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Call of Duty: Black Ops 2 – Je mehr die Dinge sich ändern, desto mehr bleiben sie gleich

Dschungelkriege, Multiplayer-Feste und natürlich und wie immer Zombies.

Die Kriegsführung der nahen Zukunft wird sich nicht allzu sehr von der heutigen unterscheiden. Zumindest hinterlässt der Teil des Singleplayer-Levels "Celerium", den Activision im Rahmen einer Präsentation am vergangenen Freitag in München zeigte, diesen Eindruck. Natürlich ist die Technik besser und moderner, es gibt ein paar tolle neue Spielzeuge, aber ganz gewöhnlich geschossen wird immer noch aufeinander. Wäre ja sonst auch irgendwie langweilig in einem Shooter.

Kurz zu den Basics des Spiels: Black Ops 2 inhaltlich ist eine direkte Fortsetzung zu Treyarchs Vorgängertitel und umfasst einen Zeitraum von 1980 bis 2025, wie Jay Puryear, Director of Brand Development, zu Beginn erklärt. Dementsprechend wird man etwa die bekannten Charaktere Woods und Mason sehen, die Hauptrolle spielt allerdings Masons Sohn David.

Aber nun zurück zum eigentlichen Geschehen. Die Mission "Celerium" spielt im Myanmar des Jahres 2025. Die Szene setzt in einem hohen Gebirge ein. Mit ein paar speziellen, von selbst haftenden Handschuhen kraxeln die Soldaten an einer Felswand entlang, ähnlich wie Tom Cruise im letzten Mission: Impossible an den Fenstern des Burj-Khalifa-Wolkenkratzers. Zwischendurch schwingt man sich am Seil weiter, um schneller voranzukommen, während der Kollege einen oben festhält - und umgekehrt. Währenddessen zeigt sich das Wetter hier von seiner unfreundlichen Seite. Es blitzt und donnert regelmäßig, der Regen peitscht heftig vom Himmel und der Wind pfeift einem ordentlich um die Ohren, während man sich hier in schwindelerregenden Höhen bewegt. Kein besonders gutes Ausflugswetter.

Call of Duty: Black Ops 2 - Zombie-Trailer

Nach überstandener Kletterpartie beginnt unterdessen der nächste spaßige Teil der Mission um zum eigentlichen Ziel zu gelangen: Eine von Raul Menendez' - so heißt der Antagonist in Black Ops 2 - versteckten Basen. Gemeinsam mit ein paar weiteren Soldaten steht Mason nun da und blickt hinunter auf das düstere, verregnete Tal, das vor ihnen liegt. Zeit für einen kleinen Ausflug - und "Flug" ist hier wörtlich zu nehmen. Mithilfe einer Wingsuit stürzen sich die Jungs in die Tiefe und gleiten rasant, aber auch lautlos durch das Tal. Unten rauscht der dichte Dschungel vorbei und ihr passiert einige nebelverhangene Hügel, während das extreme Wetter euch weiterhin durchnässt. Ohne Zweifel ein eindrucksvoller Anblick und er zeigt, dass auch Black Ops 2 wieder auf eine möglichst spektakuläre Inszenierung setzt. Aufgabe erfüllt.

Unten angekommen, wird erst einmal ein wenig herumgeschlichen, um die Gegend auszukundschaften. Ein paar Gegner wandern durch das Areal, einige gar mit Tarnvorrichtung, deren verschwommene Umrisse man aber immer noch vor dem Hintergrund erkennen kann. Nun aber genug gewartet. Der erste der getarnten Widersacher wird ausgeschaltet und recht schnell wird auch der Rest der bösen Jungs auf das Geschehen aufmerksam. Der Sturmangriff beginnt nun so richtig und es wird laut im Vorführ-Raum, während sich das Team Stück für Stück durch die alte, verfallene Tempelanlage voran arbeitet. Als hilfreich erweist sich dabei der im Zielvisier eures Sturmgewehrs integrierte Scanner, der beständig Impulse aussendet und so selbst die Umrisse von Gegnern anzeigen kann, die sich hinter einer Deckung verbergen.

Während haufenweise Kugeln durch die Luft zischen, nähert sich Mason einer stationären Minigun, schweißt ein Stück der Seitenverkleidung auf übernimmt kurzerhand die Kontrolle über das Geschütz. In den nächsten Sekunden dezimiert er die feindlichen Reihen deutlich, bevor es auf konventionellem Wege wieder weitergeht. Schlussendlich arbeitet sich der Trupp ins Innere der Anlage vor, nur um dann vor einer massiven Tür zu stehen, die in eine versteckte und unterirdische Forschungsanlage führt. Praktischerweise findet Mason in einer nahen Kiste noch einen der Camouflage-Anzüge, doch bereits ein paar Meter nach Betreten der Anlage knallt es ordentlich und die Action geht wieder los. Dummerweise endet dort aber auch die Präsentation. Wie es weitergeht? Nun, das wird wohl erst das fertige Spiel zeigen.

Kurz gesagt: Auch Black Ops 2 wird nicht weniger actionreich als die Call of Dutys der letzten Jahre. Inwiefern die Technik der nahen Zukunft wirklich für noch mehr Abwechslung im Spielverlauf sorgen wird, bleibt abzuwarten. Aber wer die letzten Teile der Reihe schon mochte, der dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit auch hier wieder seine Freude haben. Und dabei haben wir bislang praktisch nur die Hälfte dessen abgeklappert, was Black Ops 2 insgesamt bieten wird - Puryear zufolge sind das nämlich im Grunde drei Spiele in einem.

Als nächstes stand der Multiplayer-Modus auf dem Programm. Leider ohne neue Spielszenen, aber dafür mit haufenweise Details. Zum 'Pick 10'-System für die Loadouts und anderen Details erfahrt ihr mehr in unserer Multiplayer-Vorschau, ansonsten gab man ein paar weitere Einblicke in das, womit ihr euch hier so abseits des eigentlichen Rumballerns beschäftigen könnt. Neben den 55 Stufen, die ihr im Rang aufsteigen könnt, gibt es etwa auch zusätzliche Medaillen, die euch zum Beispiel für Headshots, das Zurückbringen der Flagge oder ähnliche Dinge belohnen. Mehr als 100 solcher kleinen Events erwarten euch und wenn ihr sie erfüllt, bekommt ihr zusätzliche Erfahrungspunkte.

Call of Duty: Black Ops 2 - Multiplayer-Trailer

In puncto Spielmodi bekommt ihr die volle Ladung: Team Deathmatch, Free for All, Domination, Demolition, Kill Confirmed, Hardpoint (ähnlich wie King of the Hill), Headquarters, Capture the Flag und Search & Destroy. Hinzu kommen Party-Modi wie Gun Game, Sticks and Stones und dergleichen, in denen ihr in Black Ops 2 ebenfalls Erfahrungspunkte sammelt. Wer sich langsam an den Multiplayer-Modus heranarbeiten möchte, kann das Combat Training absolvieren. Auf Level 1 bis 10 kommt ihr ins Bootcamp und tretet mit zwei menschlichen Teamkameraden und drei Bots gegen wiederum drei menschliche Spieler und drei Bots an. Über Level 10 geht es in den "Objective"-Modus, der euch die Varianten Capture the Flag oder Domination näher bringt. Auch hier wird im 3+3 vs. 3+3 gespielt. Zu guter Letzt erwartet euch dann noch "Bot Stomp". Hier sollt ihr verschiedene Taktiken und auch Loadouts ausprobieren können und tretet dazu im Team mit fünf weiteren Mitspielern gegen sechs Bots an.

Wer keine Lust auf die vorgefertigten Angebote hat, kann sich in "Custom Games" seinen eigenen Spielmodus zusammenbasteln. Wählt bestimmte Klassen, fügt Bots hinzu, schränkt bestimmte Inhalte wie etwa Waffen oder Perks ein oder deaktiviert diese, modifiziert das "Pick 10"-System (drei bis 17 Slots sind möglich) und so weiter. Ihr seid gewissermaßen der Regisseur und bestimmt die Spielbedingungen.

Einmal mehr könnt ihr euch hier auch euer persönliches Spieleremblem zusammenstellen. Ganze 32 Layer hat der Emblem-Editor zu bieten, eine Copy-Paste-Funktion, ein Rotieren ist möglich, Transparenz hinzufügen auch, Farben lassen sich ändern etc. Mit etwas Mühe und Arbeit entstehen so echte kleine Kunstwerke - denkt an den Editor in Forza Motorsport, nur in etwas kleinerem Umfang. Jedenfalls könnt ihr aus mehr als 150 Formen auswählen, um sie in eurem Emblem zu nutzen. Einige davon werden durch das Erfüllen der über 1.000 Herausforderungen freigeschaltet, die euch obendrein weitere XP-Boni bescheren und für das Freischalten kosmetischer Items zuständig sind.

Weitere Verbesserungen gab es in den Bereichen Theater (Bookmarks, Like/Dislike, mehr Meta-Daten) und am Highlight Reel. In Letzterem könnt ihr nun beispielsweise auch das Spiel selbst einige Clips auswählen und sie zu einem Film zusammenstellen lassen. Weiterhin fügt ihr Clips zusammen oder bringt die Kamera an bestimmten Objekten an, um diesen zu folgen oder das Geschehen aus ihrem Blickwinkel zu zeigen.

Die zehn Prestige-Level setzen nun nicht mehr die Waffen-XP oder den Fortschritt der Herausforderungen zurück, ebenso bekommt ihr pro Level ein neues Token. Diese lassen sich dann in einen zusätzlichen "Create a Class"-Slot (maximal fünf) investieren, ihr könnt damit eure Statistiken zurücksetzen oder auch einen "Refund" eurer normalen Level-Tokens anfordern. Soll heißen: Wenn ihr dieses Token zum Beispiel auf Stufe 45 einlöst, habt ihr die Möglichkeit, alle 45 Tokens neu zu verteilen und etwa andere Items freizuschalten, falls ihr mit eurer bisherigen Auswahl nicht zufrieden seid.

Call of Duty: Black Ops 2 -Trailer

Der dritte große Bereich von Black Ops 2 ist der Zombie-Modus. Auch der teilt sich nochmal in drei verschiedene Varianten auf. Dazu zählt beispielsweise "Tranzit", in dem unter anderem die Story des "Zombies auf dem Mond"-DLCs von Black Ops fortgesetzt wird. Mit einem Bus bewegt ihr euch hier mit bis zu vier Spielern über die Karte, klappert verschiedene Schauplätze ab. Zwischendurch kann sich sogar ein einzelner Spieler mal alleine mit dem Bus auf den Weg zu einem anderen Ort machen. Ebenso lassen sich verschiedene Objekte bauen.

In "Survival" müsst ihr einfach nur wie gewohnt überleben, auch hier wieder mit bis zu vier Spielern und auf individuell dafür angefertigten Maps. In "Grief" kämpft ihr unterdessen nicht nur gegen die Zombies, sondern auch gegen andere menschliche Mitspieler. Zwei Teams mit je vier Spielern tummeln sich hier auf der Karte und das Team, das als letztes überlebt, gewinnt auch die Runde. Gegenseitig über den Haufen schießen könnt ihr euch zwar nicht, aber mitunter schon mal das andere Team in eine brenzlige Lage bringen. Leaderboards sind mit dabei, Statistiken dürfen nicht fehlen und auch ein verbessertes Matchmaking verspricht Treyarch. Weiterhin lässt sich das Ganze ein wenig individualisieren, wodurch ihr etwa bereits in Runde 15 startet, wenn ihr das wollt, nur Headshots wirksam gegen Zombies sind oder magische Items deaktiviert werden.

Es ist ohne Frage ein umfangreiches Paket, das Activision und Treyarch hier auf die Spieler loslassen. Klingt auch alles recht gut und es wurden offensichtlich einige sinnvolle Verbesserungen beziehungsweise Änderungen am Multiplayer-Part vorgenommen. Der Zombie-Modus sieht ebenfalls nach einer unterhaltsamen Angelegenheit aus und in der Kampagne wird sich spielerisch nun nicht allzu viel tun. Es wird nach wie vor munter durch die Gegend geschossen, aber mit ein wenig modernerer Militärtechnik und nach wie vor bombastischer, spektakulärer Inszenierung - das Auge isst ja bekanntlich auch mit. Oder um es anders zu sagen: Es ist einfach so, wie man es Jahr für Jahr von einem Call of Duty erwartet.

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