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Branchenverbände fordern offizielle Entschuldigung von Joachim Herrmann

Wegen Vergleich mit Pädophilen & Drogen

Die großen Branchenverbände Deutschlands - BIU, G.A.M.E. und der Deutsche eSport-Bund - fordern eine offizielle Entschuldigung für eine Entgleisung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

In einer in dieser Woche veröffentlichten Pressemitteilung zum Thema "Qualität bei Computerspielen" hieß es: "In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand in Frage stellt."

"Aus unserer Sicht sind die Äußerungen von Herrn Hermann absolut nicht repräsentativ für die Politik der Bayerischen Staatsregierung. Diese hat sich in letzter Zeit verstärkt um die Förderung der Unterhaltungssoftwareindustrie bemüht, und insbesondere aus der Staatskanzlei sind deutlich differenziertere Aussagen zu unserer Branche zu hören.", erklärt Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU.

"Wir fordern den Bayerischen Innenminister auf, seine politische Geisterfahrt am rechten Fahrbahnrand zu beenden und zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren. Das momentane Verhalten des Bayerischen Innenministers erinnert sehr stark an einen politischen Egoshooter, der sich mit rein populistischen und inhaltlich fragwürdigen Aussagen zu profilieren versucht."

Stephan Reichart, Hauptgeschäftsführer G.A.M.E., äußerte sich wie folgt: "Die Aussage des Herrn Minister steht glücklicherweise nicht für Bayern insgesamt. Trotzdem ist sie für uns völlig inakzeptabel. Computerspiele derart zu kriminalisieren und mit Kinderpornografie zu vergleichen, ist polemischer Unsinn und diffamiert nicht nur unsere Branche insgesamt, sondern auch Millionen Computerspieler in Deutschland. Wer solche Aussagen trifft, zeigt deutlich, dass er sich noch nie mit Spielen beschäftigt hat und eine Politik des letzten Jahrhunderts vertritt."

"Mit Politikern wie Herrn Herrmann verliert die CSU jede Glaubwürdigkeit bei Millionen erwachsener Menschen und Wähler, die mit Computerspielen groß geworden sind, und disqualifiziert Bayern mittelfristig als Standort für Deutschlands wichtigste Entertainmentindustrie. Wir fordern von Herrn Herrmann eine deutliche Entschuldigung für diesen verbalen Fehlgriff."

"Auch der ESB schließt sich mit seinen mehr als 60.000 Mitgliedern den Forderung der beiden Verbände G.A.M.E. und BIU an und fordert den Bayerischen Innenminister auf, endlich einen fairen und sachgerechten Dialog zu führen. Mit seiner öffentlich geäußerten politischen Haltung verhindert der Bayerische Innenminister diesen Dialog und fördert vielmehr die Ausgrenzung Tausender Jugendlicher", so ESB-Geschäftsführer Frank Sliwka.

"Er siedelt eine Generation deutscher junger Staatsbürger durch seine Äußerungen im Bereich der Kriminalität an. Der ESB erbittet vom Bayerischen Innenminister eine deutliche Entschuldigung! Solange dieses nicht geschieht, fordert der ESB seine Mitglieder auf, deutliche politische Signale gegen die CSU zu setzen."

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