CD Projekt: Publisher verstehen Spiele nicht
Die Entwickler selbst wissen am besten, was ihr Spiel ausmacht.
Wenn The Witcher 3: Wild Hunt erscheint, dann weitestgehend ohne die Hilfe von Publishern. In mancher Hinsicht arbeitet man zwar zum Beispiel mit Bandai Namco zusammen, bemüht sich aber auch selbst sehr darum, über das Spiel zu sprechen.
Für CD Projekts Marcin Iwinski liegt das Problem darin, dass zu viele Studios ihre Vision aufgeben, wenn sie mit Publishern kooperieren. Denn die Entwickler selbst können am besten erklären, was ihr Spiel ausmacht und warum man es spielen sollte.
„Es gibt gute und es gibt schlechte Publisher", so Iwinski im Gespräch mit GamesIndustry, „aber nur der Entwickler kann die Realität verändern. Sie haben diese Vision, bringen diese Leidenschaft mit. Ein Mittelsmann erzählt eure Geschichte, aber dabei gehen vielleicht 50 Prozent eurer Botschaft verloren. Bei einem größeren Unternehmen geht das womöglich über mehrere Ebenen hinweg so."
„Ich möchte gerne eine Sache entmystifizieren, denn eine Menge Leute da draußen - wie auch wir selbst früher - glauben, dass ein Publisher oder Co-Publisher die Lösung für alles ist. Das ist Unsinn. So etwas gibt es nicht und in neun von zehn Fällen werdet ihr sehr enttäuscht sein. Wir waren es."
„Man muss es lernen und wenn man dann weiß, wie es funktioniert, kann man sich Unterstützung von außen dazu holen. Dann kann man nämlich einschätzen, was sie tun. Man weiß, wann sie ehrlich sind nimmt ihnen lausige Arbeit nicht einfach ab", so Iwinski. "Daraus entsteht wiederum eine ergiebige, nützliche und bedeutsame Zusammenarbeit. Man sollte nicht einfach sagen, 'macht alles für mich'. Sie verstehen euer Spiel nicht. Ihr seid diese leidenschaftlichen Leute, die Entwickler."
„Die Leute sollten in Betracht ziehen, ihre Message als Teil des Entwicklungsprozesses zu vermitteln. Man kann ein Spiel entwickeln und sich denken, dass es das beste der Welt ist, aber wenn ihr glaubt, dass das alles ist, dann liegt ihr absolut daneben."