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Brothers in Arms: Hell's Highway

Großes Kino

Vor dem Einstieg in das eigentliche Spiel bekommt man die Geschehnisse der ersten beiden Teile in einer schicken Zusammenfassung näher gebracht. Gearbox hat dazu die Schlüsselmomente mit der Unreal Engine 3 nachgebaut und perfekt in den Look und Feel des dritten Teils übertragen. Im ersten Level bekommt Ihr dann die Steuerung erklärt, die sich durch ein neues Feature stark gewandelt hat. Die Handlung springt dazu ein paar Tage nach vorne und Ihr erlebt in einem zerstörten Krankenhaus die traumatischen Erlebnisse in Eindhoven. Auch für Veteranen essentiell: Gearbox hat ein neues Cover-System eingebaut. Ganz wie bei Ghost Recon, Rainbow Six und Co. könnt Ihr nun hinter Deckung Stellung beziehen und so deutlich besser Euer Vorgehen planen.

Für die Brothers in Arms-Reihe ist dieses Feature ein Segen. Perfekt unterstützt es die taktische Vorgehensweise und verwandelt jedes Gefecht in ein komplexes Stellungs-Schach. Im Flashback-Level seid Ihr zwar nur mit Eurem Kumpel Red unterwegs, doch selbst ohne aktive Squads gewinnen die Gefechte durch dieses Element deutlich an Tiefe. Gerade weil manche Deckungen durch schweres Feuer oder Geschütze zerstörbar sind, kann man sich nur selten 100prozentig sicher fühlen.

MG und Bazooka-Video

Ein einfacher Lattenzaun lässt sich dabei mit einer schlichten Pistole zerlegen, während es bei massiven Kisten schon eine Maschinenpistole oder ein Gewehr sein muss. Sandsackbarrieren zeigen sich dagegen von Kugel unbeeindruckt und nur Handgranaten, Bazookas oder ein Panzergeschoss machen aus Deckung samt Gegnern Kleinholz.

Damit Ihr gegen die taktisch geschickt agierenden Gegner eine Chance habt, wurde auch das Lebensenergie-System über den Haufen geworfen. Musstet Ihr bisher auf Erste Hilfe-Kästen zurückgreifen, wird unter Beschuss diesmal die Wahrscheinlichkeit größer einen tödlichen Treffer zu erhalten. Im Endeffekt spielt sich der Titel so wie Halo und Co mit dem feinen Unterschied, dass sich Eure Gesundheit unter Beschuss deutlich langsamer regeneriert. Das Spiel belohnt so Teamspieler und macht es für Einzelkämpfer deutlich schwerer, ihre Egonummer abzuziehen.

Nach verstörenden Einstieg mit fiesen Cliffhanger springt das Spiel drei Tage zurück und Ihr müsst gemeinsam mit Eurer Truppe hinter den Stellungen der Deutschen landen. Am Anfang steht Euch nur ein Squad zur Verfügung, um Feinde unter Beschuss zu nehmen und so ein Vorrücken zu ermöglichen. Mit einem einfachen Knopfdruck befördert Ihr Eure Kameraden hinter eine Deckung und gebt ihnen den Befehl, Euch Feuerschutz zu geben.

Statt langweiliger Hecken warten zerstörte Industrie-Hallen auf Euch.

Durch den Kugelhagel füllt sich ein roter Kreis langsam grau, bis die gegnerische Einheit unterdrückt ist. In diesem Zustand feuert sie nur noch sehr sporadisch und Ihr könnt versuchen, sie zu flanken. Leider machen Euch die intelligenten Gegner auf einen Strich durch die Rechnung. Konntet Ihr sie in den Vorgänger so recht leicht aus dem Weg räumen, wechseln sie diesmal einfach die Stellung. Gut, dass auch Eure Jungs dazugelernt haben und sich ganz von selbst richtig positionieren.

Überhaupt steht Abwechslung und taktische Vielfalt diesmal an erster Stelle. Nach Eurer Hatz durch die bekannten und verhassten Felder der Niederlande geht es diesmal vor allem in Straßenzügen, Industriegebieten und verlassenen Regierungsgebäuden zur Sache. Wie ein tödliches Stellungspuzzle müsst Ihr Maschinengewehrnester aushebeln, schwere Geschützstellungen umgehen und eingespielte Wehrmachts-Soldaten aus dem Weg räumen. Im späteren Verlauf werden diese schweißtreibenden Positionskämpfe durch Panzerangriffe und Scharfschützenmissionen aufgelockert. Gearbox gelingt es immer wieder Euch zu überraschen und die Spannungsschraube anzuziehen. Trotzdem ist und bleibt Hell's Highway ein Taktik-Shooter wie er im Buche steht, wer nur Ballern möchte, ist hier Fehl am Platz.