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Command & Conquer 4: Tiberian Twilight

Testspiel abgeschlossen

Windräder rotieren neben einem kleinen Mutanten, der an einem Spieß über einem Lagerfeuer brutzelt. Aus einer Häuserruine scheinen Flammen. Das Ambiente stimmt auf Endzeit ein. Die Erde, und mit ihr die Menschheit, steht am Abgrund. Plötzlich reißt euch eine Meldung aus den Gedanken: „Feindliche Struktur gesichtet!“ Eva, die weibliche Stimme in eurem Funkverkehr, informiert euch über das Geschehen auf dem Schlachtfeld. Eva sitzt im GDI-Crawler, der Basiseinheit eurer Einsatztruppe. Der Crawler ersetzt die Stützpunkte früherer C&C-Spiele und produziert neue Streitkräfte. Die könnt ihr per Mausklick in Auftrag geben, genügend Command-Punkte vorausgesetzt.

„Wir haben eine Einheit verloren, Sir.“ Verflixt, die Dame könnte auch mal positivere Nachrichten übermitteln. Mit „Q“ markiert ihr auf einen Schlag alle Einsatzkräfte und schickt sie zur Front. Es gilt, in der Kampagne „The Man who killed Kane“ die Bruderschaft von NOD zu besiegen, denn Oberglatzkopf Kane ist zurück – in den Zwischensequenzen natürlich wieder gespielt von Altmeister Joe Kucan. Doch ist Kane diesmal überhaupt der Schurke? Entwickler EA Los Angeles verspricht, sämtliche losen Handlungsfäden aus den Vorgängern aufzugreifen und zu einem Ende zu führen, bei dem laut eigenen Angaben „Schwarz und Weiß verschwimmen“. Das Ende des Tiberiums? Klingt in der Tat spannend.

Als Raj Joshi beim Mittagessen in der EA Lounge sein Fotohandy zückt und ein Bild seines soeben servierten Cheeseburgers knipst, wirkt das schon ein wenig skurril. „Ich muss das visuell festhalten, das mache ich häufig“, verkündet der indischstämmige Amerikaner, der als einer der Produzenten von Command & Conquer 4 unter anderem für die Benutzeroberfläche verantwortlich ist. Dabei wirkt sein Burger in der deutschen Electronic-Arts-Zentrale in Köln nicht gerade wie etwas Besonderes. Ein solides Stück Hackfleisch mit Weißbrot, Ketchup und Fritten eben.

Posiert für Eurogamer vor dem Rhein: Raj Joshi, einer der Produzenten von Command & Conquer 4.

Überträgt man die Situation auf ein Spiel, hätte Joshi auch einen Screenshot von Command & Conquer 4 schießen können. Hier holpern Einheiten über das Gelände, werden mit Aufziehrahmen markiert und über einen Miniradarschirm kontrolliert: Das kommende Echtzeitstrategiespiel sieht so aus, wie Echtzeitstrategiespiele aussehen – wie immer. Und das trotz neuer, dynamischer Beleuchtung und opulenter Waffeneffekte, für die die Entwickler sogar einen Kerl aus dem Spezialeffekte-Team der Fernsehserie Battlestar Galactica angeheuert haben.

Joshi beurteilt die Lage anders: „Einige der vorherigen C&C-Teile machten bereits eine gute Figur, aber ihnen fehlte der entscheidende Schritt in Richtung modernes Aussehen. Wir versuchen jetzt, in die nächste Stufe einzutreten und sind sehr stolz auf das, was wir erreicht haben.“ Die Richtung stimmt auf jeden Fall. Dennoch räumt auch Joshi selbstkritsch ein, dass das Potential des Genres noch nicht ausgeschöpft ist: „Die größte technische Hürde markiert die Zahl der Einheiten, die sich gleichzeitig auf dem Bildschirm befinden. Ich denke, das wird sich erst dann dramatisch ändern, wenn die Grafikkarten diese Menge an Dingen auf dem Bildschirm in einer hohen Auflösung beherrschen.“ So viel zur Theorie. Jetzt folgt die Praxis: ein komplett spielbares Level!

„Ungenügend Command-Punkte“ verkündet die Funkstimme. Verflixt, ihr braucht aber das frische Fluggerät. Gut, dann muss eben einer von diesen Raketenwerfer-Türmen dran glauben, der die Absturzstelle eures Raumtransporters bewacht.

Hilfreich: Ein Schutzschild.

Einheit markiert und „Entfernen“ gedrückt, schon explodiert das Gerät und Punktenachschub wandert auf das Konto. Oh grausame Welt da draußen. Ja, es ist nicht leicht, ein Gott zu sein. Am oberen Bildschirmrand verkündet eine Anzeige, dass die Reparatur des benötigten Transporters mittlerweile zu 59 Prozent abgeschlossen ist. Durchhalten.

Bei dem spielbaren Abschnitt handelt es sich um den gleichen Level, den die Entwickler im August kurz vor der gamescom präsentiert hatten (siehe auch unsere erste Vorschau zu Command & Conquer 4). Eine Mission in der Mitte der GDI-Kampagne. Allerdings fallen diverse Detailveränderungen auf. So braucht ihr zum Beispiel keinen Truck mehr zu schützen. Die Entwickler schrauben unter Hochdruck an solchen Kleinigkeiten. „Die Balance im Spiel ist uns am wichtigsten“, erklärt Joshi die neuen Gegebenheiten. „Wir verändern am laufenden Band solche Sachen. Um uns auf diese Feinheiten konzentrieren zu können, beschränken wir uns auch auf den PC als Plattform für unser Spiel. Eine Konsolenfassung befindet sich nicht in Arbeit.“