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Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand

Yuriko-Time

Viele Strategie-Titel gab es im letzten Jahr nicht zu bestaunen. Während in diesem Jahr gleich mehrere große Serien mit einer Fortsetzung den Wettbewerb ankurbeln, ließ 2008 lediglich EA mit Alarmstufe Rot 3 seine Fans nicht im Stich.

Wie befürchtet, lieferten die Amerikaner nur wenig neue Impulse und setzten auf trashige Videosequenzen und einen starken Multiplayer. Trotzdem fand der Titel seine Zielgruppe und erhält bereits im Frühjahr Nachschub mit der Erweiterung Uprising, die sich allein auf Kampagne und Skirmish konzentriert.

Die neuen übermächtigen Super-Einheiten tauchen wegen des fragilen Balancings erst einmal nicht im VS.-Multiplayer auf. Schade, wenn man bedenkt, was wir für einen Spaß damit hatten. Laut Senior Producer Amer Ajami könnte die Einbindung später aber über einen Patch erfolgen.

Neben neuen Mini-Kampagnen für die drei unterschiedlichen Parteien, die das Geschehen am Ende des Hauptprogramms aufgreifen – die Allierten schlagen Japan und Sowjetunion -, bekommt auch das psionische Wunder Yuriko eigene Missionen verpasst. In den vier Aufträgen wird die Geschichte ihrer Herkunft, ihres Ausbruches aus der Sicherheitsverwahrung und ihre Rückkehr in die kaiserliche Armee näher beleuchtet.

Mit einem solchen Bulldozer-Panzer macht das Überrollen gleich doppelt so viel Spaß.

Ungewöhnlich sind dabei vor allem Perspektive und Einheitengröße. Statt wie gewohnt aus weiter Entfernung seine großen Armeen zu befehligen, untersteht nur Yuriko Eurem Kommando. Wie bei einem Dungeon Crawler schlagt Ihr Euch mit ihren gerade erwachten Fähigkeiten durch die Hochsicherheitsanlage, zerlegt mit Telekinese Roboter, betäubt mit einer Schockwelle Soldaten und zieht sie mit Gedanken-Kontrolle auf Eure Seite.

Extra für diese Kampagne wurden Grafik und Physik-Engine kräftig aufgemöbelt und wirken wie aus einem Guss. Mit modernen Titeln a la Dawn of War II oder Empire: Total War kann das Gezeigte zwar immer noch nicht mithalten, dafür begeistern geschmeidige Animationen und das erneut gelungene Art-Design. Wer die neue Giga Fortress der Japaner einmal in Aktion gesehen hat und zu schätzen weiß, wie sie sich aus dem Wasser erhebt und einen gewaltigen Laser-speienden Roboter-Kopf formt, wird sich auch diesmal für die abgedrehten Einheiten und die trashige Story begeistern.

Die Giga Fortress als schimmende Waffenplattform und als fliegender Roboterschädel mit Super-Beam.

Abseits von Hover-Artillery, Energie-Bogenschützen und Harbringer Gunship liefern die EA Studios jede Menge Detailverbesserungen, die auf dem Community-Feedback basieren. Ob kleine Video-Sequenzen in den einzelnen Missionen, ein wirklich gewaltiger Skirmish-Modus mit Strategieteil oder die Rückkehr der World Domination-Variante, die Amerikaner wollen mit Umfang punkten. Wer wirklich alle Commander Challenges bezwingen möchte, wird viele, viele Stunden beschäftigt sein. Hoffen wird mal, dass die 50 Gefechte gegen den Computer trotz ihrer vielen Spezialbedingungen (kein Fog of War, unendlich Gold,...) nicht zu langatmig ausfallen.

Doch egal ob die Entwickler dabei die Geschichte des Alternativ-Universum fortführen, den Aufstand der besetzten Länder beschwören oder aber taktische Skirmish-Gefechte für Profi-Strategen liefern, Fans werden begeistert sein und einfach zugreifen. Der Rest schaut sich wahrscheinlich sowieso nach innovativeren Alternativen um, die in diesem Jahr PC und Konsole stürmen. Neu heißt zwar bekanntlich nicht gleich besser, doch so langsam setzt das Command & Conquer-Grundgerüst Staub an. Für die nächste Auflage sollten die Entwickler dementsprechend eine Generalüberholung anstreben, damit die Serie nicht in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 – Der Aufstand erscheint im März als Download für den PC.

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