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Colin McRae DIRT

Es wird richtig schmutzig!

Drei Jahre ist es nun schon wieder her, seit es das letzte Mal mit Colin McRae über Stock und Stein ging. Drei Jahre, in denen die Konkurrenz kein Auge zu getan hat und den Markt mit einigen Perlen bereicherte. GTR2, Burnout Revenge, RACE oder FlatOut 2 – um eine Handvoll zu nennen. Das Entwicklerteam von Codemasters lag währenddessen aber nicht faul auf der Haut rum, sondern nutze die Zeit zu ihrem Vorteil. Denn nun, nach mehr als 36 Monaten, kehrt der Rallye-Titel zurück mit einer Grafik, bei der einem alleine schon durch das Anschauen der Screenshots die Freudentränen kommen. Hinsichtlich der optischen Gestaltung ist somit alles in Butter. Jetzt müssen die Entwickler nur noch beweisen, dass der Titel auch beim Spielgefühl erneut überzeugen kann.

Holterdipolter

Nichts neues, aber auch nicht nichts schlechtes – die Wiederholung vom Band.

Zuvor muss jedoch eine wichtige Frage gestellt werden: Ist Colin McRae: DIRT wie seine Vorgänger ein reines Rallye-Spiel? Nein! Schon das Fehlen des Wortes „Rally“ im Titel gibt einen dezenten Hinweis darauf. Fakt ist, Ihr dürft Euch diesmal in Modi austoben, die Euch in normal übliche Rennen schicken. Sprich: Ihr müsst als erster durchs Ziel flitzen. Die klassischen Rallye-Etappen, in denen Ihr gegen die Uhr antretet, sollen aber nach Aussage weiterhin vorhanden sein.

„Rallyecross“ sorgte bereits in Colin McRae Rally 2 für spannende Wettkämpfe. Mit bis zu sieben Gegnern streitet Ihr Euch um die Spitzenposition im Feld. Ähnlich spannend gestaltet sich „Hillclimb“. Wie der Name schon verrät, jagt Ihr hier einen Berg in den Rocky Mountains hinauf, genauer gesagt den Pikes Peak im Bundesstaat Colorado. Bei solch einer steilen Strecke mit einer Länge von 12,4 Meilen und mehr als 150 Kurven, sitzt Ihr selbstverständlich am Steuer eines Wagens mit ordentlich Pferdestärken unter der Haube. Doch nicht nur die Geschwindigkeit zählt, sondern auch Eure Konzentration. Wer an einem Berghang von der Piste abrutscht, der hat am besten einen Schleudersitz im Fahrzeug versteckt. Wieder etwas komplett anderes bietet die Spielvariante „Rally-Raid“. Mit 4x4-Geländewagen und Trucks durchkämmt Ihr unter anderem die einsame Wüste von Kalifornien. Vorgegebene Straßen oder eine klassische Streckenbegrenzung gibt es dabei nicht. Der Zweikampf mit den konkurrierenden Fahrern dürfte sich demnach also recht interessant gestalten.

Einmal rund um die Welt

Bäume werfen realistische Schatten.

Die verschiedenen Spielmodi führen Euch in insgesamt acht Länder. Wer also schon immer mal durch Spanien, Deutschland, die USA, Schottland oder Frankreich rasen wollte, der kommt hier auf seine Kosten. Egal ob Bergstraßen, staubige Pisten oder Weingärten - neben Fanatasiekursen sorgen erstmals in der Colin McRae-Reihe auch nachgebaute Originalstrecken für Spielspaß. Die nötige Abwechslung kommt übrigens mit Hilfe des dynamischen Karrieremodus zustande. Durch eine Art Wettbewerbs-Pyramide könnt Ihr darin über unterschiedliche Wege an die Spitze des Fahrerlagers gelangen. Solltet Ihr stattdessen eher auf eine Story á la DTM Race Driver 3 Wert legen, dann werdet Ihr mit Colin McRae: DIRT nicht glücklich. Die Entwickler konzentrieren sich nämlich lieber auf die eigentlichen Veranstaltungen, anstatt nebenbei noch eine Geschichte zu erzählen.

Wer in den einzelnen Rennen am Ende die Nase vorne hat, darf sich zudem noch über ein saftiges Preisgeld freuen. Diese hart erarbeitete Kohle könnt Ihr anschließend sogleich wieder in insgesamt 46 Fahrzeuge investieren. Der Fuhrpark bietet dabei für fast jeden Geschmack das passende Vehikel. Neben Audi Quattro, Subaro Imprezza oder Peugeot 206, erwarten Euch auch reine Konzeptstudien, wozu etwa der von Rallye-Experte Colin McRae höchst persönlich kreierte R4 zählt.

Neon sorgt für leuchtende Augen

Gekonnt durch die Kurve gedriftet.

Das Herzstück von Colin McRae: DIRT ist ohne Zweifel die Grafikengine „Neon“. Bereits vor mehr als 18 Monaten begann das Team mit der Entwicklung des komplett neuen Grundgerüstes, das ohne eine einzige Zeile Code aus den Vorgängern auskommt und speziell auf die Next-Gen-Plattformen zugeschnitten wurde. Das dem auch so ist, merkt man den ersten Screenshots bereits mehr als deutlich an. Nicht weniger beeindruckend klingen die technischen Details von Neon: 20.000 Polygone und ein umfangreicher Gebrauch von Normal Mapping lassen vor allem die Fahrzeuge außerordentlich gut aussehen.

Der große Schwachpunkt der Vorgänger waren jedoch keineswegs die Vehikel, sondern die nicht gerade mit Schönheit protzenden Strecken. In diesem Bereich ist ebenfalls Besserung in Sicht: Reifenspuren anderer Fahrzeuge lassen sich im Sand erkennen, Zäune zersplittern in diverse kleine Einzelteile und die Windverhältnisse werden zu jeder Zeit physikalisch korrekt berechnet. Sämtliche Objekte, mit denen Euer Wagen im Spiel kollidieren kann, sollen übrigens zerstörbar sein. Das dies jedoch ebenso auf Euren fahrbaren Untersatz zutrifft, merkt man am Beispiel von Bäumen. Wer in seinem Fahrzeug mit genügend Wucht einen Baum knutscht, der kann anschließend seine um den Stamm gewickelte Karosserie gemütlich wieder abkratzen.

Die Servicecrew darf sich also auf jede Menge Arbeit freuen und die Zocker auf ein aller Wahrscheinlichkeit nach hervorragendes und vielseitiges Rennspiel.

Colin McRae: DIRT soll noch in diesem Jahr für PC, Xbox 360 sowie Playstation 3 erscheinen. Der Veröffentlichungstermin schwankt zwischen 1. Quartal und Sommer.

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