Command & Conquer 3
Sofa-Commander: An die Front!
Es gibt zwei Dinge, die Hardcore-Gamer bis vor Kurzem nur auf dem PC gespielt haben. Zum einen waren das Ego-Shooter. Nun gut, hier ist die Front schon vor einiger Zeit gebröckelt und seit Konsolen auch mit Online-Anbindungen gesegnet sind (Halleluja!), erfreuen sie sich auch dort immer größeren Zulaufs.
Das zweite "heilige" Genre ist das der Echtzeitstrategiespiele. Ohne Maus und Tastatur? "Undenkbar!" - meinen viele, doch spätestens seit der durchaus gelungenen Umsetzung von Schlacht um Mittelerde 2 lassen sich auch hier immer mehr Gamer von der Machbarkeit überzeugen. Kein Wunder also, dass mit dem Erscheinen von Command & Conquer 3: Tiberium Wars für PC auch eine Xbox 360-Fassung veröffentlicht wurde und die Herzen der Konsoleros erobern will. Aber funktioniert das wirklich?
An alle Zweifler dort draußen: Ja, erstaunlicherweise sogar ziemlich gut. Natürlich sind der Steuerung per Game-Pad einige Zugeständnisse zu machen, doch im Großen und Ganzen ist das Handling überwiegend gelungen. Zum Teufel im Detail später mehr. Zunächst einmal Grundsätzliches über den Unterschied der beiden Spielversionen.
Inhaltlich sind die beiden Games quasi identisch. Ihr spielt dieselben Missionen, seht die Zwischensequenzen mit denselben Schauspielern und folgt einer zweigeteilten Kampagne auf Seiten der GDI beziehungsweise der Nod in jeweils fünf Akten. Nicht zu vergessen die Handvoll Einsätze mit den Scrin. Wie, was soll das heißen, Ihr wisst nicht, was Nod oder GDI bedeutet? Ich könnte ja etwas faseln von "Noobs", will es aber mal bei einem verständnislosen Kopfschütteln belassen.
O.K.: Command & Conquer 3 versetzt Euch ins Jahr 2047 und den dritten Tiberiumkrieg. Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen GDI (Global Defense Initiative) und der Bruderschaft von Nod beflügelt auch diesmal wieder die effektvollen Schlachten. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht das Tiberium: Ein Rohstoff außerirdischen Ursprungs, der ultimative Möglichkeiten bietet, aber höchst schädlich für die Umwelt ist und weite Teile der Erde bereits verseucht hat. Dieser Hintergrund wird durch minutenlange Zwischensequenzen angereichert, die von echten Schauspielern in Szene gesetzt werden - ein Markenzeichen der C&C-Reihe. Zu den Protagonisten gehört auch diesmal wieder der Bösewicht Kane. Aber auch Mime Michael Ironside belebt seine Rolle als General der GDI aufs Neue.
Ihr schlüpft zunächst in die Rolle eines Kommandanten der GDI, die nach einem Angriff auf die Raumstation Philadelphia ein wenig ins Führungslose Chaos abdriftet. Erst nachdem Ihr den ersten von insgesamt fünf Akten der GDI-Kampagne absolviert habt, dürft Ihr auch die ebenso vielen Kapitel der Nod-Kampagne angehen und dem Traum von der Weltherrschaft nachjagen. Prinzipiell sind zwar beide Abenteuer vom Aufbau her gleich, doch viele unterschiedliche Missionen und teilweise auch Szenarien machen das Spielen aus anderer Perspektive absolut lohnend. Nicht zuletzt, weil sich die Einheiten beider Parteien spielerisch deutlich unterscheiden und daher die Motivation hoch bleibt. Weitere Details zu Story und Gameplay könnt Ihr übrigens unserem Test zur PC-Fassung entnehmen.
Gameplay-technisch unterscheiden sich PC- und 360-Fassung auf den ersten Blick nicht. Ihr verfügt über die jeweils gleichen Einheiten und auch bei der Xbox 360-Version zieht der Schwierigkeitsgrad erst ab Akt 3 an, dann aber richtig. Gravierend verschieden ist jedoch die Spielerfahrung in Sachen Handling.