Call of Duty: Ghosts Xbox One - Test
Doppelte XP war gestern, jetzt gibt es doppelten Gamerscore!
Na, das ist ja was! Da lohnt es sich doch noch mal richtig, dass ich zum dritten Mal die nicht so dolle Kampagne von Call of Duty: Ghosts spiele. Es gibt jetzt in meiner Liste der Achievements zwei Mal „Call of Duty: Ghosts", eines noch von der 360-Version und nun ein neues für die Xbox One. Und beide sammeln getrennt ihre Punkte! Na wenn das nicht der perfekte Grund ist, das Spiel gleich noch mal zu holen (kostet ja dank der sinnvollen Upgradepolitik nur einen Zehner extra). Mal sehen, ob das bei Assassin's Creed 4 und Need for Speed auch so funktioniert.
So, nun aber zum eigentlichen Kern, der damals beim Review-Event extra ausgenommenen Xbox-One-Version von Ghosts. Warum es damals eigene Auflagen für das Spiel gab, schien sofort klar zu sein. Wir kamen von der PS4-Version, setzten uns an die One und trauten unseren Augen nicht. Verwaschen, bis an die Grenze von Fehlfarben übersättigtes Bild und nicht vorhandene Details, die in dem visuellen Matsch untergingen. Autsch!
Wie sich zum Glück herausstellte, lag das nur an den völlig falsch konfigurierten Fernsehern. Da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, dass man sich ein wenig Zeit für die richtigen Einstellungen am TV nimmt. Da ich das in den eigenen vier Wänden schon vor langer Zeit tat, gab es jetzt auch nach dem Test der PS4-, Xbox-360- und PC-Versionen des Spiels wenig Überraschungen. Inhaltlich habe ich mich schon mehr als ausführlich, wie so mancher hier bemerkte, in meinem initialen Test zu Ghosts ausgelassen, hier hat sich nichts geändert. Lediglich die dynamische und extrem unterhaltsame Map „Free Fall" ist enthalten, so wie es auch bei der 360-Version der Fall ist. In einem immer weiter einstürzenden Wolkenkratzer verändert sich durch die fortschreitende Zerstörung die Umgebung und damit auch die wichtigen Punkte und Wege.
Die Installation erlaubt leider keinen echten Frühstart. Erst bei über 60 Prozent - nach knapp 10 Minuten - springt die Anzeige von „lass mich in Ruhe, ich arbeite noch" auf „jetzt kann es losgehen". Der Multiplayer ist erst verfügbar, nachdem die Installation abgeschlossen wurde.
Was euch aber wahrscheinlich wirklich interessiert, ist die 720p-Kontroverse. Ja, die PS4 und der PC sowieso laufen in einer höheren Auflösung und sogar ich, der solche Dinge gelassen sieht, muss zugeben, dass es durchaus bemerkbar ist. Gerade auf mittlere und lange Distanzen verschwimmen Details und werden undeutlich, wie es nun mal der Fall ist, wenn man weniger Pixel zur Verfügung hat, die dann erst anschließend wieder hochskaliert werden. Das geht beim besten Willen nicht annähernd so weit, wie es bei der 360 oder PS3 der Fall ist und der Sprung zu diesen Versionen ist sehr deutlich. Auch weil einige Partikel-Effekte als Bonus eingestreut wurden. Das „Bild-Hopsen" der PS4-Launch-Version - die ich selbst noch nicht in Augenschein nehmen durfte - war hier nicht festzustellen. Oder ich habe es einfach nicht wahrgenommen.
Das grundsätzliche Problem ist hier aber ein ganz anderes. Call of Duty: Ghosts läuft auf einer nicht mehr sonderlich frischen Engine und das wird im Vergleich zum Beispiel zu einem Ryse ganz schnell deutlich. Wenn in Ghosts Gebäude einstürzen, sieht das immer noch so aus, wie wir es in den letzten Jahren gewohnt waren. Passiert es in Ryse, wirkt es meist - auch nicht immer - weit feiner und natürlicher. Das fällt in manchen Leveln von Ghosts mehr auf als in anderen. Während der Unterwasser-Stage oder die Abschnitte im Weltraum nur so vor Details strotzen, wirkte vieles Traditionelle am Boden grob und klobig. Das wird durch die höhere Auflösung nicht besser - zum Glück in diesem Falle aber auch nicht schlechter. Auch an den Figuren wird schnell deutlich, dass hier für eine alte Technik das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Erwartet also keine Next-Gen-Wunder, wenn ihr Ghosts einlegt. Das ist beileibe kein hässliches Spiel, in Momenten sogar ein sehr hübsches. Aber die Zukunft ist es optisch sicher nicht.
Ghosts auf der Xbox One bleibt abgesehen von dem erneuten Einheimsen der Achievements ohne Überraschungen. Dass die niedrige Auflösung schwerlich ein Beweis für eine Schwäche der Xbox im Vergleich zur PS4 ist, wird schnell klar, wenn man eine Runde Ryse spielte. Auf der PS4 gilt schließlich das gleiche für Killzone, Ghosts ist dafür nicht der Maßstab. Leider muss man aber doch sagen, dass die Version der One eben nicht ganz mit der höher aufgelösten PS4- oder PC-Version auf einer Stufe steht. Es tut nicht wirklich weh, aber es ist bemerkbar. Wenn ihr unbedingt die bestmögliche Ghosts-Erfahrung sucht, dann ist es nicht diese Ausgabe. Aber ein schlechteres Spiel ist es deshalb auch noch nicht.