Call of Duty: Black Ops - Escalation
Zoos, Zombies und George Romero
Etwas mehr als drei Monate nach First Strike ist in dieser Woche mit Escalation das zweite Map-Pack für Call of Duty: Black Ops erschienen. Wie üblich zum Kostenpunkt von 1.200 Microsoft Punkten. Über Sinn und Unsinn dieses stolzen Preises ist bereits alles gesagt worden, richten wir unsere Aufmerksamkeit stattdessen also voll auf die neuen Inhalte des Pakets, das aus vier neuen Mehrspieler-Karten und einer neuen Episode für den Zombie-Modus besteht.
Die vier kompetitiven Schlachtfelder hören auf die Namen Zoo, Hotel, Convoy und Stockpile. Werfen wir zuerst einen Blick auf Convoy. Die Karte präsentiert sich vor allem als Areal, in dem es verstärkt zu Nahkämpfen kommt. Das Geschehen spielt sich meist im Zentrum des Levels ab, der sich damit besonders für die Modi Domination oder Headquarters eignet. Hier findet man, wie der Name schon andeutet, unter anderem einen verlassenen US-Konvoi vor. Die ebenfalls vorhandenen Gebäude laden zu intimeren Gefechten ein und wer sich an der Tankstelle tummelt, sollte lieber vorsichtig sein. Eine Glocke informiert alle in der näheren Umgebung über eure Anwesenheit, sobald man sich zu sehr nähert und einen bestimmten Punkt passiert.
Weiter geht es in den Zoo. Aber nicht, um sich ein paar Tierchen anzuschauen, die alte sowjetische Anlage ist schließlich auch schon eine ganze Weile verlassen und sieht recht heruntergekommen aus. Insbesondere Scharfschützen dürften hier die eine oder andere gute Position für sich finden, etwa auf einer Einschienenbahn, die auch recht nah an Capture-Points vorbeiführt. Im Gegenzug muss man hier allerdings auch auf großzügige Möglichkeiten zur Deckung verzichten, wenn man dort oben gut sichtbar herumhüpft. Am Boden finden sich viele verwinkelte Gänge, hinter denen der eine oder andere Feind schon mal verschwindet, um plötzlich wieder hervor zu schnellen. Obacht ist also geboten.
Mit Map Nummer drei machen wir einen Abstecher ins Hotel. Die auf Capture the Flag ausgerichtete Karte wurde von einem kubanischen Hotel inspiriert und enthält unter anderem auch einen Pool, eine Sauna und ein Kasino. Für Entspannung bleibt jedoch keine Zeit, wenn man von Scharfschützen beäugt wird. Selbige tummeln sich gerne mal im oberen Abschnitt des Gebäudes, der über Fahrstühle zu erreichen ist. Allzu viel Deckung werdet ihr auf diesem Schlachtfeld allerdings nicht vorfinden. Obendrein ist Hotel recht groß und in kleineren Runden kann es schon mal ein kleines Weilchen dauern, bevor ihr auf einen Gegner stoßt.
Abschließend geht es auf Stockpile noch in ein sibirisches Dorf, in dem sich ein Forschungslabor für Waffen befindet, dessen beide Haupteingänge zudem verschlossen werden können. Zudem gibt es auf der insgesamt relativ kleinen Map noch ein paar weitere Gebäude. Stockpile eignet sich daher eher für Teammodi und für Gruppen, die wirklich gut zusammenarbeiten als für Einzelgänger.
Unterm Strich sind die Karten allesamt recht gut und ausgewogen gestaltet und fühlen sich jeweils ziemlich einzigartig an. Treyarch hat viel Arbeit in Details investiert und sich bemüht, den Karten einen attraktiven, lebendigen Look zu verpassen.
Letzten Endes hätten wir dann noch Call of the Dead. Hierfür hat Treyarch ein paar prominente Gesichter verpflichtet: Neben Michael Rooker (The Walking Dead), Danny Trejo (Machete), Robert Englund (Freddy Krueger) und Sarah Michelle Gellar (Buffy) ist auch George Romero als fieser Zombie mit von der Partie, der euch das Leben schwer macht.
Das Besondere an dieser Episode ist, dass Zombie-Romero euch stets verfolgt. Zwar hauptsächlich langsam schlurfend, aber beständig. Zu nahe kommen solltet ihr ihm dabei nicht, denn mit seinem elektrisch geladenen Hammer schlägt er nicht nur kräftig zu, sondern kann euch auch kurzfristig verlangsamen. Nicht gut, wenn gerade noch weitere Zombies in der Nähe sind. Romero sorgt auch dafür, dass sich das Team nicht mehr einigeln kann und die anstürmenden Zombies einfach bequem niedermäht. Schießt man auf den Zombie-Großmeister selbst, wird dieser wütend und läuft noch schneller hinter euch her. Zum Glück kann man ihn aber auch wieder besänftigen.
Die Karte spielt in einer tief verschneiten und vernebelten Region, ist recht groß ausgefallen und erstreckt sich in mehrere Richtungen. Wie üblich schießt ihr das untote Pack über den Haufen und bekommt dafür Punkte, mit denen ihr neue Waffen kauft, Wege frei räumt und dergleichen. Ebenso erhaltet ihr hier einen neuen Perk, mit dem man sich via Auto-Aim auf den Kopf der Zombies konzentriert. Warum das gerade bei dieser Gegner-Gattung vorteilhaft ist, brauche ich wohl nicht zu erläutern. Außerdem erlangt ihr etwa mit der V-R11 Zugriff auf eine brandneue Waffe, mit der man Zombies wieder in Menschen verwandelt, die daraufhin tief erschrocken die Flucht ergreifen. Kein Wunder, wenn man es mit diesem Quartett aufnimmt. Zusätzlich mit im Gepäck: Die Scavenger. Dieses Scharfschützengewehr feuert explosive Geschosse ab, die wirklich ordentlich Schaden anrichten, auch in der näheren Umgebung des Ziels.
Alles in allem liefert Treyarch hier ein rundum gelungenes Kartenpaket ab, das neben vier frischen und gut gestalteten Versus-Schlachtfeldern auch eine herausfordernde Episode für den Zombie-Modus mit sich bringt. Es ist alles andere als ein Pflicht-Download, wer aber Black Ops nach wie vor ausgiebig spielt, kann die knapp 15 Euro bedenkenlos investieren. Eine Auffrischung der Online-Komponente des Shooters für die kommenden Wochen – und vielleicht Monate – ist das Escalation Pack allemal.