CD Projekt: Wer Spieler zu sehr ausbeutet, bekommt die Konsequenzen zu spüren
Irgendwann werden sie schlicht und ergreifend die eigenen Sachen nicht mehr kaufen.
Ein Publisher, der seine Kunden zu sehr ausbeutet und immer mehr Geld von ihnen verlangt, wird nach Ansicht von CD Projekts Marcin Iwinski irgendwann die Konsequenzen zu spüren bekommen.
Als Beispiel dafür, wie man es machen kann, nennt er die Enhanced Edition von The Witcher 1, deren Verkaufszahlen nach der Veröffentlichung von kostenlosem DLC stiegen. Zugleich erhielten auch die vorherigen Käufer die vielen neuen Inhalte der Enhanced Edition umsonst als Update.
"Ich sehe leider, wie die Industrie dazu tendiert, den Spieler zu sehr ausbeuten. Ich denke, das werden die Publisher, die das tun, irgendwann zu spüren bekommen und letzten Endes werden die Leute aufhören, ihre Sachen zu kaufen", sagt er. "So funktioniert es einfach nicht."
Bei The Witcher 1 war es auch nicht einfach für CD Projekt, sich mit der Idee des kostenlosen Contents durchzusetzen.
"Es gab viele Diskussionen bei der Enhanced Edition von Witcher 1. Damals war es ein wenig anders, weil wir einen Publishing-Deal hatten, während wir heute Vertriebsvereinbarungen haben."
"Als wir diesen Publishing-Deal hatten, gingen wir zum Publisher und sagten, 'wir haben hier diese Idee, bei der wir all diese Sachen, all diesen neuen Content machen und man nichts dafür zahlt. Wir verteilen es kostenlos. Wie wäre das?' Der Publisher bekam plötzlich ganz große Augen und sagte, 'Whoa! Lasst uns 10 Dollar dafür verlangen! 10 Euro!' Aber wir glaubten, dass wir mehr Einheiten verkaufen würden, wenn wir es kostenlos machen", erklärt Iwinski.
"Und als wir es kostenlos anboten, sahen wir einen Anstieg der Verkaufszahlen der Enhanced Edition, weil es ein Zeichen des guten Willens war und das Produkt auffrischte. Man kann das immer aus zwei Blickwinkeln betrachten."
Das gleiche Spielchen wiederholte CD Projekt dann in diesem Jahr mit der Enhanced Edition von The Witcher 2 für die Xbox 360, deren neue Inhalte den PC-Nutzern ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.