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"Haben den Wunsch, Call of Duty auf der PlayStation zu lassen", sagt Xbox-Chef Spencer

Nicht alle Titel von Activision Blizzard sollen nach der Übernahme exklusiv werden. Das sagt Microsoft.

Update vom 21. Januar 2022: Nach der angekündigten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft gab es anfangs eher vage Aussagen im Hinblick auf die Zukunft von Spielen wie Call of Duty und Co.

Nun hat sich Xbox-Chef Phil Spencer aber ein wenig klarer dazu geäußert.

"Ich hatte diese Woche gute Gespräche mit den Verantwortlichen bei Sony", schreibt Spencer auf Twitter. "Ich habe bestätigt, dass wir alle bestehenden Vereinbarungen nach der Übernahme von Activision Blizzard einhalten werden und dass wir den Wunsch haben, Call of Duty auf der PlayStation zu lassen."

"Sony ist ein wichtiger Teil unserer Branche und wir schätzen unsere Beziehung", ergänzt er.


Update vom 20. Januar 2022: Sony und Xbox reagieren nun auf die vielen Fragen und Reaktionen, die seit der Ankündigung des Mega-Deals im Netz zu finden sind. Viele PlayStation-Spieler sorgen sich um die Exklusivität der Activision- und Blizzard-Titel und befürchten, dass ein Call of Duty im schlimmsten Fall gar nicht mehr auf den Konsolen von Sony spielbar sein wird.

"Wir erwarten, dass Microsoft sich an die vertraglichen Vereinbarungen halten und weiterhin sicherstellen wird, dass Activision-Spiele plattformübergreifend sind", sagte ein Sprecher von Sony gegenüber WJS und mildert dadurch die Befürchtungen der Fans.

Und was sagt Activision Blizzard selbst dazu? Der Publisher habe keine Absicht, bestehende Spiele von anderen Plattformen zu entfernen, sobald die Übernahme durch Microsoft erfolgt sei. In einer FAQ für Mitarbeiter, die bei der US-Börsenaufsichtsbehörde eingereicht wurde, erläuterte Activision, wie sich die geplante Akquisition auf bestehende Vereinbarung mit Partner wie Sony, Google oder Apple auswirken wird.

"Wir werden alle bestehenden Verpflichtungen nach dem Abschluss einhalten", hieß es. "Wie bei der Übernahme von Minecraft durch Microsoft haben wir nicht die Absicht, Inhalte von Plattformen zu entfernen, auf denen sie heute existieren."

Wie es mit kommenden Spielen aussieht, wird wohl nur die Zukunft zeigen.


Ursprüngliche Meldung vom 19. Januar 2022: Nachdem Microsoft die teure Übernahme von Activision Blizzard bestätigt hatte, fragten sich die Spieler, wie Call of Duty, Overwatch und Co. nun in das Xbox-Ökosystem eingegliedert werden. Microsoft hat sich inzwischen dazu geäußert.

Ja, Activision-Blizzard-Spiele landen im Game Pass

Durch die Akquisition von Activision Blizzard stehen Microsoft viele Franchises zur Verfügung: Diablo, Overwatch, Call of Duty, StarCraft und WarCraft sind die bekanntesten. Wie das Unternehmen bestätigte, sollen die Titel aus dem Hause Acti-Blizz in den Game Pass aufgenommen werden - vermutlich aber erst im nächsten Jahr, wenn der Deal vollständig abgeschlossen ist.

Xbox-Chef Phil Spencer sagte, dass "wir [bei Xbox] so viele Activision-Blizzard-Spiele wie möglich im Game Pass anbieten werden, sowohl neue Titel als auch Spiele aus dem unglaublichen Katalog von Activision Blizzard".

Neben einer großen Ladung neuer Spiele für den Game Pass stockt Microsoft ganz nebenbei die Zahl seiner Entwicklungsstudios auf 30 auf und vereint bald viele alteingesessene Communitys unter seinem Dach.

Microsoft will Rücksicht auf PlayStation-Spieler nehmen

Wie Spencer bestätigt, brauchen sich Spieler anderer Plattformen nicht ganz so viele Sorgen zu machen wie befürchtet. Wie Bloomberg berichtet, sagte Spencer: "Es ist nicht unsere Absicht, Communitys von dieser Plattform wegzuziehen, und wir bleiben dem verpflichtet."

Ähnliche Kommentare gab es auch vor dem Abschluss der Übernahme von Bethesdas Muttergesellschaft Zenimax und bis auf bereits bestehende Spiele oder Vereinbarungen geht der Trend mit Starfield, Redfall und The Elder Scrolls 6 eher zur Xbox- und PC-Exklusivität.

Dennoch sollen laut Bloomberg-Quellen "einige der Spiele von Activision" weiterhin für PlayStation-Konsolen zur Verfügung stehen, einige andere Inhalte soll es nur noch im Xbox-Ökosystem geben. Über die Nintendo Switch verloren Spencer und die Quellen kein Wort, obwohl Overwatch und Diablo 3 auch dort spielbar sind.

So schätzen es die Analysten ein

Wie aus einem Pressebericht des Analystenhauses Wedbush hervorgeht, besteht die Möglichkeit, dass die Akquisition von den Kartellbehörden auf die möglichen Auswirkungen auf Sonys PlayStation-Konsolen geprüft wird. Immerhin war "Call of Duty in den letzten 18 Jahren das meistverkaufte Spiel auf der PlayStation-Plattform". Die Analysten spekulieren über Einschränkungen, die Microsoft dazu verpflichten könnten, Sony die Spiele von Activision zu unveränderten Bedingungen anzubieten.

Trotzdem sieht Dan Ives von Wedbush eine etwa 80-prozentige Chance, dass der Deal grünes Licht erhält. Da ein einziger Entwickler im Gleichgewicht der Branchen-Mächte jedoch nicht allzu sehr ins Gewicht fallen dürfte - Microsoft kauft ja nicht Sony und Nintendo auf einmal - und es weiterhin andere starke Publisher auf dem Markt gebe, sei die Sorge um eine mögliche Monopolstellung doch eher klein.

"Die Übernahme ist zwar groß, aber Microsoft wird nicht zum größten Spielehersteller, sodass es schwer ist, von monopolistischem Verhalten zu sprechen", sagt die Chefanalystin von Creative Strategies, Carolina Milanesi gegenüber AFP. Ein Kräftemessen mit dem chinesischen Gaming-Riesen Tencent könne der Branche sogar guttun.

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