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Catherine: Full Body – Ménage à quatre

Im Remaster des puzzligen Seitensprung-Adventures kommt eine neue Verführerin hinzu.

Die runderneuerte Version des Anime-Abenteuers lässt sich mit einem guten Wein vergleichen, erklärt die rothaarige Trisha, die sich im sehr weit ausgeschnittenen Kleidchen im Intro von Catherine: Full Body auf einem Barhocker räkelt. Vollmundiger und gehaltvoller soll die Geschichte rund um den Beziehungsallergiker Vincent ausfallen, als noch im acht Jahre alten Original von Atlus' Persona-Studio. Für zusätzliche Gefühlsverwirrungen sorgt jetzt mit Qatherine, kurz Rin genannt, eine dritte Romanze, die das geruhsame Leben des 32-jährigen Slackers zusätzlich durcheinander wirbelt.

Für Vincent könnte eigentlich alles genau so bleiben, wie es ist: Er hat einen auskömmlichen, nicht allzu stressigen, Job, die Langzeitbeziehung mit der Schulfreundin Katherine ist zwar was eingefahren, aber bequem und abends trifft man sich mit den Kumpels im "Stray Shep" und trinkt ein paar Bierchen. Das Leben könnte so einfach sein. Wenn da nicht die dominante Freundin anfangen würde, mit Nachdruck Vorschläge wie Ehe und Nachwuchs zu unterbreiten.

Aus der Dreieck-Liebesbeziehung wird ein Romanzen-Viereck, als die unschuldig dreinschauende Qatherine im Leben von Vincent auftaucht.

Das geht Vincent alles viel zu schnell und der Beziehungsstress sorgt für Panikattacken und unüberlegte Handlungen, als er den Verführungskünsten der blonden Catherine nur zu gerne erliegt und mit der Schönheit in den Laken landet. Trotz aufkommender Gewissensbisse kann er von Catherine mit C nicht lassen und schätzt die ungezwungene Art des jungen Mädchens, die sich nicht für Ehe und Familie zu interessieren scheint.

Zu den zwangsläufig daraus resultierenden emotionalen Problemen der unheilvollen Ménage à trois gesellen sich noch spannende Mystery-Elemente zu der erwachsenen Story. Jede Nacht plagen den Seitenspringer schreckliche Alpträume, in denen er nur mit einer Herzchen-Unterhose bekleidet und einem Schmusekissen im Arm einen Turm aus Klötzchen erklettern muss. Schafft er es in dem knackigen Puzzle-Part des Spiels nicht, vor dem Ablauf eines Zeitlimits die Spitze zu erklimmen, brechen die Reihen unter ihm zusammen und er stürzt in den Tod. Was ernste Konsequenzen für Vincent hat, denn wer in diesem Traum stirbt, stirbt auch in der Realität von Catherine: Full Body.

Am liebsten hängt der beziehungsunwillige Vincent mit seinen Kumpels in der Bar 'Stray Sheep' ab.

Soweit in aller Kürze die Eckpunkte. Wenn ihr die sehr empfehlenswerte Mischung aus Anime-Adventure und Puzzle-Plattformer bislang noch gespielt habt, dann lege ich euch den Artikel des Kollegen Alexander ans Herz, der euch mehr Details zur spannenden Story liefert. Kennt ihr das Ur-Catherine, interessiert es euch bestimmt, mit welchen Neuerungen das Remaster aufwartet. Und das sind einige.


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Zuerst wird es noch dramatischer für das Gefühlsleben von Vincent. Dieser wird gleich zu Beginn des Spiels auf dem Weg zu seiner Stamm-Bar von einem miniberockten Mädchen über den Haufen gerannt. Es stellt sich heraus, dass die neue Bekanntschaft Qatherine, im Spiel kurz Rin genannt, heißt, an Gedächtnisverlust leidet und sich von einem Stalker bedroht fühlt. Vincent ist von der Geschichte berührt und verhilft Rin zu einem Job als Pianistin im Stray Sheep sowie einer Wohnung gleich neben seiner.

In seinen nächtlichen Albträumen muss Vincent Klötzchentürme erklimmen. Der ganz schön knackige Puzzle-Part von Catherine: Full Body lässt sich diesmal auch komplett überspringen.

Damit verschafft er sich natürlich eine weitere Problemquelle und muss sich im Lauf der Story nicht nur zwischen Katherine und Catherine entscheiden, sondern sich auch noch über seine Gefühle gegenüber Rin klar werden. Die tritt nicht so dominant wie seine Freundin und die lebenslustige Nebenbuhlerin auf und will erst von einer Beziehung überzeugt werden. Wenn Vincent das verhängnisvolle Liebes-Quadrat angeht, könnt ihr euch auf gleich fünf neue Enden freuen. Neben einem frischen Ausgang der Katherine und Catherine-Geschichte, gibt es mit Rin ein gutes, schlechtes und ein sogenanntes wahres Ende.

Ich merke schon, ich werde mich auf jeden Fall eine ganze Weile mit Catherine: Full Body beschäftigen. Gut zwanzig neue Anime-Sequenzen haben die Entwickler von Studio Zero entworfen und dabei nicht nur die Begegnungen mit Rin in Szene gesetzt, sondern auch Rückblenden aus dem Anfangstagen der Beziehung mit Katherine hinzugefügt.

Auch im Remaster wird Slacker Vincent in der englischen Übersetzung wieder von Troy Baker gesprochen. Fans können optional auch den japanischen Originalton und deutsche Untertitel wählen.

Kräftig überarbeitet wurde auch der Puzzle-Teil in den Albträumen von Vincent: Einer der Kritikpunkte am Original war der heftige Schwierigkeitsgrad der Klötzchenturm-Kletterei, der besonders in den späteren Kapiteln ordentlich anzog. Wenn ihr euch einfach nur für die Story interessiert, gibt es gute Nachrichten. In den Modi "Sicher" und "Leicht" braucht ihr euch nicht um ein Zeitlimit und Abstürze zu kümmern und könnt in aller Seelenruhe einen Weg nach oben finden.

Dazu verschiebt ihr wie gehabt Quader, um den gehörnten Vincent immer eine Ebene weiter zur Spitze zu befördern. Züge könnt ihr jederzeit und so viele ihr wollt zurücknehmen und wenn ihr gar keine Ahnung habt, wie es weiter gehen soll, nutzt ihr einfach die Autoplay-Funktion.

Fans der Klötzchen-Verschiebrätsel dürfen sich auf eine neue Remix-Variante freuen, in der neue Würfelformate im Tetris-Stil hinzukommen.

Auf Knopfdruck wird euch dann die Lösung angezeigt, Vincent klettert automatisch und ihr könnt jederzeit selbst wieder einsteigen, wenn der Groschen gefallen ist. Noch einfacher macht es euch der "Sicher"-Modus, da könnt ihr die Rätsel-Pyramiden gleich komplett überspringen und mit den verhängnisvollen Affären weitermachen. Aber das wäre Schade, denn das Puzzeln macht richtig Spaß. Besonders wenn ihr die optionale Remix-Variante benutzt, bei der die Pyramide nicht nur aus Quadern besteht, sondern das gesamte Tetris-Sortiment aus Bausteinen genutzt wird. Da muss man schon eine ganze Weile knobeln, um Viererblöcke oder T-Stücke so zu verschieben, dass ihr eine Stufe höher kommt.

Präsentiert wird die Geschichte des von Panikattacken geplagten Vincent von der rothaarigen Trisha, die das Remaster lasziv mit dem Bouquet eines vollmundigen Rotweins vergleicht.

Wichtige Tipps zur Lösung der geometrischen Knobeleien bekommt ihr dabei von anderen im Albtraum gefangenen Beziehungsverweigerern, die als auf zwei Beinen laufende Schafe dargestellt werden. Von den Leidensgenossen bekommt ihr die besten Strategien präsentiert, wie sich die Hürden am besten überwinden lassen oder ihr unterhaltet euch einfach über die Angst, erwachsen zu werden und Verantwortung übernehmen zu müssen. Merke: Willst du keine feste Bindung und hintergehst du deine Freundin, dann bist du ein (dummes) Schaf. Ein Glück, dass die Hauptgeschichte da deutlich subtiler und vielschichtiger daherkommt.


Entwickler/Publisher: Atlus Studio Zero/Atlus Erscheint für: PS4 - Geplante Veröffentlichung: 3. September 2019 - Angespielt auf Plattform: PS4

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