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Colin McRae DiRT

Zehn Fakten, eine Wertung, viel Matsch!

3. Schadensmodell

Nach einem etwas zwiespältigen Ausflug in das Reich der Physik, nun zu einem Thema, bei dem es wirklich nichts zu Meckern gibt. Es geht dabei um das Schadensmodell, das durch die detaillierten Fahrzeuge und die komplette Inneneinrichtung jeden Crash zu einem Erlebnis macht. Da deformieren sich Karosserie-Teile, splittern Glasscheiben und knicken Leitplanken ein.

Mit einem solchen Wagen kommt man nur als Rookie ins Ziel.

In den niedrigeren Schwierigkeitsgraden, wo der Schaden weniger Auswirkungen auf das Fahrverhalten hat, erreicht man das Ziel oft nur mit einem Auto-Wrack. Doch die Zerlegbarkeit besitzt nicht nur Schauwert. Jedes Bauteil wird von den Unfällen unterschiedlich in Mitleidenschaft gezogen und fällt manchmal auch ganz aus. Ab dem zweiten Schwierigkeitsgrad gibt es dann den 'Terminal Damage', der das unweigerliche Rennende bedeutet.

Da sich die Streckenbegrenzungen realistisch verhalten und man sich so auch mal in einer Leitplanke verhakt, kann man sein Auto jederzeit manuell auf die Fahrbahn befördern. Das kostet im Idealfall nur ein paar Zehntel und ist so recht fair gelöst. Auch kann man dadurch im Handumdrehen einen Ausflug in die Pampa korrigieren, der bei den kniffligen Rallye-Strecken einem sonst die gute Zeit versemmelt. Übrigens besitzt man bei DiRT einen deutlich größeren Auslauf als bei vergleichbaren Spielen. Ohne unsichtbare Wände wird man abseits der Straße nur von Steinen, Bäumen und Abgründen mit fatalem Ende gestoppt.

4. Spielmodi

Bei Rally-Raid geht es im Pulk hart zur Sache.

Im Internet stößt man immer wieder auf notorische Nörgler, die sich über wirklich jedes Feature aufregen können. Da wagen die Entwickler mal eine Erweiterung der Marke und bauen neben klassischen Rallye-Inhalten auch neue Rennserien und Herausforderungen ein, um neue Zielgruppen zu erschließen, schon wird über mangelnden Fokus geschimpft. Dabei besteht ein Großteil der Strecken – genauer gesagt: 36 von 58 Rennstrecken - weiterhin aus klassischen Rallye-Abschnitten. Dazu kommen nochmal 12 Hillclimb-Herausforderungen, die sich ähnlich gut spielen.

Wer sich im höchsten Schwierigkeitsgrad bewegt – also am meisten Geld kassiert (siehe Vorschau) –, kann bis kurz vor dem Ende ganz allein gegen die Zeit seine Runden drehen. Von mangelndem Fokus dürfte also absolut keine Rede sein.

Man muss aber eingestehen, dass die Rennen gegen KI-Fahrer nicht den hohen Standard der Zeitfahrten erreichen. Der Computer stellt sich zwar weder sonderlich intelligent noch sonderlich dumm an, doch das lieblose Design der Rundkurse und die oftmals trägen Fahrzeuge verbreiten gepflegte Langeweile.

5. Präsentation

Noch so ein zweischneidiges Schwert: Während Menüs und Animationen über jeden Zweifel erhaben sind, fällt der geschwätzige Kommentator recht schnell in Ungnade. Ständig wird man von dem nervigen Zeitgenossen direkt angesprochen und bekommt eine Floskel nach der anderen an den Kopf geworfen. Klar wollen wir ein Rennen gewinnen, doch ein „Wir treten an, um zu gewinnen.“ passt besser in ein Lehrvideo als in ein Videospiel.

Doch abgesehen von diesem nervigen Detail gibt sich der Titel wirklich alle Mühe, den Offroad-Sport bombastisch in Szene zu setzen. Besonders faszinierend ist die Kombination aus herausragender Grafik und schickem Replay-Modus. Neben den üblichen Kamera-Einstellungen sorgt vor allem die Zeitlupe für einige beeindruckende Momente. Speziell die Unfälle sehen in Slowmotion einfach noch eine ganze Ecke spannender aus. Leider kann man die Replays nicht speichern und zum Beispiel an Freunde verschicken.