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City Life, Bangai-O-Spirits

Pixel Overload!

Die Umsetzung eines zwei Jahre alten, mäßig erfolgreichen SimCity-Klons vom PC auf das DS? Stoppt die Pressen!

So unspektakulär wie es sich anhört, ist es dann erst einmal auch. City Life, nicht direkt verwandt mit SimCity, lässt Euch wieder einmal als Bürgermeister freie Hand und Ihr setzt brav Gebäude für Gebäude in die Landschaft, ein paar Straßen dazwischen, hier etwas Polizei, dort etwas Vergnügung. Dann noch den Strom und Müll nicht vergessen und abwarten, ob das Konstrukt eine positive Bilanz auswirft.

Und das kann lange auf sich warten lassen, wenn Ihr den kleinen, aber ausgesprochen feinen Kniff von City Life ignoriert. Sechs unterschiedliche Sozialschichten wollen geschickt ausbalanciert werden. Einfache Tagelöhner brauchen einen Job und preiswerte Wohnlagen, Banker dagegen konservativen Luxus. Superreiche lieben es, in bevorzugt geschlossenen Anlagen unter ihresgleichen zu sein, während die Alternativen doch lieber gemischtes Volk und preislich unteren Mittelstand favorisieren. Traditionsbewusste Arbeiter und junge, hippe, dynamische Trendsetter passen mit ihren Lebensentwürfen nicht gut zusammen und möchten das auch in ihrer Umgebung ausgedrückt sehen.

Unter der Oberfläche brodelt sozialer Sprengstoff! Hättet Ihr bei dem Bild nicht gedacht, oder?

Und trotzdem müsst Ihr sie alle nicht nur in einer Stadt unterbringen, sondern auch noch kritische Schnittmengen bilden. Schließlich hält wie im richtigen Leben ein komplexes Geflecht aus wirtschaftlichen Abhängigkeiten das Sozialgefüge zusammen und wehe, Ihr dreht an den falschen Schrauben. Baut Ihr ein einfaches Tagelöhner-Viertel mit immer besseren Schulen, attraktiven Freizeitmöglichkeiten und so weiter aus, verschiebt sich schon bald die Zusammensetzung der Bevölkerung, die Bauausrichtung ganzer Viertel passt nicht mehr zusammen und das Gefüge Eurer Stadt kann ins Wanken geraten, obwohl Ihr eigentlich nur etwas Gutes tun wolltet.

City Life bezieht seinen Reiz aus dem feinfühligen Ausbalancieren der Schichten miteinander, aber leider tut es gerade anfangs auch sein Bestes, Euch davon abzuhalten. Neben dem Einstieg für Tüftler dank eines eher mäßigen Kampagnen-Tutorials und der nicht übertrieben hilfreichen Anleitung, fehlt auf dem DS im Vergleich zum PC vor allem eine wirklich deutliche, sofort erkennbare Markierung der verschiedenen Sozialzonen. Um besser planen zu können, klickt Ihr Euch häufig zeitraubend durch einzelne Bauwerke und versucht, Euch auf dem Laufenden zu halten.

Auch die restliche Übersicht leidet unter dem kleinen Display deutlich, selbst wenn man sich alle Mühe gab, das Beste daraus zu machen. Sollte Eure Stadt irgendwann richtig Fahrt aufnehmen, werdet Ihr Eure liebe Mühe haben, Euch in Eurer eigenen Schöpfung zurechtzufinden, denn auch die Übersichtskarten tragen nicht zur Verbesserung Eurer Sehfähigkeit bei.

Seht Ihr aber von den offensichtlichen Schwächen dieser Konvertierung ab, leistete Monte Christo Games ganz Arbeit. City Life bereichert das alte Konzept um die spannende Sozialschichten-Komponente, die allerdings durch die mangelnde Kennzeichnung ein gutes Stück leidet. Trotzdem: Hinter der krümeligen Fassade ticken die präzisen Uhrwerke einer komplexen Wirtschaftssimulation, die selbst für ambitionierte Bürgermeister genug Tiefgang mitbringen sollte.

City Life ist im Handel für den DS erhältlich.

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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Bangai-O Spirits

Nintendo DS

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City Life DS

Nintendo DS

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