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Contra 3: The Alien Wars - Vinyl Soundtrack Rezension

Komponist: Konami Kukeiha Club

Label: Mondo

Stil: Chiptunes Super Nintendo

Erhältlich über: Amazon, Label, Discogs

Das Spiel: Besser wurden Run'n'Guns nur noch selten, Konami auf der Höhe ihrer Macht.

Editionen: Es gibt zwei Ausgaben, eine in weißem Vinyl mit rotem Splatter - limitiert auf 500 - und eine rot-blaue-Mix-Version, nicht ganz so limitiert auf etwas mehr als 2500. Es ist eine einzelne 45-RPM-LP, die aber in einem sehr schicken Gatefold kommt, bei dem nur die Rückseite etwas lieblos wirkt. Sehr hochwertig in Druck und Verarbeitung, Mondo weiß, was sie tun.


Angehört

Seite A: Es ist ein Trauma und ein Trauma. Wie oft habe ich diese Musik aus schlechten TV-Boxen gehört und jetzt diese legendären Konami-Beats in Hi-Fi-Sound zu erleben... Ich bin ein harter Mann, denn ich habe Contra 3 durchgespielt. Aber ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich hier sitze und vor Glück weine. Ausgehend von meinen Anime-Kenntnissen würde Japanern so viel Emotionalität gefallen. Aber warum auch nicht. Allein die ersten Tracks reichen, um zu sehen, warum Konami mal zu den Größten zählte. Inspiriert von Alan Silvestris Soundtrack-Stil und eingestreuten 80s-Action-Theme-Einflüssen feiert der Score hier ein dunkles Shooting-Fest.

Keine Note ist zufällig, jeder Akt des akustischen Dramas wohl abgewogen und selbst wer das Spiel dazu nicht kennt, hat kein Problem damit, diese Bilder zu sehen, die Spiel und Sound hier normalerweise gemeinsam zeichnen. Rambo selbst hätte kein Problem, zu dieser Musik seinen Bogen zu spannen und seine Muskeln zu flexen. Ihr habt fast jazzige Einlagen zum Ende der ersten Seite hin, die immer wieder von den Drums daran erinnert werden, dass sie nicht zu lange träumen dürfen, weil es was zu erschießen gibt. Und dann: Battle-Runner-Hauptthema gehört zum Besten, was das Super Nintendo zu bieten hat. Direkt neben Axelay Stage 2. Habe ich Konamis Göttlichkeit in diesen Tagen genug gepriesen? Kann man das überhaupt?

Seite B: Um mal ein wenig über das Mastering zu sprechen: Es ist nicht perfekt. Oder vielleicht doch, denn als Vergleich müssen hier aktuell vor allem Data Discs Mega-Drive-Masterings als Vergleich herhalten, und diese sind deutlich klarer und präziser aufgelöst. Hier wirkt alles etwas stumpfer und flacher im Sound. Immer noch sehr gut, aber das Gefühl, dass das noch nicht alles ist, was geht, das bleibt. Aber das könnte unfair sein, da sich die Chips des SNES und Mega Drive deutlich unterscheiden und das Mega Drive von der reinen Sound-Klarheit als hochwertiger gilt. Also, im Zweifel für den Angeklagten im Mastering-Studio, zumindest bis wir mehr Vergleichsmaterial vom 16-Bit-Nintendo haben. Zurück zur Platte und das Dauerfeuer macht keine Pause. Speed-Jazz im Drum-Feuerwerk, dazu 80s-Themes vom Feinsten. Es ist Zeit, die MGs auszupacken und den Aliens zu zeigen, was 16-Bit heißt! Kaum ein Spiel verkörpert das so gut wie Contra 3, und das liegt eben auch an diesen dramatischen Songs. Nichts und niemandem wird hier eine Pause gegönnt.

Zwischen Stakkato und fast leichtfüßiger Eleganz hört man immer wieder heraus, wie verzweifelt Konamis Sound-Team gewesen sein muss, dass sie kein echtes Saxophon hatten. Ich denke, dass sie es lieber als eine E-Gitarre genommen hätten, um ein komplett durchgeknalltes Lost-Highway-Pullman durchzuziehen - der übrigens wirklich dieses Stück selbst spielte. Das Drama spitzt sich zum Ende der Scheibe hin weiter zu. Es geht in einen James-Horner-Part über, der ganz klar von Aliens inspiriert sein muss. Warum auch nicht. Passender könnte es kaum sein. Schließlich würde auch diese Serie nie wieder so gut sein wie zu einem solchen packenden Finale. Mit diesem Gedanken, einem schwebenden Abspann und im besten Sinne kitschiger Melodie entlässt euch dieser Powertrip der 16-Bit-Ära in ein offenes Ende und eine neue Welt.

Eine Platte wie: Der gute Gedanke daran, dass es einen Zeitpunkt gab, an dem Konami perfekt war.

Eine Art Fazit: Gatefold bei Single-LP und schick sieht es auch noch aus, das darf gern Schule machen. Das Mastering selbst wirft aber Zweifel auf, ob es vom SNES nicht doch noch besser geht. Die Tracks selbst sind zeitlose Chiptunes-Kunst.


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Selbst anhören:


Gehört und genossen auf...

Dies ist die "Eurogamer-Referenz-Anlage": Plattenspieler - Thorens TD 203 (Test); Phono-Verstärker - Pro-Ject Phono Box DS2 USB; Stereo-Verstärker - Teufel Kombo 62 CD-Receiver; Boxen - Nubert nu Vero 30 (Test); Kopfhörer: Beyerdynamic Amiron (Test) + A20 (Test)


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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.