Corsair M75 Air Gaming-Maus im Test - Absolute Gaming-Höchstgeschwindigkeit ohne Gangschaltung
Leicht, irre schnell und wenig flexibel
Wie kann eine Maus mit optischen Switches so laut sein? Ich bin hier von einem halben Dutzend Mäusen umringt, wie man das halt so ist in dem Job, aber keine hat sich in letzter Zeit bei jedem Klick so bemerkbar gemacht, wie die Corsair M75 Air. Gut, dass sie beachtet werden will, das kann ich verstehen, aber etwas mehr Zurückhaltung bitte.
Also ja, ein sattes „Klick“ sollte euch bei dieser extrem leichten Gaming-Maus nicht stören. Was, wie gesagt, ein wenig erstaunt, denn die Switches sind optisch und reagieren verzögerungsfrei im Augenblick des Klicks. Dieser sollte also gut spürbar sein und der Widerstand, den er hier bietet, ist auch genau richtig: hoch genug, um den Finger ablegen zu können, gering genug, um nicht aus Versehen auszulösen. Das ist alles perfekt. Jetzt bitte noch ein wenig Geräuschdämpfung.
Sicher, das ist etwas, dass ich mehr beim Arbeiten als beim Spielen merke, da sind dann eh andere Werte wichtiger. 60 Gramm zum Beispiel. Für eine kabellose Maus mit einer Batteriezeit von über 30 Stunden bei 2000Hz Polling Funkverbindung ist das leicht. Kein Rekord, manche Konkurrenten sind auch mit Funk noch ein paar Gramm leichter, aber gut im Rahmen des aktuell sinnvoll machbaren.
Ein echter Bonus ist dabei, dass bestimmt ein Gramm geopfert wurden, um dem Dongle unter der Maus ein Zuhause zu geben. Wenn der Akku jetzt wieder alle ist, gehe ich bestimmt in den Kabelbetrieb aus Faulheit und weiß dann, dass der kleine USB-Stick nicht verloren geht, so wie viele vor ihm. Unter der Maus ist dann auch der Schalter zum Switchen von Funk zu Bluetooth zu aus. Die Füße sind aus gleitfreudigem PTFE und so widerstandsarm, dass der Wechsel auf die extra verkauften Glas-Gleitskates gar nicht so viel brachte.
Was nicht so richtig will, das ist die Oberflächenkalibrierung. Über eine Minute drehte ich brav wie angezeigt Kreise, aber der Pickup auf meinen beiden Mausmatten wollte danach einfach nicht und ich verlor anschließend oft den Kontakt beim Umsetzen der Maus. Es klappte besser auf der Oberfläche unter den Mausmatten als darauf und es scheint sehr abhängig von der Oberfläche zu sein. Eigentlich war es aber egal. Ich nahm eines der drei Presets und alles war bestens. Seitdem habe ich nicht mehr die geringsten Probleme mit dem Pickup.
Dass die M75 Air gut rutscht, ist auch wichtig, um den 26K-Sensor zu nutzen. Nicht, dass ich das wirklich täte, alles jenseits von 10-12K ist mir etwas zu hektisch, aber bei der präzisen Abtastung, dem geringen Widerstand und der hohen Polling-Rate war es möglich, die 26K im Griff zu haben. Wer also Speed will und das mit 50G Beschleunigung, der bekommt ihn mit dieser Maus.
Was für mich und ich denke nicht nur für mich ein echter Nachteil ist, dass es keinen Button für das Profil- und damit DPI-Switching gibt. Das macht Sinn, denn ganz unzeitgemäß speichert die M75 Air nur ein Profil, sie hat also nichts zum Umschalten. Statt dessen müsst ihr in die iCue-Software gehen, wo ihr dann beliebig Profile anlegen könnt. Aber diese auf der Maus mitnehmen geht nicht und schnell im Spiel switchen auch nicht. Schade, denn während ich auf dem Desktop mit mehr als 8K DPI meine Probleme bekomme, dürften es in Spielen gern mal auch 12 oder 14 sein. Von Leuten, die je nach Waffe in einem Spiel gern mal die DPI wechseln ganz abgesehen. Dafür in die Software zu gehen ist keine Option. Noch weniger ist es eine Option einer der fünf Tasten zu opfern, um zwischen den Profilen in iCue umzuschalten. Bei nur fünf Tasten wäre das schon eine echte Einbuße im restlichen Betrieb. Eine Taste mehr und das Problem wäre gelöst. Schade.
Wirklich schade, denn die Ergonomie der M75 Air ist fantastisch. Es erstaunt mich ein wenig, dass die M75 Air keine bis ins Letzte symmetrische Maus ist und die Daumen-Tasten nur links sitzen. Die Form an sich ist nämlich symmetrisch und liegt exzellent in der Hand. Zusammen mit der Leichtigkeit der 60 Gramm lässt sich die Corsair M75 Air sicher mit den Fingerspitzen führen und trotzdem klicken, ohne zu verreißen.
In Sachen Präzision, Kontrolle und vor allem Geschwindigkeit ist die Corsair M75 Air ein Traum, keine Frage. Das geringe Gewicht, die herausragenden Füßchen, die über meine Mausmatte sausen, auch wenn die Oberflächenkalibrierung die Matte nicht mag, all das ist fantastisch. Wer ein Headset nutzt, um dem lauten Klicken der beiden Tasten zu entgehen und nur einen Speed kennt, bei dem er nie einen DPI-Switch vermissen wird, dann ist die M75 Air perfekt. Nehmt noch die verzögerungsfreien optischen Schalter in den Tasten dazu, solide Akku-Laufzeit, nette Kleinigkeiten wie das Dongle-Fach und das hier ist eine komplett runde Sache.
Aber… Ich habe nicht immer ein Headset auf und klicke trotzdem gern und viel. Vor allem aber wechsle ich gern mal die DPI-Zahl von Desktop zu Photoshop, zu Baldur’s Gate, zu Battlefield und das per Maustaste. Das ist jetzt kein so exotisches Feature und viele Mäuse haben diese Taste, selbst die ganz leichten. Und eine Taste hier dafür zu opfern, dafür hat die M75 Air zu wenig davon. Schade, denn das ist eigentlich das Einzige, was der Corsair M75 Air zur Perfektion fehlt.
Konnektivität | Drahtlos |
Kompatibilität der Maus | PC oder Mac® mit einem USB 2.0 Typ-A-Anschluss | Windows® 10, Windows® 11 | macOS® 10.15 oder höher | Internetverbindung für den iCUE-Software-Download |
Garantie | 2 Jahre |
Sensortyp | Optisch |
Spieltyp | FPS; MOBA; Battle Royale |
Profile im On-Board-Speicher | 1 |
Akkulaufzeit | 2.4GHz SLIPSTREAM: Bis zu 34 Stunden | Bluetooth®: Bis zu 100 Stunden |
Grifftyp | Beliebig |
Handgröße | Groß |
Spielgenre | FPS; MOBA; Battle Royale |
Sensor | MARKSMAN 26K |
DPI | 26.000 |
Gewicht | 0,06 |