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Atari-Gründer disst Sony

Playstation-Erfolg sei ein Unfall

Nolan Bushnell, Videospiel-Urvater und Atari-Gründer, ließ in einem Interview mit Red Herring ordentlich Dampf ab.

Seiner Meinung nach seien Spiele zu brutal geworden und zu komplex, weshalb die Industrie vor allem Frauen und Ottonormal-Spieler als Kunden verlor. Deshalb findet Bushnell Nintendos Wii interessant: „Ich bin sehr neugierig und interessiert, was Wii betrifft. Es dürfte den Markt erweitern, jenseits der Hardcore-Spieler. Xbox Live ist ebenfalls interessant, weil es das Potential hat zur „Wohnzimmer-Plattform“ zu werden.“

1971 gründete Bushnell Atari. Lange her. Für das Unternehmen in seiner jetzigen Form hat er nicht mehr so viel übrig, wie es scheint. „Atari ist nicht wirklich Teil der heutigen Spielewelt, zumindest kein bedeutsamer Teil. Sie verloren das Prestige, eines der führenden Unternehmen im Spielebereich zu sein.“

Während seine Atari-Kritik noch freundlich ausfällt, hat er für Sony kaum nette Worte übrig: „Sony schoss sich selber in den Fuß. Es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie versagen werden. Alleine der Preisaspekt ist kaum auszuhalten. Schon seit Jahren ist Sony ein Unternehmen, mit dem man als Entwickler nur sehr schwer verhandeln kann. Sie kamen bisher mit dieser arroganten Art und Willkür nur deshalb durch, weil sie eine riesengroße, installierte Hardware-Basis hatten. Ihre Software-Tools sind wirklich schlecht. Im Vergleich dazu bietet die Xbox 360 tolle Entwicklungs-Software und zusätzliche Einnahmen über Xbox Live. Ein First Party-Entwickler müsste schon ein Idiot sein, um zuerst oder ausschließlich für Sony zu entwickeln. Die Menschen kaufen keine Hardware – sie kaufen Software.“

Bushnell ist noch nicht fertig! Er glaubt sogar, dass Sonys Marktführerschaft ein Unfall war. „Es ist nichts brilliantes an dem, was sie getan haben. Mit PS und PS2 hatten sie lediglich das richtige Timing. Sie hatten den richtigen Preis zur richtigen Zeit und wurden versehentlich zum Gewinner. Es würde mich nicht wundern, wenn sie in einem Jahr noch nicht mal eine Million Einheiten verkaufen – wenn man den Preisfaktor bedenkt. In den USA liegt die Zahl der Early Adopters bei ungefähr 300.000 Leuten.“ Hui! Das sind ganz schön harsche Worte, für so einen netten alten Herrn.

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