Codename: Panzers - Cold War
Neue Technik, alte Schwächen
Überhaupt verfügt jeder Truppentyp über spezielle Fähigkeiten, die Euch in den verschiedenen Situationen von Nutzen sind. Gewöhnliche Soldaten behindern die Sicht der Gegner mit Rauchgranaten, einige Panzer können zwischen Waffen für Panzer- und Luftabwehr wählen, andere wiederum entscheiden sich für einen schnelleren Motor.
Diese Dinge sind aus dem Grund wichtig, da Cold War – wie seine Vorgänger – wieder ein Taktik-Strategiespiel ist und viel Wert auf das Stein-Schere-Papier-Prinzip legt. Insofern zerfetzen Bazooka-Squads ohne Probleme einen Panzer, während Flammenwerfer mit Soldaten kurzen Prozess machen. Generell sollte man seinen Infanteristen immer zumindest eine Einheit Sanitäter zur Seite stellen, um etwaige Verluste zu minimieren. Glücklicherweise funktionieren Dinge wie Heilung, Reparatur von Fahrzeugen oder der Munitionsnachschub für Panzer automatisch innerhalb eines bestimmten Radius, weswegen Ihr Euch voll und ganz auf das weitere Vorgehen auf dem Schlachtfeld konzentrieren könnt.
.Darüber hinaus sammeln Fußsoldaten und Fahrzeuge während einer Mission Erfahrungspunkte und behalten sie ebenfalls bei der Übernahme in den nächsten Einsatz. Maximal erreichen sie den dritten Level und verdienen sich somit neben zusätzlichen Lebenspunkten auch noch einen Angriffsbonus hinzu.
Um Cold War optisch gekonnt in Szene zu setzen, greift Entwickler Stormregion auf die hauseigene, dritte Version der Gepard-Engine zurück, die nun unter anderem Vertex- und Pixel Shader 3.0 beherrscht. Gerade die Detailverliebtheit fällt schon im ersten Level direkt ins Auge.
Soldaten, Flugzeuge und Umgebung spiegeln sich bei Regen klar und deutlich sichtbar in den schönen Pfützen, in der Nacht kreisen Mückenschwärme um Straßenlaternen, effektvolle Explosionen erhellen die Dunkelheit und lassen die nähere Umgebung kurzzeitig schimmern. Die scharfen Texturen und gelungenen Animationen unterstreichen diese optische Pracht.
Außerdem brechen Gebäude dank einer Echtzeit-Physik-Simulation korrekt zusammen. Nehmen wir als Beispiel mal einen Baukran, der – je nachdem, aus welcher Richtung der Beschuss kommt – zu einer anderen Seite kippt und so umstehende Häuser und Einheiten in Mitleidenschaft zieht (Hier im Video zu sehen). Selbst das wechselnde Wetter hat Einfluss auf die Kämpfe. So verschlechtern sich mitunter Sichtweite, Geschwindigkeit oder Reichweite der Geschosse. Den Tag- und Nachtwechsel, der beim Sonnenuntergang beziehungsweise -aufgang ein schönes Licht- und Schattenspiel auf den Bildschirm zaubert, wollen wir natürlich keineswegs unterschlagen.
Es versteht sich von selbst, dass solche eine optische Pracht einen entsprechenden Rechenknecht erfordert. Für die Preview-Version muss bereits ein Core2Duo mit 2,2 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher und eine Grafikkarte mit 256 MB ran - ganz auf Empfehlung seitens des Publishers.
Was bleibt sonst noch zu erwähnen? Der Soundtrack funktioniert wunderbar motivierend, wurde rasant komponiert und treibt Euch somit gar ein wenig an. Die restlichen Effekte besitzen ähnliche Qualität, gerade Explosionen sind recht wuchtig in den Boxen zu hören, sodass man am liebsten möglichst viel in die Luft jagen will. Einen Multiplayer-Modus hat Codename Panzers: Cold War ebenfalls im Gepäck, in der Preview-Fassung glänzte der aber noch durch Abwesenheit. Geplant sind allerdings zwischen 15 und 20 Multiplayer-Karten sowie drei Spielmodi (Herrschaft, Kooperation, Teamspiel).
Schon jetzt macht Codename: Panzers - Cold War in den ersten fünf Missionen einen sehr guten Eindruck und ist – vom bisher gesehenen zu urteilen – ein würdiger Nachfolger. In Sachen Gameplay orientiert man sich am bewährten Ablauf, was keineswegs schlecht ist. Nach wie vor verlangt das Spiel nach einer durchdachten Taktik, wodurch Ihr Eure Einheiten gut im Auge behalten solltet.
Unbedingt verbessern müssen die Entwickler noch das manchmal kaum nachvollziehbare Verhalten der KI. Ob das bis zum Release im März klappt? Wer weiß, wird sich aber später in unserem Test zeigen. Ansonsten dürfte Cold War die Panzers-Veteranen voll zufrieden stellen und selbst diejenigen anlocken, denen das Szenario „Zweiter Weltkrieg“ mittlerweile schon zum Hals raushängt.
Im kommenden Monat rollen die Panzer wieder.