China lässt erstmal keine weiteren Online-Spiele zu, Titel in der Pipeline werden "auf Eis gelegt"
Chinas Regierung hat auf besorgte Eltern reagiert und stoppt die Zulassungen für neue Online-Games auf unbestimmte Zeit.
China hat sich wieder eine neue Maßnahme zur Bekämpfung der Spielsucht im eigenen Land ausgedacht: Zulassungen für neue Online-Spiele werden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Das wurde Berichten zufolge bei einem Treffen zwischen den chinesischen Behörden und den Branchenriesen Tencent und NetEase bekannt gegeben.
Neue Online-Spiele erstmal "auf Eis gelegt"
Das Treffen wurde von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Kommunistischen Partei Chinas, der Nationalen Presse- und Veröffentlichungsbehörde (NAPP), organisiert, damit die Behörden direkt mit Tencent, NetEase und weiteren Spielefirmen besprechen konnten, wie die Firmen die neuen Maßnahmen umsetzen werden.
Auch die chinesische Cyberspace-Verwaltung (CAC), das Ministerium für Kultur und Tourismus und die Glücksspielaufsichtsbehörde (NPPA) waren bei der Sitzung dabei, bei der das Aussetzen von Genehmigungen für neue Online-Games beschlossen wurde.
"Alle Glücksspielunternehmen müssen die Anordnungen der Bekanntmachung strikt durchsetzen und die Spielzeitbeschränkungen für Minderjährige gründlich umsetzen, wenn sie ihnen Online-Spiele zur Verfügung stellen, und sie dürfen Minderjährigen keine Online-Spielkonten und Transaktionsdienste in irgendeiner Form anbieten", schreibt die Nachrichtenagentur der chinesischen Regierung Xinhua.
Chinesische Regierung hält die Leine der Spielebranche immer kürzer
Dieser Schritt bedeutet, dass "alles auf Eis gelegt ist", heißt es in der South China Morning Post. Für die chinesischen Studios ist dies ein erneuter Schlag ins Gesicht. Immerhin leidet die Branche bereits unter den kürzlich beschlossenen und umgesetzten Regulierungen der Spielzeiten von Kindern und Jugendlichen.
Nach diesen Richtlinien dürfen Minderjährige nur noch am Freitag, Samstag und Sonntag sowie in den Ferien und an Feiertagen von 20:00 bis 21:00 Uhr online zocken. Am vergangenen Samstagabend brachte diese neue Regelung die Server von Chinas beliebtestem Online-Game Honor of Kings zum Einsturz, da sich innerhalb der Spielstunde zu viele Leute einloggen wollten.
Doch viele Eltern hatten Bedenken geäußert, dass Kinder Umgehungsmöglichkeiten für diese Regeln finden könnten. Und so wurde die Sitzung zwischen Behörden und Spielefirmen am Mittwoch einberufen, in der übrigens auch über Inhaltskontrollen für Videospiele diskutiert wurde. Besonders "falsche Werte" wie Geldanbetung oder "schwule Liebe" werden nicht gerne in Games gesehen.
Schwierig.