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Cinemaware-Gründer Bob Jacob über die Probleme von Filmumsetzungen

Zeit ist der ausschlaggebende Faktor

Defender of the Crown, Wings, It came from the Desert. Wer zu Amiga-Zeiten schon spielte (späte Achtziger bis Mitte Neunziger), der verehrt auch diese Spiele bzw. das Studio, das sie schuf.

Cinemaware wowte Computerspieler seinerzeit mit wunderschönen, handgemalten Grafiken, die man so damals noch nicht kannte - und waren damit eines der ersten Teams, die Videospiele zu den Entertainment-Gesamtpaketen erhoben, die sie noch heute sind. Spiele konnten schön sein, gut klingen und unterhalten wie ein Film. Wer hätte das damals gedacht?

Gamasutra hat sich nun mit Bob Jacob, dem Gründer dieser wegweisenden Firma, unterhalten.

Jacob sieht sich in der aktuellen Entwicklung, dass Spiele wie Uncharted und Call of Duty immer filmischer werden, bestätigt. „Ich wusste vor 23 Jahren, dass dies passieren würde. Es gab gar keine Frage“, so Jacob. „Dies war der Weg, den wir gehen mussten. Spiele mussten mehr wie Filme werden - vor Cinemaware waren sie alles andere als das.“

Als Beispiel führt er ein Textadventure von Infocom an: „Mir wurde schnell klar, dass ich mich nicht für eine Unterhaltungsform interessierte, in der ich erraten musste, was im Kopf des Programmierers vorging“, beschreibt Jacob seinen Gedankengang.

Trotz seiner Leidenschaft für filmische Interaktive Erlebnisse hat Jacob allerdings kein einziges gutes Wort für Filmumsetzungen übrig:

„Es gibt inhärente Probleme. Der Hauptgrund, warum soviele schlechte Spiele aufgrund von Filmlizenzen gemacht wurden, liegt einfach in einer Geschäftsrealität, die noch niemand überwinden könnte. Diese Realität ist einfach, dass die Zeit, die ein Film [vom „O. k.“ des Studios bis zur Veröffentlichung] nie länger als ein Jahr braucht. Was für ein Spiel kann man schon in einem Jahr machen? Meistens nur Mist.

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