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Cities Skylines: Sunset Harbor wird seinem Preis nicht ganz gerecht

15 Euro, die ihr nicht blind ausgebt.

Ein wenig mehr von allem. Damit lässt sich gut beschreiben, was Sunset Harbor, die jüngste Erweiterung für die erfolgreiche Städtebausimulation Cities Skylines, zu bieten hat. Auf der einen Seite ist das eine ausgewogene Mischung, auf der anderen Seite der Medaille sind das Dinge, die ebenso in die früheren DLCs für das Spiel hineingepasst hätten.

Das Hauptmerkmal von Sunset Harbor ist - passend zum Namen der Erweiterung - die Fischindustrie. Ihr errichtet Fischereihäfen und schickt von dort aus Fischerboote über die Flüsse und hinaus auf Seen oder an den Rand des Meeres, damit sie dort ihre Netze auswerfen. Bis ins letzte Detail geht dieses kommerzielle Element aber nicht, ein paar mehr zusammenhänge Gebäude und Attraktionen wie ein Sushi-Restaurant oder Fischmärkte hätten hier nicht geschadet. Insgesamt mangelt es der Fischerei als Industrie an dem Tiefgang, den die anderen Wirtschaftszweige im Spiel haben.

An anderer Stelle nutzt ihr Wasseraufbereitungsanlagen, um verschmutztes Wasser für die die erneute Verwendung aufzubereiten, und andere neue, hilfreiche Gebäude während weitere neue Bus-Systeme hinzugekommen sind, zum Beispiel ein Überland-Busservice für den Transport zwischen Städten. Ebenso habt ihr die Möglichkeit, einen Fliegerclub als zusätzliche Unterhaltungsoption zu bauen, von dort aus heben Klein- und Privatflugzeuge sowie Passagierhubschrauber ab.

Die Fischerei ist als neue Industrie dabei.

Hinzu kommen fünf neue Karten, auf denen ihr eure Städte errichten könnt. Passend zur Thematik spielt dabei natürlich das Wasser eine übergeordnete Rolle und ihr habt tropische, boreale oder gemäßigte Gebiete als Grundlage zum Aufbau eurer Metropolen. Eine gute Ergänzung zum vorhandenen Portfolio, das mittlerweile eine stattliche Anzahl erreicht hat, wenn ihr alle Erweiterungen berücksichtigt.

Insgesamt sind die Inhalte von Sunset Harbor definitiv nicht schlecht und im Grunde schöne Ergänzungen, zugleich stellt sich aber das Gefühl ein, dass 15 Euro dafür mindestens fünf Euro zu viel sind. Für den Preis erwarte ich ein wenig mehr. Die neuen Transportoptionen, die Fischerei und der Fliegerclub lassen eure Städte lebendiger wirken, das ist hier der andere rote Faden, der sich durch die Inhalte von Sunset Harbor zieht. Zugleich sind es nicht die revolutionären Neuerungen im Vergleich zu vorhandenen Transportmöglichkeiten, mehr eine weitere Option, die ihr dann habt, aber nicht zwingend benötigt.

Und als Bürgermeister habt ihr noch mehr zu tun und zu bauen.

Und: Neue Busse oder Fliegerclubs passen im Grunde nicht zur eigentlichen Fischereithematik. In Anbetracht dessen wirkt der Inhalt ein wenig zu bunt zusammengewürfelt. So, als ob sich die Entwickler die Fischerei als Hauptaufhänger ausgesucht hätten, aber später gingen ihnen die Ideen dafür aus. Vieles aus Sunset Harbor hätte ebenso gut in frühere Erweiterungen wie Mass Transit oder Industries gepasst. Macht es das am Ende schlechter? Qualitativ betrachtet nicht, wenngleich mehr Gebäude für die Fischereiindustrie wünschenswert gewesen wären. Ob euch der neue Content aber 15 Euro wert ist, das ist eine andere Frage. Wenn ihr so oder so alles kauft, wo Cities Skylines drauf steht, stört euch das wahrscheinlich weniger, alle anderen sollten es sich zweimal überlegen und vielleicht eher auf ein Angebot warten. Und wenn der Preis dann fällt, könnt ihr euch Gedanken über eine Anschaffung machen.


Entwickler/Publisher: Colossal Order/Paradox - Erscheint für: PC, PS4, Xbox One - Preis: 14,99 Euro - Erscheint am: erhältlich - Gespielte Version: Xbox One - Sprache: Deutsch - Mikrotransaktionen: nein


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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
In diesem artikel

Cities: Skylines

PS4, Xbox One, Xbox Series X/S, PC, Mac, Nintendo Switch

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