Buzz! Quiz TV
Push the button!
Es gibt zwei Spiele, die ohne Erklärungen sofort funktionieren: Das eine ist Singstar. Mikro in die Hand, losjaulen. Karaoke. Klar, kennt jeder. Das zweite ist Buzz. Das Spiel mit den Buzzern mit dem dicken roten Knopf und dem Multiple-Choice-Verfahren. „Wer wird Millionär“ läuft gefühlte 24 Stunden am Tag, das Prinzip ist also bekannt. Nur fehlt bei Buzz der Jauch. Und die Millionen. Dafür darf man selbst die Fragen beantworten, statt den Kandidaten im Fernsehen anzuschreien, weil man im Gegensatz zu Jutta E. aus Stuttgart die Antwort weiß. Bei Buzz kann man im Bekanntenkreis endlich zeigen, wer der Oberschlaumeier im Raum ist und alle anderen intellektuell dominieren.
Nun steht also Buzz! Quit TV auf der PlayStation 3 an. An der Fassade hat Sony dabei nur wenig geändert: Immer noch nervt der etwas überdrehte virtuelle Moderator, immer noch sind bis auf ein paar kleinere Änderungen die fast identischen Spielvarianten am Start. Buzzer in die Hand nehmen und schon geht es los. Ein Frage, vier mögliche Antworten. Äußerlich wurde Buzz derweil ein wenig aufgehübscht für den PS3-Auftritt. Aber mal ehrlich: Eine bessere Grafik ist für Buzz eigentlich nicht wirklich notwendig. Nach ein paar Fragerunden werden die feinen Nuancen und Feinjustierungen innerhalb des Spiels spürbar. Tatsächlich entpuppt sich Buzz! The Quiz TV als bisheriger Höhepunkt der Reihe.
Wie immer geht es los mit diversen Fragen zu verschiedenen Sachgebieten. Nach jeder Runde werden die Spielbedingungen geändert. Am Anfang ist lediglich die richtige Antwort zu wählen, um Punkte zu erhalten. Später bekommt beim 'Schnellsten Finger' der Flinkeste mit der richtigen Antwort mehr Punkte. Auch dabei sind wieder die Tortenschlacht, bei der man nach einer richtigen Lösung die Gegner ausschalten kann, und der Punkteklau, bei dem die Spieler sich gegenseitig Punkte abluchsen können. Zeit für fiese Momente und Freundschaftskündigungen.
Die auffälligste Neuerung ist zunächst eine neue Quizrunde. In dieser gibt es vor der Fragestellung einen kleinen Einblick in das Thema der kommenden Frage. Jeder Kandidat kann dann bis zu 500 seiner Punkte setzten, je nachdem, wie gut die Kenntnisse im entsprechenden Themenbereich sind.
Liegt man richtig, werden die zuvor gesetzten Punkte gutgeschrieben. Vergeigt man die Frage, sinkt der Punktestand. Bei vollem Risiko ist der erste Platz schnell gesichert, oder der Fall nach ganz unten. Vorsichtige Bieter hingegen sind nicht solchen Fluktuationen unterworfen, verändern aber auch nur wenig an der Rangliste. Auf das richtige Quäntchen Selbsteinschätzung kommt es an.
Der Letztplatzierte darf nun den Themenkomplex der kommenden Runde wählen. Und da steht einiges zur Disposition: Sportler, Essen und Trinken, Wissenschaft oder Musik der 90er - jedes Gusto wird befriedigt. Natürlich wählt man hier sein Fachgebiet, um durch die eigene Expertise die Gegner abzuhängen. Cinephile können zum Beispiel das Thema Kino wählen und haben gegenüber den Mitspielern möglicherweise einen Wissensvorsprung, der die entscheidenden Punkte bringt.
Etwas unglücklich platziert sind die aggressiven Vernichtungsrunden kurz vor dem Finale. Besonders der führende Spieler, der sich anfangs einen Vorsprung herausgearbeitet hat, gerät hier massiv unter Beschuss und geht oft aus der Serie von Punkteklau und Tortenschlacht als Letzter hervor. Das sorgt natürlich erneut für Spannung kurz vor Schluss, lässt allerdings auch die taktische Abwägung aufkommen, ob es wirklich das Beste ist, bis dahin die Punkteliste anzuführen.