Child of Eden PS3
Move und 3D vs. Kinect
Wiederum, nüchtern betrachtet habt ihr hier auch nur Level mit epischen Boss-Fights, aber es fühlt sich in dieser Ausführung nach mehr an und man kann hier leicht vergeben, dass diese Erfahrung auf dem normalen Schwierigkeitsgrad in wenigen, viel zu kurzen Stunden abgehandelt ist. Man muss immer noch Normal bewältigen, um zu Schwer zu kommen, wo man vor allem als Baller- und Shoot´em´Up-Spieler eigentlich weit besser von Anfang an aufgehoben wäre.
Trotzdem, es ist in seinem Herzen ein richtig gutes Shoot´em´Up und deren Sinn des Lebens ist nun mal der Highscore. Mit diesem, insbesondere dem Erreichen der hohen Ränge und dem Freischalten von all den schönen Dingen in einem traumhaft gestalteten, interaktiven Menüsystem hält das Spiel für viele, viele Durchgänge bei Laune.
Die PS3 mag zwar kein Kinect haben, dafür bietet Child of Eden hier jedoch 3D-Support. Ich bin normalerweise kein so großer Freund dieses Features - um nicht zu sagen, ich versuche es in den meisten Fällen nach kurzem Anspielen schnell zu vergessen -, hier jedoch, auf diesen Wegen voller fliegender, schwebender und sich drehender Abstrakte in Einklang mit den J-Elektro-Beats lebend, bietet es ein tieferes Erleben des Spiels. Es schafft die Greifbarkeit, die so oft beworben und so oft verpasst wird. Löscht die Lichter, setzt die Brille auf und greift zu Move. Es ist eine fast spirituelle Erfahrung.
Aber wie ich schon sagte. Wenn man das Gute jeden Tag konsumiert, lässt die Wirkung irgendwann immer nach. Selbst bei etwas so Gutem wie Child of Eden. Ich werde das aber ignorieren, da die PS3-Version von Spielern gekauft werden wird, die noch nicht das Vergnügen hatten. Und es ist ein Vergnügen, ein großartiges sogar. Aber Move, so gut und präzise es auch funktioniert, bietet nicht ganz das Maß der gelungensten Kinect-Momente und die waren es am Ende, die Child of Eden auf der Xbox den finalen Ritterschlag gaben. Ich liebe Child of Eden auch auf der PS3. Es hat nichts mit den Qualitäten der Konsole an sich zu tun, dass dieses rauschhafte, auch im Angesicht seines geistigen Vorgängers REZ einmalige Shoot´em´Up im Bereich der Steuerung leicht abfällt.
Ich lege es euch trotzdem ans Ballerherz und hoffe, dass ihr es für euch selbst erfahrt. Aber am Ende hat hier die vermeintliche Zukunft des controllerlosen Controllers die Nase vorn. Könnt ihr jedoch diesen Nachteil mit einem 3D-TV ausgleichen, dann bietet euch die PS3 eine andere Möglichkeit, noch tiefer in dieses Universum einzufliegen und hoffentlich niemals mehr zu landen. Und so bleibt am Ende das Gleichgewicht der Galaxis und der Wertung erhalten. Ach ja, es kostet hier auch gleich nur 30 Euro und das ist doch wirklich ein guter Deal.
Child of Eden ist ab sofort für die PS3 erhältlich. 360-Spieler sind schon seit ein paar Monaten in einer anderen Bewusstseinssphäre.