wenn ihr die gesamte Lebensenergie verloren habt, könnt ihr trotzdem noch ein paar Sekunden weiterkämpfen. Schafft ihr es in der kurzen Zeitspanne einen Gegner zu töten, bekommt ihr noch eine zweite Chance und frische Energie.
Spielt ihr gerne kooperativ, hasst es aber den Loot mit anderen teilen zu müssen oder gar komplett leer auszugehen? Dann dürfte euch das optionale Feature der Loot-Instanzen gefallen. Wenn ihr mit bis zu vier Freunden im Koop unterwegs seid, dann bekommt auch jeder seine eigene, an sein Level angepasste, Beute, ganz ohne Neid und Ärger zu provozieren. Wenn ihr aber die klassische Methode mit geteiltem Loot bevorzugt, dann könnt ihr die entsprechende Option in den Einstellungen jederzeit wieder aktivieren.
Neue Vault Hunter-Klassen, frische Schauplätze abseits vom Ödland Pandoras, ein riesiges Waffenarsenal und der herrlich schräge Borderlands-Humor: Ich habe ein Faible für die durchgeknallte Looter-Shooter-Serie und was das angeht, kann der September gar nicht schnell genug kommen.
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Entwickler/Publisher: Gearbox Software/2K Games Erscheint für: PS4, Xbox One, PC - Geplante Veröffentlichung: 13. September 2019 - Angespielt auf Plattform: PC